Eingefleischte Zinsanleger schrecken vor dem Kauf eines Fonds oft zurück: Aktienfonds etwa erscheinen ihnen zu risikoreich. Tatsächlich investiert man mit einem Fonds an der Börse – und das ist stets mit einem Verlustrisiko verbunden. Allerdings bieten Aktienfonds auch deutlich bessere Renditechancen als etwa ein Konto für Festgeld oder Tagesgeld bei der Hausbank.
Außerdem verteilen Fonds das Risiko der Geldanlage auf viele verschiedene Firmen. Deshalb eignen Sie sich auch für Anfänger, die an der Börse einsteigen möchten. Welche Fondsarten es gibt, beschreiben wir ausführlich in unserem Ratgeber zu Investmentfonds. In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie einen Investmenfonds kaufen, speziell: einen Aktienfonds. Das ist nicht schwerer als die Eröffnung eines Sparkontos. Einige Dinge sollten Sie aber beachten.
Wie kaufe ich einen Fonds?
Fonds werden zwar an der Börse gehandelt. Sie können Sie aber nicht direkt dort erwerben. Stattdessen läuft der Kauf entweder über eine Bank, also etwa Ihre Hausbank oder eine Direktbank wie ING, Consorsbank oder DKB. Oder sie kaufen den Fonds über einen Broker. Das ist ein Finanzunternehmen, das Wertpapiere an der Börse handelt. Der Fondskauf ist dort meist sehr günstig. Das gilt vor allem für sogenannte Neobroker wie Traders Place*, Trade Republic* oder Scalable Capital*. Egal jedoch ob Sie eine Bank oder einen Broker wählen: Um einen Fonds zu kaufen, brauchen Sie zuerst ein Depot.
Schritt 1: Das Depot eröffnen
Ein Depot können Sie sich wie ein Konto vorstellen: Anstatt jedoch Geld darauf einzuzahlen, legen Sie Wertpapiere hinein. Wertpapierdepots bietet jede Hausbank an. Dort sind die Kosten dafür aber meist hoch. Außerdem bekommen Sie von Ihrem Bankberater häufig hauseigene Fonds angeboten. So empfiehlt die Sparkasse am liebsten die Produkte der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka. Die Deutsche Bank preist die Fonds der Fondsgesellschaft DWS an und bei den Volksbanken stehen vor allem Fonds von Union Investment auf der Verkaufsliste. Diese Fonds müssen nicht schlecht sein. Es gibt jedoch keinen Grund, den Fondskauf auf einen bestimmten Anbieter zu beschränken.
Um eine größere Auswahl zu haben und gleichzeitig Kosten zu sparen, sollten Sie daher die Depots verschiedener Anbieter vergleichen. Dazu können Sie den Depotvergleich auf biallo.de nutzen. Ganz vorne finden Sie dort Neobroker und Direktbanken: Bei Ihnen gibt es das Depot günstig oder sogar kostenlos. Zum Depot gehört dabei meist auch ein kostenloses Verrechnungskonto. Darauf zahlen Sie das Geld ein, mit dem Sie Ihren Fonds kaufen. Beim Kauf wird der fällige Betrag dann vom Verrechnungskonto abgebucht.
Schritt 2: Den richtigen Fonds finden
Wenn Sie Ihr Depot eröffnet haben, können Sie einen passenden Fonds suchen. Die Auswahl ist groß: So finden sich etwa in der Fondssuche der Stiftung Warentest knapp 23.600 Fonds – vom Aktien- über den Anleihen- bis zum Mischfonds.
Welcher Fonds am besten zu Ihnen passt, hängt auch davon ab, wie viel Risiko Sie bei der Geldanlage eingehen wollen. Anleihefonds (auch Rentenfonds genannt) etwa sind deutlich weniger riskant als Aktienfonds. Wenn Sie ihr Geld jedoch vorwiegend in Festgeld und Tagesgeld anlegen, können Sie überlegen, einen (kleineren) Teil des Kapitals in einen Aktienfonds zu stecken.
Für Anfängerinnen und Anfänger am besten geeignet sind dabei Aktienfonds, die das Geld in Firmen weltweit investieren. Besonders günstig sind weltweite börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF). Aber auch aktiv gemanagte Aktienfonds können für den Einstieg in den Aktienmarkt sinnvoll sein. Dabei sucht ein Fondsmanagement die Aktien aus, in die der Fonds investiert. Um den Kauf solcher Fonds geht es in diesem Artikel. Einige gut bewertete Fonds, die auch die Nachhaltigkeit der Firmen im Blick haben, nennen wir unten.
Schritt 3: Den Fonds kaufen
Haben Sie Ihren Fonds gefunden, können Sie ihn im Online-Banking ihres Brokers oder Ihrer Bank kaufen. Wie das bei einem ETF-Fonds geht, beschreiben wir ausführlich in unserem Ratgeber zum ETF-Kauf. Beim Kauf eines aktiv gemanagten Fonds gehen Sie ähnlich vor. Die einzelnen Schritte in Kürze:
- ISIN eingeben: Jedes Wertpapier, also auch jeder Fonds, hat eine Identifikationsnummer. Mit dieser sogenannten ISIN können Sie den Fonds im Online-Banking Ihres Brokers oder Ihrer Bank suchen. Dazu geben Sie die ISIN in ihrem Online-Depot in die Suchmaske ein. Die Grafik unten zeigt das Ergebnis bei der Consorsbank für den weltweit anlegenden Fonds „terrAssisi Aktien“ des Vermögensverwalters Ampega (ISIN DE0009847343) – ein Fonds, den etwa die Stiftung Warentest gut bewertet.
Ergebnis einer Fondssuche