Fidelity Fondsdepot Test 2025: Konditionen & Erfahrungen

Das Fidelity Fondsdepot* wird über die FIL Fondsbank GmbH geführt, ehemals bekannt als Frankfurter Fondsbank (FFB). Die Bank wurde im Jahr 2002 gegründet und ist seit 2009 Teil der Fidelity International Gruppe. Ihren Sitz hat die Bank in Kronberg im Taunus, wo sie sich auf die Verwahrung und Verwaltung von Investmentfonds für private und institutionelle Anleger spezialisiert hat. Bekannt ist Fidelity vor allem für die FFB-Depots, die gerne von Vermittlern für die Verwaltung von Kundenportfolios genutzt werden. Das Fidelity Fondsdepot ist dagegen ein Depot, das nur direkt von Fondsanlegern verwaltet werden kann. 

Was bietet das Fondsdepot von Fidelity? 

Fokus auf Fonds und ETFs: Mit Zugriff auf über 10.000 Fonds und mehr als 1.000 ETFs können Anleger ihr Portfolio flexibel nach ihren Zielen und Präferenzen gestalten. Andere Wertpapiere bietet Fidelity nicht an. 

Transparente Konditionen: Einheitliche 2 Euro pro Online-Order, keine Gebühren für Spar- und Auszahlungspläne, mindestens 50 Prozent Rabatt auf Ausgabeaufschläge aller Fonds. Die Depotführungsgebühren betragen 45 Euro pro angefangenem Kalenderjahr, entfallen jedoch bei einem durchschnittlichen Depotvolumen von mindestens 20.000 Euro. 

Verrechnungskonto und Festgeld in einem: Kostenloses Verrechnungskonto mit direkter Integration ins Depot, wodurch Fondsanlagen schnell und unkompliziert abgewickelt werden können. Zusätzlich kann Kapital als Festgeld mit bis zu 2,5 Prozent Zinsen (Stand: 25.11.2024) geparkt werden – ohne die Notwendigkeit, ein separates Konto zu eröffnen. 

Alle wichtigen Fakten des Fidelity Depots auf einen Blick 

(Stand: 7. Januar 2025) 

Besondere Leistungen beim Fidelity Fondsdepot 

Festgeldintegration 

Das Fidelity Fondsdepot ermöglicht es Anlegern, neben dem klassischen Depot Kapital direkt über das kostenlose Verrechnungskonto als Festgeld mit bis zu 2,5 Prozent Zinsen (Stand: 25.11.2024) anzulegen. Dieser Service macht es besonders einfach, Gelder effizient zu parken, ohne dafür ein separates Konto eröffnen zu müssen. So bleibt alles zentral verwaltet und flexibel abrufbar. 

Kombidepot für steuerliche Vorteile 

Seit 2009 gilt in Deutschland die Abgeltungsteuer, die automatisch auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden und Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren erhoben wird. Fondsbestände, die vor dem 01.01.2009 gekauft wurden, sind jedoch von dieser Steuer ausgenommen – solange sie nicht verkauft werden. Mit dem Kombidepot von Fidelity werden diese steuerfreien Altbestände im sogenannten Passivdepot verwahrt, während neuere Bestände (ab 2009) im Aktivdepot verwaltet werden. Dadurch bleibt die steuerliche Trennung klar geregelt, und Anleger können ihre steuerfreien Vorteile bei Altbeständen weiterhin nutzen, während sie gleichzeitig neue Investments tätigen können. Diese Aufteilung erleichtert die steuerliche Abwicklung und vermeidet unnötige Komplexität bei der Steuererklärung. 

Juniordepot 

Mit dem Fidelity Fondsdepot Junior können Anleger ab 25 Euro monatlich langfristig für Kinder, Enkel oder Patenkinder sparen. Bis zur Volljährigkeit des Kindes fallen keine Depot- oder Transaktionskosten an. Lediglich die fondsspezifischen Kosten wie Ausgabeaufschläge oder ETF-bezogene Gebühren sind zu berücksichtigen. 

Achtung: Wer für seine Enkel oder Paten sparen möchte, muss die Sorgeberechtigten des Kindes um die Depoteröffnung bitten. Nur diese sind berechtigt, ein Depot für das Kind zu eröffnen. Mehr zum Thema in unserem Ratgeber "Sparen für Kinder". 

Eingeschränkte App-Nutzung 

Ein direkter Handel über die Fidelity App ist nicht möglich. Zwar gibt es über Umwege die Möglichkeit, die App für Vermittler-Depots der FFB zu nutzen, allerdings erlaubt diese lediglich Einsicht in das Depot und keine Handelsaktivitäten. Anleger sollten sich bewusst sein, dass Transaktionen ausschließlich über den Online-Zugang durchgeführt werden können. 

Modellrechnung: Order- und Depotkosten 

Modellrechnung der Kosten für:  

1. Monatlichen ETF-Sparplan in Höhe von 100 Euro
   • Sparplanausführungskosten: kostenlos
   • Depotführungskosten:
     • Bei einem Depotwert unter 20.000 Euro: 45 Euro jährlich / 12 = 3,75 Euro pro Monat.
     • Bei einem Depotwert über 20.000 Euro: kostenlos.
2. Order in Höhe von 1.000 Euro eines ETFs
   • Orderkosten online: 2 Euro
   • Depotführungskosten:
     • Bei einem Depotwert unter 20.000 Euro: 45 € jährlich, anteilig 3,75 Euro pro Monat.
     • Bei einem Depotwert über 20.000 Euro: kostenlos.
3. Gesamtdepotwert 10.000 Euro (davon 5.000 Euro in ETFs und 5.000 Euro in Fonds)
   • Depotführungskosten: 45 Euro jährlich

Welche Ausführungsintervalle für Sparpläne sind möglich? 

