Santander Depot im Test: Günstige ETF-Sparpläne und persönliche Beratung
Simin Heuser
Autorin
Veröffentlicht am: 25.09.2025
Auf einen Blick
Santander gehört zu den Filialbanken und bietet neben seinem Wertpapierdepot auch Girokonten, Tages- und Festgeld, Kredite und Versicherungen an.
Das Depot ist kostenlos. Bei Santander sind Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, Derivate und Krypto-ETPs handelbar.
Das Wertpapierdepot ist nur in der Web-Version ansteuerbar und Krypto-Coins sucht man hier vergebens. Einige Kunden sind überdies unzufrieden mit der Bank.
Die Santander Consumer Bank AG ist eine hundertprozentige Tochter der spanischen Banco Santander und wurde 1957 gegründet. Die Bank ist mit 142 Filialen und gut 2.700 Mitarbeitenden in ganz Deutschland vertreten. Der Sitz der Unternehmenszentrale liegt in Mönchengladbach.
Mit über 173 Millionen Kunden weltweit und Filialen in 16 Ländern gehört Santander zu den größten Banken der Welt. Das Kerngeschäft besteht aus den Bereichen Privatkundengeschäfte, Kfz-Finanzierung und Konsumgüterfinanzierung.
Im Biallo.de-Depottest belegt Santander Platz 9 von allen 20 getesteten Brokern. In der Kategorie "Filialbanken" holte Santander jedoch mit 3,77 von 5 möglichen Sternen den ersten Platz.
Vorteile
Depotführung dauerhaft kostenlos
Faire Gebühren bei Sparplänen (0,85 Euro je Ausführung)
Zugang zu über 40 Handelsplätzen, inklusive Xetra
Nachteile
Keine kostenlosen ETF- oder Fondssparpläne
Produktzahlen bei Aktien und Anleihen nicht ausgewiesen
Handel nicht per App möglich
Depoteröffnung nur in der Filiale möglich
Unsere Einschätzung
Durch die kostenlose Depotführung, ein großes Angebot an sparplanfähigen ETFs sowie die niedrige Sparplan-Gebühr von 0,85 Euro eignet sich das Santander-Wertpapierdepot für langfristig denkende ETF-Sparer, die hin und wieder einen Ansprechpartner in einer Bankfiliale benötigen.
Wer gerne und viel tradet – am liebsten am Smartphone – und physische Krypto-Coins handeln möchte, sollte sich nach einer Alternative zum Depot der Filialbank umsehen, am besten in unserem großen Depottest. Das gilt auch für all jene, die Wert auf kostenlose Orders legen.
Die Santander setzt noch stark auf klassische Wege: Orders können nicht nur online, sondern auch in der Filiale oder telefonisch abgegeben werden. Ein Service, der bei anderen Banken längst aus der Mode gekommen ist. Das mag für weniger online-affine Kunden interessant sein, kostet aber deutlich mehr. Online-Aufträge sind günstiger, aber mit mindestens 7,90 Euro pro Order auch kein Schnäppchen. Neobroker sind da meist spürbar preiswerter, im Vergleich zu anderen Filialbanken ist die Santander aber eine der günstigeren.
Positiv fällt ins Gewicht: Die Depotführung ist komplett kostenlos. Auch bei den Sparplänen zeigt sich Santander kundenfreundlich. 0,85 Euro pro Ausführung sind im Marktvergleich durchaus fair. Bei Fonds wird der Ausgabeaufschlag fällig, online immerhin mit 50 Prozent Rabatt.
Unterm Strich: Wer Wert auf persönliche Betreuung legt, findet hier noch klassische Zugangswege. Für preisbewusste Anleger gibt es aber günstigere Alternativen.
