





Kurzes Festgeld bringt immer weniger – langes Festgeld dafür immer mehr: Laut Biallo-Index sind die Zinsen für einjährige Anlagen seit Jahresbeginn um 0,16 Prozentpunkte gefallen. Bei fünf Jahren geht’s dagegen leicht bergauf: plus 0,10 Prozentpunkte (siehe Grafik unten). Und wer sein Geld zehn Jahre fest anlegt, kann sich im Schnitt sogar über 0,19 Prozentpunkte mehr freuen. Wo Sparer jetzt die besten Zinsen abgreifen können – hier der Überblick.
Wer sich aktuell für eine Festgeldlaufzeit von fünf Jahren entscheidet, kann Zinsen von bis zu 3,00 Prozent pro Jahr erzielen. Den Spitzenplatz im Festgeld-Vergleich von biallo.de belegt die Fürstlich Castell’sche Bank – mit genau diesem Wert.
Knapp dahinter liegt die J&T Direktbank aus Tschechien mit 2,80 Prozent. Auf Platz drei folgt die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb Direkt), die 2,70 Prozent bietet. Zwar liegt der Zinssatz hier etwas unter dem der J&T Direktbank, doch dank jährlicher Zinsauszahlung profitiert man vom Zinseszinseffekt – und erhält am Ende der Laufzeit eine etwas höhere Gesamtrendite.
Noch mehr gibt es bei besonders langen Laufzeiten: Die italienische Banca Sistema bietet für die zehnjährige Laufzeit derzeit 3,40 Prozent jährlich – allerdings nur über die Plattform Weltsparen. Auf den weiteren Plätzen: Die IKB mit 2,65 Prozent und erneut die Pbb Direkt mit 2,60 Prozent.
Diese Angebote zeigen: Wer sein Geld langfristig binden kann und will, findet derzeit attraktive Konditionen – auch im europäischen Ausland.
Bei kurzen Laufzeiten sind die Zinsen weniger eindeutig im Aufwärtstrend, bieten aber dennoch interessante Möglichkeiten. Für sechs Monate zahlt die SBI Frankfurt 2,85 Prozent, die Isbank 2,70 Prozent. Auch bei zwölf Monaten liegt die SBI mit 3,00 Prozent vor der Isbank mit 2,70 Prozent.
Vor allem für Sparerinnen und Sparer, die kurzfristig planen oder flexibel bleiben möchten, können diese Angebote lohnend sein.
Die unterschiedliche Entwicklung bei kurzen und langen Laufzeiten zeigt: Der Markt ist in Bewegung – und bleibt vorerst schwer einschätzbar. Während langfristige Zinsen steigen, bleiben kürzere Laufzeiten unter Druck.
Ein Grund dafür könnte die geopolitische Unsicherheit sein. Sollten neue Handelskonflikte – etwa durch die von den USA verhängten Strafzölle – die Inflation anheizen, könnten die Zinsen auch in Europa auf höherem Niveau verharren.
In einem solchen Szenario würden klassische Zinsanlagen wie Festgeld, Tagesgeld oder Anleihen wieder deutlich an Attraktivität gewinnen – gerade im Vergleich zu Aktieninvestments.
Ob kurze oder lange Laufzeit: Wer sich gut informiert und gezielt vergleicht, kann aus seinem Ersparten aktuell mehr herausholen als noch vor wenigen Monaten.
Für sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger mit langfristigem Anlagehorizont lohnen sich derzeit besonders drei- bis fünfjährige Laufzeiten. Wer dagegen flexibel bleiben möchte, findet auch bei sechs oder zwölf Monaten solide Angebote.