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Coinbase: Sicherheit, Kosten und Nachteile im Überblick

Timo Kohlhaase
Autor
Veröffentlicht am: 09.06.2022

Auf einen Blick

  • Coinbase ist ein Handelsplatz für Kryptowährungen.
  • Die erste Kryptoverwahrlizenz der BaFin wurde an Coinbase vergeben.
  • In diesem Artikel stellen wir Ihnen Coinbase und alle wesentlichen Merkmalen des Handelsplatzes vor.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Coinbase im Profil
  2. Sicherheit und Regulierung
  3. Diese Kryptowährungen können Sie bei Coinbase handeln
  4. So greifen Sie auf Coinbase zu
  5. Registrierung und Legitimation
  6. So funktioniert der Handel und die Verwahrung bei Coinbase und diese Zahlungsmöglichkeiten haben Sie
  7. Vorhandene Kryptowährungen auf Coinbase verwahren
  8. Welche Entgelte fallen beim Handel auf Coinbase an
  9. Fazit: Große Auswahl mit vielen Zahlungsmöglichkeiten und schnellem Handel

Coinbase ist ein an der Nasdaq gelisteter Handelsplatz für Krytptowährungen, der sich selbst als “Motor der Kyptowirtschaft” beschreibt. Das US-Unternehmen zählt weltweit circa 98 Millionen registrierte Nutzerinnen und Nutzer, von denen Werte in Höhe von 256 Milliarden US-Dollar verwaltet werden. Hierzu zählen unter anderem Bitcoin, Ethereum und Polygon. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wesentlichen Merkmale von Coinbase vor und erklären, welche Schwächen der Handelsplatz hat.

 

Coinbase im Profil

Im Jahr 2012 wurde Coinbase mit der Vision, Finanzdienstleistungen für jeden Menschen zugänglich zu machen, gegründet. Hierzu bietet das amerikanische Unternehmen mit Sitz in San Francisco eine breite Produktpalette. Sowohl der klassische Kryptohandel und das Wallet-Angebot als auch ein NFT-Marktplatz sowie verschiedene Lösungen für Händler und institutionellen Kunden werden angeboten.

 

Sicherheit und Regulierung

Die Dienstleistungen von Coinbase werden in Deutschland durch die Tochtergesellschaft Coinbase Germany GmbH angeboten. Am 28. Juni 2021 war diese Tochtergesellschaft die erste Institution, welche von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Erlaubnis für das Kryptoverwahrgeschäft erteilt bekommen hat. Somit erfüllt Coinbase alle in Deutschland notwendigen Anforderungen. Hierzu zählen unter anderem ein vorhandenes Mindestkapital, zuverlässige und fachlich geeignete Geschäftsleiter und ein umfassender Geschäftsplan.

Zwar werden die traditionellen Währungsbestände wie Euro, US-Dollar und Pfund der Nutzerinnen und Nutzer außerhalb der EU auf speziellen Depotkonten gehalten, jedoch existiert keine Information über eine geltende gesetzliche Einlagensicherung. Alle verwahrten traditionellen Währungen werden getrennt vom Eigenkapital von Coinbase gelagert und dienen weder der Deckung der Betriebskosten noch anderen Unternehmenszwecken.

Die durch Coinbase verwahrten Kryptowährungen der Nutzerinnen und Nutzer werden zu 98 Prozent offline in einer Cold-Wallet verwahrt und bewacht. Die restlichen zwei Prozent, die auf den eigenen Servern gespeichert werden, sind über eine Versicherung gegen kriminelle Handlungen abgesichert. Diese Versicherung greift jedoch nicht, wenn Sie selbst einen Verlust, etwa durch die Herausgabe Ihrer Anmeldedaten, zu verantworten haben.

Achtung: Dem am 11.05.2022 erschienen Quartalsbericht von Coinbase ist der Passus zu entnehmen, dass die verwahrten Kryptowährungen der Nutzerinnen und Nutzer im Falle einer Insolvenz Gegenstand der Insolvenzmasse werden könnten. Der Geschäftsführer von Coinbase, Brian Armstrong, äußerte sich auf Twitter bezüglich dieses Sachverhaltes: Bei der Offenlegung handele es sich um eine Pflichtangabe. Da es keine Erfahrungswerte im Umgang mit Kryptowährungen innerhalb eines Insolvenzverfahrens gibt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Falle einer Insolvenz diese in die Insolvenzmasse miteinfließen. Dieser Sachverhalt sei aber sehr unwahrscheinlich und außerdem habe Coinbase kein Insolvenzrisiko. Zusätzlich ist es den Nutzerinnen und Nutzern möglich, die Vermögenswerte auf eigene Wallets zu transferieren.