Depotgebühr pro Monat
0,00 €
Orderkosten für Einmalkauf (Aktien & ETFs)
Order in der Filiale und per Telefon: 0,40% vom Kurswert. Mindestens: 17,90 €, maximal: 99,90 € Order per Internet: 0,20% vom Kurswert. Mindestens: 7,90 €, maximal: 29,90 €
Orderkosten für Sparplanausführung (Aktien & ETFs)
0,85 € für ETFs Bei Fonds gilt der Ausgabeaufschlag (online 50% Rabatt)
Betrachten wir die Kosten für ein einfaches Musterdepot:
Depotwert von 10.000 Euro (je zur Hälfte in Aktien und ETFs)
Monatlicher ETF-Sparplan über 100 Euro (Standard-ETF)
Einmaliger Kauf einer Einzelaktie für 1.000 Euro (Standard-Aktie)
Daraus entstehen folgende Kosten:
Depotgebühr pro Monat
0,00 €
Orderkosten für Einmalkauf
Günstigster Handelsplatz (Xetra): 7,90 €
Orderkosten für Sparplanausführung
0,85 €
Im Kostencheck zeigt sich: Ein Standard-ETF-Sparplan für 100 Euro im Monat schlägt mit 0,85 Euro pro Ausführung zu Buche. Ein fairer Preis. Für den einmaligen Aktienkauf über 1.000 Euro werden am günstigsten Handelsplatz (Xetra) 7,90 Euro fällig. Insgesamt ist das günstig, aber eben nicht herausragend.
Auffällig ist, dass Santander bei den Handelsplätzen kaum Transparenz zeigt: Unterschiede zwischen Börsenplätzen werden nicht offengelegt, zusätzliche Gebühren sind nicht klar erkennbar. Das wirkt im Vergleich zu vielen moderneren Brokern etwas altmodisch.
Handelbare Wertpapiere und Handelsplätze
Beim Produktangebot gibt sich Santander einerseits breit aufgestellt mit ca. 2.400 ETFs und 70.000 aktiven Fonds. Andererseits bleibt vieles im Dunkeln. Dass ein Depotanbieter seine eigenen Produktzahlen nicht kennt, ist etwas eigenartig. Anleger müssen sich also darauf verlassen, dass "alle in Deutschland handelbaren Wertpapiere" verfügbar sind.
Aktien
nicht bekannt
ETFs
ca. 2.400
Fonds
ca. 70.000
Anleihen
nicht bekannt
weitere Wertpapiere
alle in Deutschland an Börsen handelbare Wertpapiere über dwp sind möglich
Handelsplätze
Anzahl: 43 davon in Deutschland: 11
davon im Ausland: 32
davon außerbörslich (OTC): keiner
Handel über Xetra möglich: ja
Quellen: Angaben des Anbieters, Stand: 09.09.2025
Sparplanangebot
Beim Sparplanangebot wirkt Santander nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Zwar gibt es eine ordentliche Auswahl an ETF- und Fondssparplänen, doch kostenlose Angebote fehlen komplett. Auch moderne Extras wie die Dynamisierung der Sparrate oder flexiblere Zahlungsoptionen sucht man vergeblich. Positiv ist immerhin, dass die Ausführungsintervalle recht flexibel wählbar sind.
Aktiensparpläne
Anzahl: keine
ETF-Sparpläne
Anzahl: 2.211
davon kostenlos: keine
Fonds-Sparpläne
Anzahl: 3.400
davon kostenlos: keine
weitere Sparpläne
keine
Mindestsparrate
25 €
Ausführungsintervalle
Monatlich sowie alle 2 / 3 / 6 / 12 Monate
Dynamisierung der Sparrate möglich?
nein
Lastschrifteinzug von Drittkonten möglich?
nein
Quellen: Angaben des Anbieters, Stand: 02.09.2025
Besonderheiten
Eine Besonderheit bei Santander ist die Möglichkeit, Geld ab 50.000 Euro in einer professionellen Vermögensverwaltung anlegen zu lassen. Dort kümmert sich ein Expertenteam aktiv um die Auswahl und Streuung der Anlagen. Kunden zahlen dafür 1,13 Prozent Gebühren pro Jahr.
Einlagen auf dem Tagesgeldkonto werden aktuell (September 2025) mit 0,30 Prozent pro Jahr verzinst.
