Für wen lohnt sich der Einstieg jetzt?
Die entscheidende Frage für Anlegerinnen und Anleger lautet derzeit: Lohnt sich der Kauf der Commerzbank-Aktie noch? Die Antwort hängt stark vom Anlagehorizont ab.
Langfristig orientierte Investoren, die Wert auf stabile Fundamentaldaten legen, sollten eher vorsichtig sein. Zwar hat die Commerzbank nach einem Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2024 ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre formuliert. Bis 2028 soll der Überschuss auf 4,2 Milliarden Euro steigen. Auch die Dividenden sollen Schritt für Schritt zulegen.
Dennoch ist die Aktie aktuell bereits hoch bewertet: Mit dem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis und der niedrigen Dividendenrendite bewegt sich das Papier deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Für langfristige Anlegerinnen und Anleger dürfte sich ein Einstieg daher erst dann wieder lohnen, wenn der Kurs spürbar zurückgeht und das Bewertungsniveau attraktiver wird.
Anders stellt sich die Lage für kurzfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger dar, die bewusst auf Kursgewinne spekulieren. Für sie ist die Fantasie rund um ein mögliches Übernahmeangebot durch Unicredit der entscheidende Treiber. Sollte die italienische Großbank tatsächlich die gesetzliche Schwelle von 30 Prozent überschreiten und ein Pflichtangebot vorlegen, könnte dies den Kurs der Commerzbank-Aktie nochmals nach oben treiben.
Allerdings ist das Risiko nicht zu unterschätzen: Kommt die Übernahme am Ende nicht zustande oder zögert sich das Verfahren über längere Zeit hinaus, droht eine deutliche Kurskorrektur. Wer also heute einsteigt, setzt auf die Spekulation einer Übernahme – und muss gleichzeitig bereit sein, mögliche Rückschläge zu verkraften.
Generell sollten Anlegerinnen und Anleger Einzelaktien aus unserer Sicht nur als Ergänzung zu einem breit aufgestellten Depot mit Basis-ETFs wie dem FTSE All-World oder den MSCI All Country World wählen. So streuen Sie das Risiko des Wertverlustes über viele Länder, Branchen und Unternehmen hinweg.
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