Genossenschaftsanteile

Zweistellige Dividenden bei Volksbanken und Raiffeisenbanken 

Rudolf Krux
Redakteur
Aktualisiert am: 19.11.2025

Auf einen Blick

  • Angesichts eines erneut starken Geschäftsjahres 2024 haben die Volks- und Raiffeisenbanken 2025 ihre Dividenden im Schnitt weiter erhöht. Drei Banken haben sogar Dividenden im zweistelligen Bereich gezahlt.
  • Beim Blick auf einzelne Banken ist das Bild aber gemischt. Während die Auszahlungen im Vorjahr noch fast überall gestiegen sind, haben dieses Jahr einige Institute ihre Zahlungen wieder zurückgefahren.
  • Bei Genossenschaftsanteilen sollten Sie nicht nur auf die Höhe der Dividende achten, sondern auch auf die Details der Satzung, allem voran auf die Kündigungsfrist, den maximalen Anlagebetrag und eine mögliche Nachschusspflicht.
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Viele Volksbanken und Raiffeisenbanken haben die Dividende für ihre Genossenschaftsanteile erneut erhöht. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Banken aktuell am meisten ausschütten, worauf Sie beim Kauf von Genossenschaftsanteilen achten sollten und wo sich eine Mitgliedschaft aktuell am meisten lohnen könnte. 

Die höchsten Dividenden bei Volksbanken 2025

Drei Banken zahlten dieses Jahr auf ihre Geschäftsanteile zweistellige Renditen. Was viel klingt, ist unter den Volksbanken und Raiffeisenbanken aber gar nicht so ungewöhnlich. Die hier genannten Banken haben bereits in den Vorjahren immer wieder zweistellige Dividenden gezahlt:

BankDividende für 2024Maximaler Ertrag in 2025 je Mitglied
Raiffeisenbank Elsavatal13,50 %14,85 €
Volksbank BRAWO10,00 %150,00 €
Raiffeisenbank Elbmarsch10,00 %10,00 €
Quellen: Antworten der Banken auf telefonische und schriftliche Rückfragen, Websites und Social-Media-Auftritte der Banken, Presseberichte; Stand: November 2025 (Angabe für Volksbank Brawo nachträglich korrigiert)

Bei den hier möglichen Erträgen handelt es sich allerdings um eher symbolische Beträge. Schließlich ist die maximale Anzahl der Anteile pro Mitglied stark begrenzt. Wer mit Genossenschaftsanteilen wirklich Geld verdienen will, sollte also nicht nur auf die Dividende achten, sondern auch auf die mögliche Anlagesumme. Wie viel Ertrag 2025 möglich war, zeigt unsere folgende Auswahl. 

Beste Genossenschaftsanteile: Hier lohnte sich die Mitgliedschaft besonders 

Unsere Auswahl besteht aus Volks- und Raiffeisenbanken, die eine Reihe an Qualitätskriterien erfüllten (siehe unten) und 2025 besonders hohe Erträge ermöglichten. Wie sich zeigt, können sich Genossenschaftsanteile sowohl bei großen, bekannteren Banken als auch bei kleineren Instituten aus dem ländlichen Raum lohnen.

BankDividende für 2023Dividende für 2024Maximaler Ertrag in 2025
Münchener Hypothekenbank4,00 %4,00 %2.800 Euro
Volksbank Haselünne4,00 %4,00 %1.760 Euro
Berliner Volksbank3,00 %4,00 %1.040 Euro
Volksbank Offenburg4,00 %4,00 %1.000 Euro
Hausbank München3,00 %4,00 %800 Euro
Hamburger Volksbank4,00 %5,00 %750 Euro
Volksbank in Schaumburg und Nienburg4,50 %4,50 %675 Euro
Volksbank Rhein-Erft-Köln4,50 %6,00 %660 Euro
Volksbank Gescher3,08 %3,08 %616 Euro
Frankfurter Volksbank Rhein/Main6,00 %6,00 %600 Euro
Quellen: Antworten der Banken auf telefonische und schriftliche Rückfragen, Websites und Social-Media-Auftritte der Banken, Presseberichte; Stand: November 2025

Wichtig: Bei den hier vorgestellten Banken gibt es unterschiedliche Voraussetzungen, um Mitglied zu werden. Viele setzen zum Beispiel einen Wohnsitz im Geschäftsgebiet oder Kundenstatus voraus. In einigen Fällen entscheidet der Kundenstatus mit über den Anlagebetrag oder die Dividende. Unter den hier ausgewählten Banken gilt das für die Volksbank Offenburg. Je nach Kundenstatus kann der maximale Anlagebetrag dort zwischen 3.000 und 25.000 Euro liegen.

Zu den wenigen Banken ohne besondere Einschränkungen zählt die Münchener Hypothekenbank.

Dividenden der VR-Banken auf Rekord-Niveau

Im Mittel sind die Dividenden der Genossenschaftsanteile der Volksbanken dieses Jahr erneut gewachsen. Die Rendite der von biallo.de untersuchten Banken stieg von 3,72 auf 3,90 Prozent. Damit war sie so hoch wie noch nie seit Beginn der Biallo-Untersuchung (siehe Grafik):

Möglich waren die stattlichen Dividenden, weil die VR-Banken letztes Jahr erneut einen zweistelligen Milliardengewinn vor Steuern erzielt haben. Laut Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) war es das zweitbeste Ergebnis seit Veröffentlichung der gemeinsamen Jahresabschlüsse.