Alle wichtigen Informationen zu einem sicheren Kauf von Kryptowährungen erfahren Sie in einem weiteren Artikel auf biallo.de.

 

Diese Kryptowährungen können Sie bei Coinbase handeln

Das Kryptowahrungsangebot von Coinbase ermöglicht eine umfassende Diversifikation. Über 100 verschiedene Kryptowährungen sind verfügbar und somit werden nahezu alle relevanten und großen Projekte abgedeckt. Hierzu zählen Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Ethereum Classic, Litecoin, Polygon und viele mehr. Eine vollständige Übersicht über die handelbaren Werte finden Sie hier! Auf jeden Fall können Sie die zehn größten Kryptowährungen bei Coinbase handeln.

 

So greifen Sie auf Coinbase zu

Auf das deutsche Angebot von Coinbase können Sie entweder über die Internetseite oder die Smartphone-App für Android und iOS zugreifen. Die Apps sind ebenfalls in deutscher Sprache verfügbar und mit demselben Funktionsumfang wie die Webseite ausgestattet. In beiden App Stores wurde die Coinbase App mit 4 von 5 möglichen Sternen durch insgesamt über zwei Millionen Nutzerinnen und Nutzer bewertet.

 

Registrierung und Legitimation

Die Registrierung können Sie entweder über die Internetseite oder die Coinbase-App vornehmen. Sie benötigen eine E-Mail-Adresse, eine Handynummer, ein Smartphone oder einen PC, einen amtlichen Lichtbildausweis und Ihre Sozialversicherungsnummer. Außerdem müssen Sie volljährig sein.

Nach der vollständigen Registrierung müssen Sie Ihre Identität verifizieren, da Coinbase nach den geltenden KYC-Vorschriften hierzu verpflichtet ist. Für die Verifizierung bestehen zwei Möglichkeiten, die von der deutschen Solarisbank AG zur Verfügung gestellt werden.

  • Verifizierung des Bankkontos: Bei dieser Verifizierungsmöglichkeit müssen Sie die IBAN Ihres Bankkontos angeben und danach 0,05 Euro an die Solarisbank AG innerhalb eines gewissen Zeitfensters überweisen.
  • Videoverifikation: Die Videoverifikation wird via IDnow durchgeführt. In einem kurzen Videoanruf überprüft ein Mitarbeiter von IDnow Ihre Daten mit Ihrem Ausweis.

 

So funktioniert der Handel und die Verwahrung bei Coinbase und diese Zahlungsmöglichkeiten haben Sie

Der Handel von Kryptowährungen auf Coinbase ist sehr übersichtlich gestaltet. Sie können entweder direkt über Ihre Kreditkarte, die 3D Secure unterstützt, Kryptowährungen erwerben oder vorher Ihr Guthaben bei Coinbase beispielsweise mit einer Überweisung aufladen. Der Mindestkaufbetrag beträgt 2,00 Euro. Bei Zahlungen mit Kredit- und Debitkarten haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, einen Sparplan einzurichten. Hierbei können Sie zwischen einer täglichen, einer wöchentlichen, einer zweiwöchigen oder einer monatlichen Zahlungsweise auswählen.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Auswahl der verschiedenen Zahlungsmethoden und welche Funktionen jeweils möglich sind.

Zahlungsart Am besten geeignet für Kaufen (Krypto)  Verkaufen (Krypto) Einzahlung (Euro) Auszahlung (Euro) Dauer
 SEPA-Transfer Einzahlung und Auszahlung von größeren Beträgen Nein Nein Ja Ja  1-3 Werktage
 Kredit- und Debitkarte Kryptokäufe in Echtzeit Ja Nein Nein Nein  Sofort
 Klarna Einzahlungen Nein Nein Ja Nein  Bis zu 8 Werktage
 PayPal Auszahlungen Nein Nein Nein Ja  Sofort

Nach einem Kauf findet die Verwahrung der Kryptowährungen kostenlos durch eine Wallet von Coinbase statt. Sie können Ihre Vermögenswerte jedoch auch auf eine andere Wallet transferieren. Kryptowährungen können Sie nicht direkt verkaufen und auf eine Zahlungsart auszahlen lassen. Vielmehr erhalten Sie bei einem Verkauf zunächst den entsprechenden Wert in Euro auf Ihrem Coinbase-Konto gutgeschrieben. Von dort können Sie dann eine Auszahlung veranlassen.

