Die Ratingagentur Moody’s hat Frankreichs Kreditwürdigkeit von Aa2 auf Aa3 gesenkt. Damit reagiert Moody’s auf den Regierungssturz der Mitte-Rechts-Regierung von Michel Barnier vor einer Woche. Die Rechtsnationalen hatten gemeinsam mit dem linken Lager in der französischen Nationalversammlung nach dem Streit um den geplanten Sparhaushalt mit einem Misstrauensvotum reagiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt urteilte Moody’s: "Dieses Ereignis ist schlecht für die Kreditwürdigkeit."
Haushaltsdefizit und Neuverschuldung
Moody’s vertritt die Auffassung, dass die öffentlichen Finanzen in Frankreich in den kommenden Jahren erheblich geschwächt sein werden. Durch die Streitigkeiten war es der französischen Regierung bislang nicht möglich, einen Haushalt für das kommende Jahr zu beschließen. Es ist bereits absehbar, dass Frankreich – trotz hoher Schulden – in die Neuverschuldung gehen muss. Im laufenden Jahr wird ein Haushaltsdefizit von 6,1 Prozent erwartet. Die EU-Kommission hat aufgrund der zu hohen Neuverschuldung ein Defizitverfahren gegen Frankreich angestoßen.
Kreditwürdigkeit negativ, Ausblick neutral
Moody’s glaubt aufgrund der "politischen Fragmentierung" der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas aktuell nicht an eine deutliche Haushaltsstärkung. Keines der drei politischen Lager hat in der Nationalversammlung eine absolute Mehrheit, Koalitionen sind in Frankreich weit weniger üblich als hierzulande. "Es gibt jetzt eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass die nächste Regierung das Haushaltsdefizit über das nächste Jahr hinaus entscheidend verringern wird", teilte die Ratingagentur mit.
Obwohl die Kreditwürdigkeit Frankreichs infolgedessen von Aa2 auf Aa3 herabgestuft wurde – womit die Schuldenaufnahme nun noch teurer für das Land werden könnte – setzte Moody’s den Ausblick für das Land von "negativ" auf "stabil".
Wie sicher ist eine Geldanlage in Tages- oder Festgeld in Frankreich?
Angesichts der Herabstufung Frankreichs Kreditwürdigkeit durch Moody’s von Aa2 auf Aa3 stellt sich die Frage, ob eine Geldanlage in Tages- oder Festgeld in Frankreich derzeit sinnvoll und sicher ist.
Die Herabstufung weist auf ein erhöhtes Risiko hin, insbesondere aufgrund der politischen Unsicherheiten und der schwierigen Haushaltslage. Ein Haushaltsdefizit von 6,1 Prozent und das laufende Defizitverfahren der EU-Kommission gegen Frankreich sind Warnsignale, die Anleger beachten sollten.
Obwohl Moody’s den Ausblick von "negativ" auf "stabil" gesetzt hat, bleibt die politische und wirtschaftliche Lage volatil. Daher sollten konservative Anleger derzeit Vorsicht walten lassen und ihre Investitionen in Tages- oder Festgeld in stabileren Märkten tätigen.