Das weckt Erinnerungen an die Immobilien- und Finanzkrise des Jahres 2008: Die Ratingagentur S&P Global hat die Kreditwürdigkeit der Deutschen Pfandbriefbank (Pbb Direkt) jetzt um eine Stufe herabgesetzt. S&P senkte sein Rating für den Münchner Immobilienfinanzierer von BBB auf BBB-. Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank stürzte daraufhin am Donnerstag um elf Prozent ab. Auch am Freitag blieb das Papier zunächst unter Druck.
Nicht nur Aktienanleger fragen sich deshalb, wie es mit der Bank weitergeht: Die Deutsche Pfandbriefbank offeriert unter ihrer Marke Pbb Direkt auch Tages- und Festgeldangebote. Einige unserer Leser haben bereits angefragt, ob sie sich Sorgen um ihr Geld machen müssen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Herabstufung der Bank.
Was ist der Grund für das schlechtere Rating?
In ihrem Bericht begründet die Ratingagentur die schlechtere Bewertung vor allem mit den Risiken am Markt für Gewerbeimmobilien in den USA. Die Deutsche Pfandbriefbank ist dort stark engagiert: Rund 15 Prozent ihres Kreditvolumens hat der Baufinanzierer in den USA vergeben. Das sind knapp fünf Milliarden Euro. Etwa 80 Prozent davon entfallen auf Bürogebäude.
Der Markt steckt jedoch tief in der Krise. Wegen des Trends zum Homeoffice und der schwachen wirtschaftlichen Aussichten stehen in den USA massenhaft Büros leer. Gleichzeitig bereiten die stark gestiegenen Zinsen vielen Immobilien-Besitzern Probleme. Damit steigt das Risiko, dass Immobilienkredite ausfallen könnten.
Deshalb bleibt aus Sicht von S&P auch der Ausblick für die PBB negativ. Das bedeutet: Das Rating könnte sich unter Umständen noch weiter verschlechtern. Es liegt derzeit gerade noch im anlagewürdigen Bereich – dem sogenannten Investment-Grade-Niveau.
Müssen sich Sparer und Anleger jetzt Sorgen machen?
Die Antwort lautet: nein. Das gilt zumindest für Tages- und Festgeldsparer. Denn die PBB unterliegt der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung. Spareinlagen, wozu auch Tagesgeld und Festgeld gehören, sind daher pro Anleger bis zu 100.000 Euro geschützt. Bei einer möglichen Insolvenz der Bank würde also die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) einspringen und den Anlegern ihr Geld bis zu dieser Höhe zurückzahlen.
Die Bank ist außerdem freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB). Über ihn sind fünf Millionen Euro pro Person abgesichert. Diese Summe ist – im Gegensatz zur gesetzlichen Einlagensicherung – nicht staatlich garantiert. Der BdB betont jedoch: Bislang habe noch kein anpruchsberechtigter Kunde jemals Geld verloren, deren Bank Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist.
Dass die Bank ins Wackeln gerät, damit rechnen derzeit ohnehin weder Experten – noch S&P. So betont die Rating-Agentur die gute Kapitalausstattung der PBB. Und sie geht in diesem Jahr zumindest von „moderaten“ Gewinnen der Bank aus. Die Pfandbriefbank selbst hatte Anfang Februar von einem Vorsteuergewinn von 90 Millionen Euro für 2023 berichtet. Man sei damit weiterhin profitabel – „selbst in der größten Immobilienkrise seit der Finanzkrise“.