 

Vorhandene Kryptowährungen auf Coinbase verwahren

Wenn Sie von Coinbase unterstütze Kryptowährungen auf einer anderen Börse oder in einer eigenen Wallet verwahren, können Sie diese ganz bequem an Ihre Coinbase-Wallet senden. Generell ermöglicht Coinbase die Nutzung der bereitgestellten Wallet im klassischen Sinne und bietet demnach das Senden und Empfangen von unterstützten Kryptowährungen im vollen Umfang an.

 

Welche Entgelte fallen beim Handel auf Coinbase an

Coinbase weist auf der eigenen Internetseite weder ein Preis- und Leistungsverzeichnis, noch eine transparente Gebührenaufstellung aus. Auch die telefonische Nachfrage beim Coinbase-Kundensupport konnte uns bei der Recherche nicht weiterhelfen.

Beim Kauf und Verkauf von Kryptowährungen unterscheidet sich die zu zahlende Gebühr je nach genutzter Zahlungsmethode, Orderhöhe und Marktsituation. Vor jedem Kauf wird Ihnen in einer Transaktionszusammenfassung das entsprechende Entgelt ausgewiesen.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht darüber, wie sich die Gebühren beim Bitcoinkauf mit Kreditkarte je nach Orderhöhe unterscheiden. Wir haben uns bei der Recherche bewusst die Gebühren bei Nutzung der Kreditkarte angesehen, da besonders im volatilen Kryptomarkt ein schnelles Handeln von Vorteil ist. Sowohl Klarna-Einzahlungen als auch SEPA-Überweisungen sind mit einer Einzahlungsdauer von mehreren Tagen langsamer.

Orderhöhe Gebühr Gebühr in Prozent
10,00 Euro 0,99 Euro 9,90 Prozent
100,00 Euro 3,84 Euro 3,84 Prozent
1.000,00 Euro 38,37 Euro 3,84 Prozent
5.000,00 Euro 191,85 Euro  3,84 Prozent

Für Ihre Euro-Guthaben, die Sie auf Coinbase lagern, fallen keine Negativzinsen an.

 

Fazit: Große Auswahl mit vielen Zahlungsmöglichkeiten und schnellem Handel

Coinbase bietet Ihnen eine übersichtlich gestaltete Benutzeroberfläche, über die Sie eine Vielzahl an verschiedenen Kryptowährungen erwerben können. Nicht viele Krypto-Broker können mit einer derart großen Auswahl punkten. Ein großer Vorteil ist außerdem die breite Auswahl an verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten. Jedoch sind die Gebühren beim Handel, besonders wenn Sie die Kreditkarte nutzen, als relativ hoch zu bewerten. Erst ab größeren Ordervolumen sinken die erhobenen Kosten. Hier ist etwa der deutsche Handelsplatz BSDEX um ein Vielfaches günstiger.

Zwar werden die Kryptowährungen auf Coinbase überwiegend offline und sicher verwahrt, jedoch ist nicht sicher, ob im Falle einer Insolvenz die Kryptowährungen der Kundinnen und Kunden in die Insolvenzmasse zählen. Sie sollten deshalb die erworbenen Kryptowährungen auf eine andere Wallet transferieren, damit im Falle einer Insolvenz Ihre Vermögenswerte nicht auf Coinbase gelagert sind. Da es zusätzlich keine Information über die gesetzliche Einlagensicherung gibt, sollte der Euro-Bestand auf Coinbase eher klein gehalten werden. Nicht gefallen hat uns zudem, dass die Preise nicht transparent dargestellt werden.

Wir empfehlen Coinbase ausschließlich für alle Nutzer, die sich den Risiken bei Coinbase bewusst und denen eine große Auswahl an Kryptowährungen, viele Zahlungsmöglichkeiten und das schnelle Handeln mit Kreditkarte wichtig ist.

seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte Timo Kohlhaase bei der Kasseler Sparkasse. Nach mehreren Jahren im Vertrieb ist er dort nun in der internen Unternehmensberatung tätig. Nebenberuflich hat er sich stets weitergebildet und daher folgte der Abschluss zum Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance and Management und danach der Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der PFH Göttingen. Durch sein Interesse an dem Wandel der Finanzwirtschaft und den Auswirkungen der Blockchain-Technologie eignete sich Timo Kohlhaase unter anderem mittels der Blockchain Masterclass des Frankfurt School Blockchain Centers umfassende Kenntnisse in diesem Bereich an. Zudem behandelte er die Thematik in seiner Bachelor-Thesis und engagiert sich ehrenamtlich bei der Digital Euro Association. Als Experte unterstützt Timo Kohlhaase seit März 2022 Biallo für die genannten Themenkomplexe.