Das erwartet Sie in diesem Artikel
- 1.Wie hoch sind die Zinsen für Festgeld bei Volksbanken und Raiffeisenbanken?
- 2.Welche Genossenschaftsbanken zahlen die höchsten Festgeldzinsen?
- 3.Wie hoch sind die Festgeldzinsen bei den größten Genossenschaftsbanken?
- 4.Zum Vergleich: Die besten Festgeldzinsen bundesweit
- 5.Wie kann ich Festgeld bei den VR-Banken anlegen?
- 6.Wer kann das Festgeld der VR-Banken nutzen?
- 7.Wovon hängt der Zinssatz ab?
- 8.Wie sicher ist Festgeld bei Volksbanken und Co.?
- 9.Wie unterscheiden sich Festgeld und Sparbrief?
Im Laufe des Jahres 2023 haben die Volks- und Raiffeisenbanken ihre Zinsen für Festgeld und Sparbriefe sukzessive erhöht. Zwischen den einzelnen Instituten gibt es aber große Unterschiede – sowohl bei der Höhe der Zinsen als auch bei den Voraussetzungen, die Sparerinnen und Sparer erfüllen müssen, um den besten Zins zu erhalten.
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Wie hoch sind die Zinsen für Festgeld bei Volksbanken und Raiffeisenbanken?
Biallo.de untersucht fortlaufend die Konditionen von gut 1.200 Banken und Sparkassen, darunter mehr als 600 Genossenschaftsbanken. Hierzu zählen sowohl Volks- und Raiffeisenbanken als auch PSD-, Sparda- und Kirchenbanken.
Beim Vergleich der Durchschnittswerte zwischen den genossenschaftlichen Instituten und dem Biallo-Festgeld-Index, der jeweils einen Mittelwert von in Deutschland verfügbaren Festgeld-Angeboten repräsentiert, zeigt sich: Die Genossen zahlen über fast alle Laufzeiten hinweg weniger Zinsen als im bundesweiten Durchschnitt.
Laufzeit | Festgeldzinsen bei Genossenschaftsbanken im Durchschnitt (pro Jahr)1 | Biallo-Festgeld-Index |
1 Jahr | 2,35 % | 2,54 % |
2 Jahre | 2,29 % | 2,43 % |
3 Jahre | 2,25 % | 2,38 % |
4 Jahre | 2,35 % | 2,35 % |
5 Jahre | 2,42 % | 2,44 % |
¹Anlagebetrag mehr als 25.000 Euro; Quelle: biallo.de; Stand: 02. Januar 2024
Auffällig ist, dass die Genossen gerade bei kurzen Laufzeiten merklich unter dem Schnitt liegen. Bei den längeren Laufzeiten können sie mit den anderen Banken durchaus mithalten.
Allerdings bieten Volksbanken und andere genossenschaftliche Institute Festgeld oft nur für bestimmte Laufzeiten an. Die Durchschnittswerte beziehen sich daher auf unterschiedliche Fallzahlen. Außerdem sind vor allem die Unterschiede zwischen einzelnen Volks- und Raiffeisenbanken groß. Einige von ihnen zahlen auch Zinsen, die deutlich über dem Bundesschnitt liegen.
Welche Genossenschaftsbanken zahlen die höchsten Festgeldzinsen?
Bekannte Genossenschaftsbanken wie die Frankfurter oder die Berliner Volksbank finden sich bei den Zinssätzen nicht auf den vorderen Plätzen. Stattdessen gibt es die besten Zinsen oft eher in der Provinz. Auffällig ist, dass es keinen klaren Zins-Sieger gibt: Je nach Laufzeit stehen ganz unterschiedliche Volks- und Raiffeisenbanken vorne.
