



Der Immobilienmarkt in Deutschland erholt sich kräftig. Das zeigt das jüngste Wohnbarometer der Immobilienplattform Immoscout24. Demnach ist im vierten Quartal 2024 die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Deutschland um fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, bei Einfamilienhäusern um knapp ein Viertel.
Städte und Metropolen verzeichnen mittlerweile sogar eine Rekordnachfrage nach Immobilien: „In den Metropolen und Großstädten erreicht die Kaufnachfrage neue Rekordwerte, die die Nachfrage während der Niedrigzinsphase Anfang 2021 sogar noch überschreitet“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout 24 laut Mitteilung.
Demnach liege die Kaufnachfrage in den größten deutschen Städten um gut ein Fünftel höher als in der Hochphase 2021. Ein Grund dafür dürfte das gesunkene Zinsniveau bei der Baufinanzierung sein: Die Bauzinsen sind seit ihrem Hoch im Oktober 2023 zunächst deutlich zurückgegangen und blieben im Laufe des Jahres 2024 stabil – mit Tendenz nach unten. Gleichzeitig legte die Nachfrage nach Immobilien stetig zu (siehe Grafik).

Der Wunsch nach einer eigenen Wohnung sei demnach weit verbreitet, meint Gesa Crockford: „Aber vielen Menschen fehlen die finanziellen Mittel für den Immobilienkauf“, so die Expertin. Ob die Phase anhaltender Kaufzurückhaltung am Immobilienmarkt damit vorbei ist, bleibt daher vorerst noch offen. Wegen der starken Anstiegs der Zinsen zwischen Ende 2022 und Ende 2023 hatten sich Kaufinteressenten lange mit tatsächlichen Käufen zurückgehalten.
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Die höhere Nachfrage am Immobilienmarkt sorgt auch für steigende Immobilienpreise. So gebe es laut Immoscout24 für Bestandswohnungen in den Metropolen verglichen mit dem Vorjahr keine Preisabschläge mehr. Soll heißen: In den großen deutschen Städten kosten Bestandswohnungen durchweg mehr als noch vor einem Jahr. Die größten Preisanstiege gab es dabei in Stuttgart (plus 4,2 Prozent), Hamburg (3,3 Prozent) und Köln (3,2 Prozent).
Bei Neubauwohnungen liegen München (plus 4,2 Prozent), Köln (3,0 Prozent) und Berlin (2,5 Prozent) vorne. Am tiefsten in die Tasche greifen müssen Käufer bei einer Neubauwohnung in München. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt derzeit fast 11.200 Euro. Das sind 70 Prozent mehr als in Berlin (siehe Grafik).

Und wie sieht es bei den Mieten aus? Sie steigen laut Wohnbarometer so gut wie überall in Deutschland. Die Untersuchung zeige „höhere Preise bei der Neuvermietung über fast alle Regionen und Baualtersklassen hinweg“, heißt es in der Studie. Es fehle schlicht an Wohnraum, so Geschäftsführerin Crockford.
Im bundesweiten Schnitt liegt die durchschnittliche Angebotsmiete bei Neuvermietungen einer Bestandswohnung derzeit bei 8,57 Euro je Quadratmeter. In den Großstädten zahlen Mieter aber deutlich mehr. Die teuersten Mieten gibt es – wenig überraschend – in München mit 21,22 Euro. Danach folgen Frankfurt (14,97 Euro), Stuttgart (14,28 Euro) und Berlin (14,11 Euro).

