Wer in einer deutschen Großstadt wie Berlin, Hamburg oder München eine Wohnung oder ein Haus erwerben will, muss je nach Größe mit Kaufpreisen von einigen hunderttausend Euro oder mehr rechnen. Da kann es sich lohnen, beim Preis zu verhandeln. 

Tatsächlich können Immobilienkäufer derzeit beim Verhandeln noch Preisabschläge rausholen. Doch der Verhandlungsspielraum wird kleiner, heißt es in einer Untersuchung, die der Immobilienbewerter Sprengnetter jetzt zusammen mit dem Immobilienportal Immoscout24 zu den Preisen von Eigentumswohnungen in den acht größten deutschen Städten gemacht hat. Wir sagen Ihnen, wie hoch die Spielräume beim Wohnungskauf in Deutschland sind – und wie Sie beim Verhandeln den Preis drücken können.

Zehn Prozent Rabatt in Hamburg, neun Prozent in Köln 

Um das Einsparpotenzial zu messen, haben die Experten für Immobilien den Unterschied zwischen Angebotspreisen und tatsächlich erzielten Kaufpreisen analysiert. Am größten ist diese Differenz derzeit in Hamburg: Dort liegt der Unterschied zwischen dem Wunschpreis des Anbieters und dem sogenannten „Transaktionspreis“ (also Kauf- oder Verkaufspreis) im Durchschnitt bei zehn Prozent (siehe Grafik). Bei einer Wohnung, die für 400.000 Euro angeboten wird, wären das 40.000 Euro Sparpotenzial. In Köln liegt der Verhandlungsspielraum immerhin bei neun Prozent. Das geringste Rabatt-Potenzial bietet derzeit Leipzig mit weniger als vier Prozent. 

So viel Spielraum ist bei Verhandlungen drin 

Unterschied zwischen Angebots- und tatsächlichen Kaufpreisen bei Eigentumswohnungen 
Quelle: Auswertung von Immoscout24 und Sprengnetter, Juli 2025 

Insgesamt sei das Verhandlungspotenzial bei Eigentumswohnungen seit dem Höchststand Ende 2023 im Durchschnitt um zwei Prozentpunkte geschrumpft, heißt es in der Analyse. „Die Schere zwischen Preisvorstellungen und tatsächlichen Kaufpreisen schließt sich wieder“, so Daniel Hendel, Geschäftsführer von Immoscout24, laut Mitteilung. Deutlich schwieriger als noch Ende 2023 ist das Verhandeln der Auswertung zufolge in Leipzig und Berlin. Köln dagegen biete "aktuell noch außergewöhnlich gute Bedingungen für Kaufinteressierte“. 

Guter Zeitpunkt für den Kauf 

Der schrumpfende Verhandlungsspielraum bei den Immobilienpreisen dürfte vor allem mit der zuletzt gestiegenen Kaufnachfrage nach Häusern und Wohnungen zu tun haben. Gleichzeitig rechnen Experten bis Ende des Jahres mit eher steigenden Bauzinsen. Derzeit sei daher kein schlechter Zeitpunkt für den Immobilienkauf. 

Tipps für die Preisverhandlung bei der Immobilie

Wer ein Objekt im Visier hat, sollte sich allerdings gut auf die Kaufpreis-Verhandlung vorbereiten. Einige Tipps: 

  • Finden Sie heraus, ob der vom Verkäufer aufgerufene Preis realistisch ist. Dazu können Sie vor Ort und in Inseraten recherchieren, wo das Preisniveau derzeit liegt. Eine Orientierungshilfe bieten die sogenannten Kaufpreissammlungen. Das sind Datenbanken, in denen regionale Immobilienpreise erfasst werden. Auskünfte daraus gibt es gegen eine Gebühr.
  • Schätzen Sie die Nachfrage ab: Je mehr Menschen sich für das Objekt interessieren, desto besser ist die Verhandlungsposition des Verkäufers. Verkauft ein Makler die Immobilie, können Sie dort nach der Zahl der Interessenten fragen. Auch die Dauer, die die Immobilie bereits auf dem Markt ist, gibt Hinweise auf die Nachfrage.
  • Sammeln Sie Argumente für einen geringeren Kaufpreis. Das kann die Lage des Objekts sein – etwa, wenn es sich in der Nähe eines sozialen Brennpunkts befindet. Wichtig ist der mögliche Sanierungsbedarf: Ist eine neue Heizung fällig oder müssen die Fenster erneuert werden, sind das Argumente für einen geringeren Preis.
  • Legen Sie Ihren finanziellen Spielraum fest: Wie viel können Sie maximal zahlen und wie sieht ihr Rahmen für den Baukredit aus? Überlegen Sie genau, wie viel Immobilie Sie sich angesichts der derzeitigen Bedingungen für die Baufinanzierung leisten können.

Die finanzielle Obergrenze spielt auch eine Rolle für Ihr Einstiegsangebot an den Verkäufer. Eine Faustregel besagt: Es sollte fünf bis zehn Prozent unter dem geforderten Kaufpreis liegen. Ist die Immobilie schon länger auf dem Markt, kann man den Abschlag eher höher ansetzen. Die Untersuchung von Immoscout24 und Sprengnetter zeigt aber: Preisnachlässe können sich je nach Standort deutlich unterscheiden. 

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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 21.08.2025

Über den Redakteur Andreas Jalsovec

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Hat als Redakteur in mehreren (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem beim Anlegermagazin Börse Online, bei der Münchner Abendzeitung, der Schwäbischen Zeitung und der Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Vor seinem Wechsel zu Biallo.de war er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung tätig.

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