Angebot: Alle Kunden, die ab dem 19.02.2025 ein Tagesgeldkonto eröffnet haben, erhalten für die ersten vier Monate 2,30 Prozent Zinsen auf ihre Einlagen. Wie lange das Angebot gilt, hat Santander nicht bekannt gegeben.
Erfahrungen mit Santander
Die Bewertungen zur Santander Bank fallen sehr unterschiedlich aus (Stand: September 2025). Auf Trustpilot schneidet das Institut mit gerade einmal 1,4 von 5 Sternen (2.800 Bewertungen) sehr schlecht ab. Besonders häufig wird der Kundenservice kritisiert: Nutzer berichten von langen Wartezeiten, unbeantworteten E-Mails und Problemen bei der Zahlungsabwicklung. Auch unklare oder falsche Informationen sowie ein unprofessioneller Umgangston sorgen für Unmut.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich in den App Stores, wobei wichtig ist: Die Bewertungen beziehen sich auf die Banking-App, nicht auf den Zugang zum Depot. Im Apple App Store erreicht Santander 4,5 von 5 Sternen (41.972 Bewertungen), im Google Play Store 4,3 von 5 Sternen (22.100 Bewertungen).
Wir haben bei Santander nachgefragt, wie es zu der großen Diskrepanz zwischen den sehr schlechten Bewertungen auf Trustpilot und den guten App-Bewertungen kommen kann. Eine Stellungnahme wollte das Institut dazu jedoch nicht abgeben.
Ein Nutzer bringt den Frust vieler auf Trustpilot so auf den Punkt: "[…] Zugriff auf das Depot nicht mehr möglich. Login ist Glückssache, 4-5 mal wird der Login abgelehnt, dann funktioniert es plötzlich. Der Service verweist immer wieder auf die Filiale und hat keine Möglichkeiten, etwas selbst freizuschalten. Definitiv die schlechteste Bankerfahrung, die ich je gemacht habe."
Eröffnung und Kündigung des Santander Depots
Depoteröffnung
Seit einiger Zeit ermöglicht die Santander eine Depoteröffnung nur noch in der Filiale. Dafür können Sie hier einen Termin vereinbaren. Denken Sie bei dem Termin unbedingt daran, Ihre Unterlagen mitzunehmen. Besonders Ihren Ausweis und die IBAN Ihres Girokontos sollten Sie für den Termin dabeihaben. So können Sie die Legitimation direkt vor Ort in der Filiale vornehmen.
Depotübertrag
Leider ist es bei der Santander nicht – wie bei anderen Banken – möglich, den Übertrag online durchzuführen. Um Ihr Depot von einem anderen Anbieter zur Santander umzuziehen, haben Sie daher nur eine Möglichkeit: Sie füllen das Formular für den Auftrag zum Wertpapier-/Depoteinzug aus und schicken ihn an Ihren bisherigen Depotanbieter.
Kündigung
Bevor Sie Ihr Santander-Wertpapierdepot kündigen, sollten Sie darauf achten, es zu leeren. Das bedeutet, dass Sie vorhandene Wertpapiere verkaufen oder an ein anderes Depot übertragen müssen, bevor Sie es schließen können.
Wechseln Sie lediglich zu einem anderen Depotanbieter, erfolgt der Depotwechsel automatisch. Beantragen Sie einfach den Konto- beziehungsweise Depotwechselservice Ihres neuen Anbieters.
Ist das erledigt, können Sie Ihr Depot jederzeit kostenfrei kündigen. Tun Sie das am besten schriftlich und per Einschreiben.
Wie genau der Wechsel zum neuen Depotanbieter im Detail funktioniert, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema "Depotübertrag".
Santander und die Deutsche Bank mit ihrem Depot maxblue bewegen sich auf ähnlichem Niveau. Bei den Orderkosten liegt Santander mit 0,20 Prozent vom Ordervolumen und einer Spanne von 7,90 bis 29,90 Euro sogar etwas günstiger als maxblue, wo mindestens 8,90 Euro und maximal 58,90 Euro fällig werden. Auch bei der Transparenz nehmen sich beide nicht viel. Weder Santander noch die Deutsche Bank liefern online klare Zahlen zum gesamten Produktangebot.