Laufzeit | Zinssatz (pro Jahr) | Anbieter |
1 Jahr | 3,50 % | Sparda Bank Südwest¹ |
2 Jahre | 3,25 % | Raiffeisenbank Eifel |
3 Jahre | 3,25 % | Raiffeisenbank Büchen - Crivitz - Hagenow - Plate² Vereinte Volksbank Volksbank Bad Salzuflen VR-Bank Magstadt - Weissach |
5 Jahre | 3,75 % | Volksbank Rhein-Ruhr |
10 Jahre | 3,50 % | Budenheimer Volksbank Dettinger Bank Volks- und Raiffeisenbank |
¹für Geld, das von einer anderen Bank stammt; ²für Einlagen ab 100.000 Euro oder Einlagen ab 50.000 Euro, die von einer anderen Bank stammen; Quelle: biallo.de; Stand: 02.01.2024
Wie hoch sind die Festgeldzinsen bei den größten Genossenschaftsbanken?
Die großen Genossenschaftsbanken haben bei Festgeld und Sparbriefen derzeit ein eher eingeschränktes Angebot. So gibt es etwa den Genobrief der Berliner Volksbank nur mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die Festgeld-Angebote der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) sowie der Frankfurter Volksbank sind erst ab einer Einlage von 10.000 Euro verfügbar.
Die BBBank wiederum zahlt zwar auf einjähriges Festgeld vergleichsweise gute Zinsen. Dieses Angebot gilt aber nur für Geld, das von einer anderen Bank aus eingezahlt wird.
Bank | 1 Jahr (Zins pro Jahr) | 2 Jahre (Zins pro Jahr) | 3 Jahre (Zins pro Jahr) |
Deutsche Apotheker- und Ärztebank | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % |
Berliner Volksbank | 2,50 % | - | - |
BBBank | 3,00 % | 2,40 % | 2,10 % |
Frankfurter Volksbank Rhein-Main | 2,00/2,10/2,20 %¹ | 2,00/2,10/2,20 %¹ | - |
Sparda-Bank Baden-Württemberg | 2,85 % | 3,10 % | 3,00 % |
¹Zinssatz abhängig vom Anlagebetrag: mehr als 10.000 / 50.000 / 250.000 Euro; Auswahl und Reihenfolge nach Bilanzsumme 2022; Quelle: biallo.de; Stand: 02.01.2024
Zum Vergleich: Die besten Festgeldzinsen bundesweit
Ein Blick in den Festgeld-Vergleich von biallo.de zeigt: Wer sich umschaut, kann noch deutlich mehr Zinsen ergattern. So bietet zum Beispiel die tschechische J&T Direktbank aktuell 4,20 Prozent aufs Festgeld bei ein- und zweijähriger Laufzeit.
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Wie kann ich Festgeld bei den VR-Banken anlegen?
Wie genau die Festzins-Angebote der Sparda-, Volks-, oder Raiffeisenbanken aussehen, kann sich im Einzelfall merklich unterscheiden. Besonders groß sind die Unterschiede oft bei den angebotenen Laufzeiten und Anlagebeträgen.
Laufzeit: Angebote mit Laufzeiten von einem, zwei und drei Jahren sind bei den Genossenschaftsbanken die Regel. Oft gibt es auch vier oder fünf Jahre. Eine Anlagedauer von unter einem Jahr oder über fünf Jahren ist dagegen nur bei wenigen der untersuchten Institute verfügbar.
Anlagebetrag: Der Anlagebetrag stellt bei den Genossenschaftsbanken meist kein Hindernis für die Geldanlage dar. Oft genügt ein Betrag von 500 Euro. Es gibt aber auch Institute, bei denen die Einzahlung mindestens 5.000 Euro oder noch mehr betragen muss.
Wer kann das Festgeld der VR-Banken nutzen?
Viele Genossenschaftsbanken sind im Sinne des Regionalprinzips ausschließlich in ihrer jeweiligen Region tätig, andere werben auch bundesweit für sich. Letzteres gilt etwa für die Sparda-Bank Baden-Württemberg oder die Raiffeisenbank Hochtaunus, die landesweit mit ihrer Marke “Meine Bank” und vergleichsweise attraktiven Tagesgeldzinsen um Neukunden wirbt. Aber auch bei den anderen Genossenschaftsbanken zählt der eigene Wohnort üblicherweise nicht zu den formalen Voraussetzungen, um dort ein Festgeldkonto zu eröffnen.