Jede vierte VR-Bank erhöhte 2025 die Dividende

Im Detail war das Bild aber gemischt. Zwar erhöhte etwa jede vierte Bank ihre Ausschüttung gegenüber dem Vorjahr. Mindestens 42 Banken mussten ihre Dividende allerdings auch kürzen. Vier der untersuchten Institute haben dieses Jahr gar nichts an ihre Mitglieder ausgezahlt:

Mitsprache, Rabatte, Geschenke

Neben der Dividende bieten Genossenschaftsanteile oft noch einige weitere Vorteile. Neben den immateriellen Werten wie Mitsprache und Teilhabe gehörten dazu auch geldwerte Leistungen. So kann es für Mitglieder zum Beispiel bessere Zinsen oder niedrigere Gebühren bei der Bank geben. Auch bei den Verbund-Unternehmen R+V Versicherung und Schwäbisch Hall gibt es oft Vergünstigungen.

Hinzu kommen Rabatte auf regionale Waren und Dienstleistungen, vom vergünstigten Carsharing bei der Volksbank Mittelhessen bis zu kostenlosen Nachhilfestunden bei der Hannoverschen Volksbank oder der VR-Bank Mittelsachsen. Bei letzterer erhalten Mitglieder mit dem "TeilhaBären" zudem das womöglich ansehnlichste Willkommensgeschenk.

Teilhabäeren

Wie sich in unserer diesjährigen Befragung zeigte, unterscheiden sich die möglichen Zusatzleistungen von Bank zu Bank erheblich. Im Zweifel lohnt es sich, noch einmal persönlich nachzufragen.

Darauf sollten Sie bei Genossenschaftsanteilen achten 

Es gibt auch Nachteile und sogar Risiken von Genossenschaftsanteilen, die sich aus der Vertragsgestaltung ergeben können. Auf die folgenden Punkte sollten Sie daher achten, wenn Sie Genossenschaftsanteile zeichnen wollen: 

Voraussetzungen: Die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft sind je nach Bank sehr unterschiedlich. Bei der Münchener Hypothekenbank etwa genügt es, volljährig zu sein, um Geschäftsanteile zeichnen zu können. Dagegen war bei der Frankfurter Volksbank zuletzt ein Wohnsitz im Geschäftsgebiet, eine aktive Bankverbindung und die Nutzung weiterer Bankleistungen nötig. Dafür konnten Sie dort auch Anteile für Kinder zeichnen, wenn diese bereits Produkte der Bank nutzen.

Anlagesumme: Die Anzahl der maximal erhältlichen Anteile pro Mitglied ist fast immer begrenzt. Das schränkt den Anlagebetrag und damit den möglichen Ertrag ein. Während bei manchen Banken nur symbolische Erträge möglich sind, gibt es beispielsweise bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank oder bei der GLS Bank keine Begrenzung nach oben. Beide Banken haben es aber unter anderem aufgrund der langen Kündigungsfristen nicht in unsere Bestenliste geschafft.

Einzahlung: Wenn Sie mehrere Geschäftsanteile kaufen, müssen Sie meist auch alle Anteile in einer Summe bezahlen. Wo dies nicht notwendig ist, kann es gewisse Fristen geben, bis wann Sie weitere Anteile zeichnen können. Gegebenenfalls nehmen Sie für diese Anteile dann auch nicht an der nächsten Ausschüttung teil. 

Nachschusspflicht: Der BVR hat vor Jahren die sogenannte Nachschusspflicht aus den Mustersatzungen für die VR-Banken gestrichen. Bei unserer Auswertung im Vorjahr fanden wir sie aber noch immer in knapp jeder zehnten Satzung. Mit der Nachschusspflicht ist im Insolvenzfall ein begrenztes finanzielles Risiko verbunden. Je Geschäftsanteil können Eigentümer dazu verpflichtet werden, einen bestimmten Geldbetrag nachzuzahlen. Bislang handelt es sich aber um ein theoretisches Risiko, da es noch keinen Insolvenzfall einer VR-Bank gab. 

Kontinuität: Für die jährliche Dividende gibt es keine Garantie. Sie wird auf der Generalversammlung beschlossen und orientiert sich an der wirtschaftlichen Lage des Instituts. Um grob einschätzen zu können, wie zuverlässig die jeweilige Volksbank oder Raiffeisenbank ausschüttet, kann sich ein Blick auf die vergangenen Dividenden lohnen.

Kündigungsfrist: Möchten Sie Ihre Geschäftsanteile auszahlen lassen, müssen Sie in der Regel eine Kündigungsfrist von mehreren Monaten beachten. Bei einzelnen Instituten kann die Frist sogar mehrere Jahre betragen. Wichtig: Die Kündigung gilt meist zum Ende des Geschäftsjahres. Die Auszahlung erfolgt nach der folgenden Vertreterversammlung. Selbst bei einer Kündigungsfrist von wenigen Monaten kann zwischen Kündigung und Auszahlung also durchaus über ein Jahr vergehen. 

Genossenschaftsanteile – zum ausführlichen Experten-Ratgeber (kostenloses PDF)

Experten-Ratgeber: "Genossenschaftsanteile bei Genossenschaftsbanken"

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Volks- und Raiffeisenbanken für 2024 die höchsten Dividenden gezahlt haben, wo sich eine Mitgliedschaft besonders lohnt und worauf Sie bei Genossenschaftsanteilen achten sollten – von Kündigungsfristen bis zu möglichen Risiken.

Schreibt seit etlichen Jahren schwerpunktmäßig über das Thema Geldanlage mit all seinen Facetten. In der Vergangenheit arbeitete er als (Finanz-) Redakteur für verschiedene Websites und Blogs (unter anderem für Check24 und Utopia.de). Seine Leser möchte er vor allem darin unterstützen, wichtige Anlageentscheidungen selbstständig zu treffen.

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