Beide Anbieter kommen ohne Depotgebühr aus, bei der Comdirect allerdings nur unter bestimmten Bedingungen – etwa zwei Trades pro Quartal oder eine aktive Sparplanausführung. Santander ist hier unkomplizierter: Die Depotführung ist grundsätzlich kostenlos. Bei den Orderkosten liegen die beiden Banken nah beieinander, Santander ist mit 0,20 Prozent vom Kurswert (mindestens 7,90 Euro, maximal 29,90 Euro) im Schnitt sogar günstiger als die Comdirect, wo mindestens 9,90 Euro fällig werden. Beim Sparplanangebot wirkt die Comdirect moderner und bietet deutlich mehr Auswahl.
Bei einem Vergleich mit der Sparkasse muss man auf den S Broker schauen, denn die Konditionen unterscheiden sich je nach regionaler Sparkasse teils stark. Der S Broker ist der zentrale Online-Broker der Sparkassen und bündelt deren Wertpapiergeschäft.
Im direkten Vergleich punktet der S Broker mit einer enormen Produktpalette: Von über 31.000 Aktien bis hin zu mehr als 7.000 Sparplänen. Santander wirkt daneben deutlich überschaubarer. Bei den Kosten zeigt sich ein gemischtes Bild: Die Depotführung ist beim S Broker nur dann kostenlos, wenn regelmäßig gehandelt wird oder ein gewisses Vermögen auf dem Konto liegt, sonst werden knapp 12 Euro pro Quartal fällig (die aber als Orderguthaben gutgeschrieben werden). Die Ordergebühren liegen auf einem ähnlichen Niveau, Santander überzeugt hier mit einer einfacheren und transparenteren Struktur.
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Fragen und Antworten
Wie sicher ist meine Investition bei der Santander?
Kundeneinlagen sind zum einen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Einleger durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Zum anderen ist Santander Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutschen Banken e.V. Dadurch sind Spareinlagen bis zu fünf Millionen Euro pro Kunde geschützt.
Für Wertpapiere gilt eine andere Schutzvorkehrung als für Spareinlagen, denn Wertpapiere werden als Sondervermögen angesehen. Das bedeutet, dass Ihre Wertpapiere im Falle einer Insolvenz des Brokers vom restlichen Vermögen der Bank getrennt sind. Sie haben also zu jeder Zeit Anspruch auf Ihre Wertpapiere, da diese nicht der Insolvenzmasse des Finanzinstituts zufließen.
Kann ich das Depot der Santander auch als Gemeinschaftsdepot eröffnen?
Ja, es ist grundsätzlich möglich, ein Gemeinschaftsdepot bei der Santander zu eröffnen. Auch hier gilt allerdings wie bei der regulären Depoteröffnung: Sie müssen einen Termin in einer Filiale vereinbaren, um das Depot zu eröffnen.
Bietet Santander einen Wertpapierkredit an?
Nein, derzeit bietet Santander keinen Wertpapierkredit oder Margin-Handel an. Grundsätzlich raten wir ohnehin davon ab, für den Kauf von Wertpapieren einen Kredit aufzunehmen.
Wie erreiche ich den Kundenservice?
Sie haben folgende Möglichkeiten, die Bank zu erreichen:
Simin Heuser hat in Köln Volkswirtschaftslehre studiert und bereits während des Studiums für verschiedene Fondsgesellschaften und FinTechs gearbeitet. Ihr Fachwissen setzt sie auch als freie Finanzjournalistin ein. Ein Interesse gilt der Rolle von Frauen in der Finanzwelt - ein Bereich, in dem sie sich für mehr Aufklärung engagiert. Bei Investments konzentriert sie sich auf Aktienfonds und fühlt sich besonders im Bereich der nachhaltigen Geldanlage zuhause.