Das Fidelity Fondsdepot bietet Anlegern viel Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Sparpläne. Die Ausführungsintervalle können individuell angepasst werden und umfassen die Optionen monatlich, zweimonatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich. 

Kapitalertragsteuer und Quellensteuer beim Fidelity Fondsdepot 

Die Kapitalertragsteuer wird bei allen Erträgen, wie Zinsen, Dividenden oder Veräußerungsgewinnen, regulär von Fidelity abgeführt. Eine ausländische Quellensteuer fällt bei Fidelity in der Regel nur bei Erträgen aus Fonds in Ländern wie der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Frankreich an. In solchen Fällen kann auf Anfrage bestätigt werden, dass die Bestände auf Kundendepots mit Wohnsitz in Deutschland geführt werden, was die steuerliche Abwicklung erleichtert. 

Erfahrungen mit dem Depot von Fidelity 

Bewertungen zum Fidelity Fondsdepot sind online kaum zu finden. Die vorhandenen Bewertungen beziehen sich primär auf das FFB Online Depot. Das ist eine andere Variante des Fidelity Angebots, das von Vermittlern zur Verwaltung von Kundendepots genutzt wird. Wir haben diese Bewertungen herangezogen, da die FFB-App zumindest auch von Kunden des Fidelity Fondsdepots genutzt werden kann. 

Im Apple App Store erzielt die FFB-App derzeit 2,4 Sterne bei 136 Bewertungen, im Google Play Store liegt die Bewertung bei 2,8 Sternen bei 164 Bewertungen. Nutzer kritisieren vor allem technische Probleme und die Benutzerfreundlichkeit. 

Auf der Bewertungsplattform Trustpilot kommt die FFB/FIL Fondsbank auf eine durchschnittliche Bewertung von 2,3 von 5 Sternen, basierend auf 51 Bewertungen. Einige Nutzer loben den telefonischen Kundenservice und die Zuverlässigkeit bei der Lösung von Problemen: 

"Wir nutzen FFB seit 15 Jahren, sind manchmal etwas langsam bei Kauf und Verkauf, aber man erreicht telefonisch immer gute Lösungen, wenn es mal ein Problem gibt. Da sind sie top." 

Kritik wird häufig an Depotübertragungen und hohen Gebühren geäußert. Allerdings vermischen sich in den negativen Erfahrungen oft die Kritikpunkte am Depot selbst mit den Erfahrungen zu den vermittelten Produkten oder dem Finanzvermittler: 

"Tja, bin überhaupt kein Finanzexperte und verlasse mich - wie so viele - auf den Rat des Anlageberaters. Aber bei 120.000 Euro Anlagekapital (2020) und 117.000 Euro Anlageergebnis (2024) lohnt sich dieses Finanzprodukt nicht – zumindest nicht für den Anleger. Für den Anlageberater und die Bank allerdings schon dank der Gebühren." 

Aus diesem Grund sollte man entsprechend Bewertungen mit Vorsicht betrachten und genau hinterfragen, was sich tatsächlich auf das Depot selbst bezieht. 

Wie sicher ist meine Investition bei Fidelity? 

Die FIL Fondsbank (FFB) ist auf die Verwahrung von Investmentfonds spezialisiert. Diese Fonds gelten als Sondervermögen, was bedeutet, dass sie im Falle einer Insolvenz der Kapitalverwaltungsgesellschaft nicht in deren Insolvenzmasse fallen. Die Wertpapiere bleiben immer im Eigentum der Kunden, und Anleger können sie jederzeit bei der FFB anfordern oder ihre Depots auf ein anderes Institut übertragen lassen. 

Anders sieht es bei Guthaben auf dem Abwicklungskonto oder noch nicht abgerechneten Transaktionen aus. Diese sind durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH und den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. geschützt. Aktuell beträgt die Sicherungsgrenze für Privatpersonen bis zu drei Millionen Euro. 

Biallo.de Fazit zu Fidelity: Für wen eignet sich das Depot? 

Das Fidelity Fondsdepot bietet die Grundlagen des Fondshandels ohne viel Schnickschnack an. Das Depot ist nur über den Online-Zugang vollumfänglich nutzbar und richtet sich damit eher an Anleger, die sich auf Fonds- und ETF-Anlagen beschränken, sich bei einem etablierten Anbieter wohlfühlen und keine App-Lösungen erwarten. Verglichen mit anderen Anbietern fallen besonders bei Depots unter 20.000 Euro höhere Kosten an, auch das sollten Unentschlossene bedenken. 

Positiv: Der Kundenservice steht telefonisch von 8 bis 18 Uhr ohne lange Wartezeiten zur Verfügung und bietet umfassende Informationen zu den Anlagemöglichkeiten, Fonds und dem Depotangebot, jedoch keine individuelle Anlageberatung. 

Damit ist das Fidelity Fondsdepot vor allem für Anleger geeignet, die ein klassisches und zuverlässiges Angebot für Fonds und ETFs suchen und Wert auf einen persönlichen Ansprechpartner legen. Wer jedoch auf einen breit aufgestellten und günstigen Handel oder App-gestützte Funktionen aus ist, wird wahrscheinlich bei anderen Discount Brokern besser aufgehoben sein. 

Aufgepasst: Die FIL Fondsbank ist in der Kundenwahrnehmung stark mit den Leistungen der Vermittler verknüpft. Das führt dazu, dass positive oder negative Erfahrungen mit dem Vermittler teilweise auf Fidelity übertragen werden. Für Interessenten und Kunden ist es daher wichtig, genau zu differenzieren, welche Leistungen tatsächlich vom Depotanbieter kommen und welche vom Finanzvermittler.  

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