Bei den möglichen Kontoinhabern gibt es ebenfalls große Unterschiede zwischen den Instituten. So unterstützt etwa die Volksbank Mittelhessen die Kontoeröffnung für Minderjährige mit einem verringerten Mindestanlagebetrag (1.000 statt 5.000 Euro). Das Festgeld der Aachener Bank gibt es hingegen erst ab 18 Jahren – dafür ist hier auch eine Eröffnung als Gemeinschaftskonto möglich.
Wovon hängt der Zinssatz ab?
Klassischerweise ändert sich der Zinssatz von Festgeld und Sparbriefen mit der Laufzeit. Daneben sind bei den Genossenschaftsbanken aber oft noch weitere Faktoren entscheidend.
Laufzeit: Welche Laufzeit die attraktivste ist, kann sich je nach Bank unterscheiden. Aktuell sind die langen Laufzeiten oft nicht besser verzinst als die kurzen. Man spricht dann von einer inversen Zinsstruktur. Häufig gibt es derzeit gerade bei Laufzeiten von einem oder zwei Jahren die besten Zinsen.
Herkunft des Geldes: Voraussetzung für den besten Zinssatz ist häufig die Einzahlung von “Fremdgeld”, also Geld, das bisher bei einer anderen Bank angelegt ist. So heißt es bei der Sparda-Bank Südwest zum Beispiel, dass das Geld drei Monate nicht “auf einem Konto der Sparda-Bank Südwest gelegen haben” darf, um den besten Zins zu erhalten.
Anlagebetrag: In einigen Fällen bestimmt auch der Anlagebetrag mit über die Zinshöhe. Eine besonders hohe Hürde hat hier etwa die Volksbank Konstanz errichtet: Wer bei ihr die besten Zinsen möchte, muss wenigstens eine halbe Million Euro anlegen.
Tagesgeld zu Spitzenkonditionen!
Wie sicher ist Festgeld bei Volksbanken und Co.?
Die Einlagensicherung der Genossenschaftsbanken beruht traditionell auf dem Modell der Institutssicherung: Über die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) stützen sich die teilnehmenden Institute gegenseitig. Ziel ist es, Pleiten von Mitgliedern zu vermeiden.
Zusätzlich wurde im Rahmen der EU-weit vereinheitlichten Regeln zur Einlagensicherung die BVR Institutssicherung GmbH gegründet. Sollte eine Bank trotz Institutssicherung in Schieflage geraten, hätten Anleger einen Anspruch auf Entschädigung von bis zu 100.000 Euro je Bank und Kunde gegen das System. Wie die genossenschaftlichen Geldinstitute aber stolz betonen, hat es so einen Fall in ihrer langen Geschichte noch nie gegeben.
VR-, Sparda- und PSD-Banken zählen damit zu den sichersten Finanzinstituten überhaupt. Anleger sollten aber einen wichtigen Unterschied zwischen Festgeld und Sparbriefen kennen.
Wie unterscheiden sich Festgeld und Sparbrief?
Bei der Auswertung der Konditionen haben wir nicht zwischen Festgeld und Sparbriefen unterschieden. Schließlich gleichen sich die beiden Anlageformen hinsichtlich der Anlagebedingungen weitgehend.
Rechtlich gesehen gibt es aber einen Unterschied: Festgeld fällt als Bankeinlage stets unter die gesetzliche Einlagensicherung. Ein Sparbrief ist dagegen eine Schuldverschreibung und kann damit eine sogenannte Nachrangabrede enthalten. Diese legt fest, dass Sie als Eigentümer im Falle einer Pleite erst nach den anderen Gläubigern bedient werden würden – es gibt dabei keine garantierte Entschädigung.
Weitere Informationen zu diesem Thema und Sparbriefen allgemein finden Sie auf unserer Seite zum Thema Sparbrief.