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Unicredit will Commerzbank übernehmen: Für wen lohnt sich jetzt der Aktienkauf? 

Saskia Weck
Redakteurin
Veröffentlicht am: 26.08.2025

Die italienische Großbank Unicredit hat ihren direkten Anteil an der Commerzbank auf rund 26 Prozent erhöht und plant, weiteres Vermögen in Aktien umzuwandeln. Damit könnte die Beteiligung bald auf knapp 29 Prozent steigen. Überschreitet Unicredit die Marke von 30 Prozent, muss sie den übrigen Aktionärinnen und Aktionären des Dax-Konzerns ein offizielles Übernahmeangebot unterbreiten. 

Die Commerzbank selbst reagiert bislang gelassen. Vorstand und Bundesregierung lehnen eine Übernahme ab und betonen die Eigenständigkeit des Frankfurter Geldhauses. Der Bund hält nach dem teilweisen Ausstieg im Herbst 2024 noch gut zwölf Prozent der Anteile. 

Aktie auf dem höchsten Stand seit 2011 

Die Übernahmefantasie treibt die Commerzbank-Aktie seit Monaten an. Vor Kurzem kletterte der Kurs auf über 38 Euro – den höchsten Stand seit 2011. Damit bringt es die Bank aktuell auf eine Marktkapitalisierung von rund 40,8 Milliarden Euro. 

Allerdings sehen Analysten inzwischen auch Grenzen: Die Bank of America hat die Commerzbank-Aktie jüngst von "neutral" auf "underperform" herabgestuft. Begründung: Die Bewertung sei mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 14 und einer Dividendenrendite von 1,7 Prozent inzwischen recht ambitioniert. Zuletzt hat die Commerzbank-Aktie daher etwas an Wert verloren. Dennoch zeigt sie auf ein Jahr gesehen eine Performance von 172,73 Prozent. 

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Für wen lohnt sich der Einstieg jetzt? 

Die entscheidende Frage für Anlegerinnen und Anleger lautet derzeit: Lohnt sich der Kauf der Commerzbank-Aktie noch? Die Antwort hängt stark vom Anlagehorizont ab. 

Langfristig orientierte Investoren, die Wert auf stabile Fundamentaldaten legen, sollten eher vorsichtig sein. Zwar hat die Commerzbank nach einem Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2024 ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre formuliert. Bis 2028 soll der Überschuss auf 4,2 Milliarden Euro steigen. Auch die Dividenden sollen Schritt für Schritt zulegen. 

Dennoch ist die Aktie aktuell bereits hoch bewertet: Mit dem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis und der niedrigen Dividendenrendite bewegt sich das Papier deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Für langfristige Anlegerinnen und Anleger dürfte sich ein Einstieg daher erst dann wieder lohnen, wenn der Kurs spürbar zurückgeht und das Bewertungsniveau attraktiver wird. 

Anders stellt sich die Lage für kurzfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger dar, die bewusst auf Kursgewinne spekulieren. Für sie ist die Fantasie rund um ein mögliches Übernahmeangebot durch Unicredit der entscheidende Treiber. Sollte die italienische Großbank tatsächlich die gesetzliche Schwelle von 30 Prozent überschreiten und ein Pflichtangebot vorlegen, könnte dies den Kurs der Commerzbank-Aktie nochmals nach oben treiben. 

Allerdings ist das Risiko nicht zu unterschätzen: Kommt die Übernahme am Ende nicht zustande oder zögert sich das Verfahren über längere Zeit hinaus, droht eine deutliche Kurskorrektur. Wer also heute einsteigt, setzt auf die Spekulation einer Übernahme – und muss gleichzeitig bereit sein, mögliche Rückschläge zu verkraften. 

Generell sollten Anlegerinnen und Anleger Einzelaktien aus unserer Sicht nur als Ergänzung zu einem breit aufgestellten Depot mit Basis-ETFs wie dem FTSE All-World oder den MSCI All Country World wählen. So streuen Sie das Risiko des Wertverlustes über viele Länder, Branchen und Unternehmen hinweg. 

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Über die Redakteurin Saskia Weck

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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