Nach langjährigem Zögern entscheidet sich die Sparkassen-Finanzgruppe nun für den Einstieg in den Kryptohandel. Die Entscheidung fiel auf einer Sitzung des Gesamtvorstands des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).
Realisiert wird das Angebot über die DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen. Laut Plänen soll Kundinnen und Kunden ab Sommer 2026 der direkte Zugang zu Bitcoin und Ethereum ermöglicht werden – einfach und unkompliziert über die gewohnte App.
Aktive Werbung oder persönliche Beratung zum Krypto-Kauf wird es nicht geben. Die Sparkassen betonen, dass Kryptowährungen hochspekulativ sind und nur für bewusst entscheidende Anlegerinnen und Anleger geeignet sind. Hinweise auf ein mögliches Totalverlustrisiko sollen klar sichtbar sein.
Warum der Strategiewechsel?
Der Abstand zur Konkurrenz wurde zu groß: Volks- und Raiffeisenbanken planen bereits mit einem Start ihrer Kryptoangebote noch in diesem Sommer. Angesichts der wachsenden Kundennachfrage nach Investmentmöglichkeiten in Kryptowährungen sahen sich nun auch die Sparkassen gezwungen, umzudenken. Auch der Druck aus den eigenen Reihen – wie etwa von Bayern-Sparkassenchef Matthias Dießl – spielte eine Rolle.
Das neue EU-Regelwerk MiCAR liefert den rechtlichen Rahmen, der bisher fehlte, und macht ein reguliertes Angebot zulässig. Damit bietet die Sparkassen-Finanzgruppe ihren etwa 50 Millionen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, in einem geschützten Umfeld Kryptowährungen zu handeln.
Vorsicht lautet die Devise
Die Sparkassen bleiben, was das neue Angebot anbelangt, zurückhaltend und bezeichnen Kryptowährungen weiterhin als hochriskant. Es soll kein umfassendes Beratungsangebot geben, sondern klar verständliche Warnhinweise zu den Risiken, einschließlich möglicher Totalverluste.
Für viele Sparkassen-Kundinnen und -Kunden könnte das Angebot ausreichen, wenn sie ihre Bitcoin- oder Ethereum-Investments über eine vertraute App abwickeln wollen. Wer jedoch auf persönliche Beratung setzt oder Interesse an kleineren Kryptowährungen hat, muss sich weiter woanders informieren – etwa bei Online-Brokern oder Neobrokern, die oft ein größeres Angebot und eigene Tools bieten: