Im Anschluss an die Anmeldung haben Sie Zugang zu Ihrem Dashboard mit unterschiedlichen Informationen: ein Ranking der besten Trader, Tipps rund um Social Trading und Anlageempfehlungen. Bei Eröffnung Ihres Kontos müssen Sie mit einer Mindesteinlage von bis zu 500 Euro rechnen.
Möchten Sie nun loslegen, gibt es zwei Arten von Trading:
- Copy Trading: Sie verteilen Ihr Anlagevermögen anteilig auf die Strategien verschiedener Trader oder stellen Ihr Portfolio eigenständig zusammen. Das bedeutet für Sie zwar mehr Aufwand, dafür sorgen Sie jedoch für eine breitere Streuung.
- Mirror Trading: Sie investieren komplett in die Anlagestrategie eines Traders, dessen Strategien exakt gespiegelt werden.
Die Bafin weist auf die Unterschiede der Social-Trading-Plattformen hin. Auf einigen Portalen können Sie ausschließlich in bestimmte, hochriskante Finanzinstrumente wie etwa Differenzkontakte (CFDs) investieren. Andere Plattformen bieten ein breiteres Spektrum an Aktien, Fonds, Zertifikaten und Hebelprodukten. Vereinzelte Anbieter treten als reine Vermittler auf, die auf ihrer Plattform Signalgeber und Follower vermitteln, jedoch keine Depotführung anbieten.
Die geeignete Trading-Strategie finden
Um beim Social Trading erfolgreich zu sein, sollten Sie die nachfolgende Grundlagen kennen und verfolgen:
- Wenn Sie zu viele Trades eröffnen, können Sie schnell den Überblick verlieren. Konzentrieren Sie sich anfangs nur auf einen Trader, der zu Ihrer Risikoaversion passt. Sie können auch mit einem Demokonto beginnen, um Erfahrungen zu sammeln, ohne reale Verluste einzufahren. Setzen Sie Stop-Loss-Marken, damit Sie die Kontrolle über Ihr Investment behalten. Und bleiben Sie geduldig. Zu schnelles Handeln wie vorzeitiges Kappen von Gewinnen ist einer der typischen Anfängerfehler.
- Bei Unsicherheiten sollten Sie die Community nutzen, sich mit anderen Mitgliedern und – wenn möglich – mit dem Trader, dem Sie folgen, austauschen.
- Bei der Wahl der richtigen Plattform sollten Sie darauf achten, dass eine möglichst hohe Aktivität in der Community zu verzeichnen ist. Weiterhin sollten über die Top-Trader umfangreiche Informationen veröffentlicht sein wie die Gesamtperformance, Rendite, Anzahl der Trades und die Spezialisierung auf die Assetklassen.
- Achten Sie zudem auf transparente Geschäftsbedingungen, die Sie unbedingt studieren sollten, da dort alle Konditionen, Kosten und weitere wichtige Informationen angegeben sind.
Was man beim Service beachten sollte
Nicht jeder Support ist mit deutscher Sprache erreichbar. eToro beispielsweise bietet bei Problemen einen Chat an, der nur in Englisch kommuniziert. Bei unserem Test wurde schnell und pragmatisch geholfen, was für den Anbieter spricht. Naga Markets wiederum beantwortet Fragen nur über E-Mail und an den Wochentagen. Sie sollten daher beachten, dass es bei Hilfeanfragen zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann.
Biallo-Tipp: Die Plattformen bieten nicht alle Wertpapierarten an. Prüfen Sie daher das Angebot darauf, ob die von Ihnen präferierten Anlageformen möglich sind.
„Wer mit dem Social Trading beginnt, der sollte wie bei jeder Geldanlage zunächst seine Anlageziele unter Berücksichtigung seiner Risikobereitschaft festlegen. Hiervon hängt nämlich sehr wesentlich ab, welche Social-Trading-Plattform er nutzen sollte“, empfiehlt Finanzmarktexperte Stefan Riße. Plattformen wie NAGA Markets oder eToro bieten beispielsweise CFDs an. Das sind hochspekulative Hebelprodukte mit dem Risiko eines Totalverlustes. Daher sind auch die Strategien der Signalgeber, an die man sich anhängen kann, spekulativ und risikoreich.
„Wer weniger Risiken eingehen möchte, ist bei Wikifolio besser aufgehoben, wo die meisten Strategien verpackt in ein Zertifikat ohne Hebelprodukte auskommen“, rät Riße. Am wichtigsten sei es, sich bei der Auswahl der Signalgeber längerfristig festzulegen. Ähnlich wie es auch beim Kauf von Aktienfonds fast immer falsch sei, den Fonds zu wählen, der in den vergangen zwölf oder auch 36 Monaten am besten performte. „Auch beim Social Trading ist es oft so, dass die am Höchststand befindlichen Strategien dann vor einer Abwärtsphase stehen. Auch hier liegt in der Ruhe die Kraft und der Erfolg“, sagt Riße.
Biallo-Tipp: Sie sollten Angebote von Webinaren, die Grundwissen vermitteln, in Anspruch nehmen. Starten Sie erst dann mit Livekonten, wenn Sie sicher sind, alle Funktionen und Finanzprodukte verstanden zu haben. Gerade bei Hebelprodukten sollten Sie keinesfalls ohne Vorkenntnisse aktiv werden, sonst drohen Verluste.
Die Vorteile von Social Trading
Die Wahl der Handelsplattform ist damit von elementarer Bedeutung für den Anleger. Dennoch gewinnt Social Trading immer mehr an Bedeutung. Tatsächlich sind die Vorteile von Social Trading nicht von der Hand zu weisen:
- Sie schauen Börsenprofis über die Schulter und können deren Strategie nutzen.
- Sie lernen von den Anlagestrategien der Profis und sammeln selbst Erfahrungen.
- Der Austausch mit der Community bietet Ihnen zusätzliche Möglichkeiten, Informationen zu sammeln.
- In Echtzeit können Sie unkompliziert die Entwicklung Ihrer Anlagen nachverfolgen.
- Sie bestimmen selbst, welchen Zeitaufwand Sie betreiben und erhalten eine kostenlose Anlageberatung, ohne auf ein Gespräch mit Ihrem Anlageberater angewiesen zu sein.
Die Nachteile von Social Trading
Doch natürlich ist auch Social Trading kein Schlaraffenland mit Gewinngarantie. Folgende Nachteile sind zu nennen:
- Ein Verlustrisiko besteht auch hier. Ohne Fachwissen kann Social Trading zu einem Flop werden.
- Sie müssen eine seriöse Plattform finden und können sich nicht auf das Exposé eines Anlageberaters berufen.
- Und natürlich sind Sie nicht davor gefeit, dass in der Community mit Tweets manipuliert wird.
Besondere Vorsicht gilt bei Anbietern, die hochspekulative Finanzprodukte anbieten und die Risiken unter den Tisch kehren. „24option“ beispielsweise galt als einer der populärsten Händler für binäres Trading. Da der Broker seinen Sitz in Zypern hat, wo die Regelungen für binäre Optionen verschärft wurden, bietet der Trader nun verstärkt CFDs auch von Kryptowährungen und Forex an. Kryptowährungs-CFDs beinhalten jedoch ein immenses Verlustrisiko und sollten nur von absoluten Profis ins Visier genommen werden.
„24option“ wurde von den Finanzaufsichtsbehörden in Belgien und Kanada auf die Warnliste gesetzt. Auf den ersten Blick könnte misstrauisch werden, wer auf Firmensitze in Malta oder Zypern stößt, was bei Social-Trading-Anbietern keine Seltenheit ist. Prinzipiell ist dies jedoch kein Hinweis, der über die Seriosität etwas aussagt. Aus steuerlichen Gründen haben die Unternehmen sich dort niedergelassen. Und da die dortigen Behörden die Anleger möglichst gut schützen wollen, wurden besonders strenge Regelungen festgelegt..
Wie Sie seriöse Anbieter erkennen
Wer Geld investiert, sollte natürlich auch den Aspekt Seriosität und Sicherheit im Auge behalten. Sie sollten deshalb bei der Auswahl des Anbieters auf wichtige Punkte achten, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, um nicht bei einer Abzock-Plattform zu landen.
- Das Angebot eines Demokontos ermöglicht Ihnen, ohne Verluste Trading-Erfahrungen zu sammeln.
- Achten Sie auf eine ausreichende Einlagensicherung, damit Ihr Anlagevermögen im Krisenfall geschützt ist.
- Die Transaktionen sollten transparent abgewickelt werden.
- Stichwort Datenschutz. Versichern Sie sich in den allgemeinen Datenschutzbestimmungen, dass Ihre persönlichen Angaben nicht an Dritte weitergeben werden.
Was Verbraucherschützer davon halten
Kritisch äußert sich Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „Die Performance beispielsweise der bei Wikifolio veröffentlichten Depots ist stark vom Zufall abhängig. Die Darstellung auf Wikifolio suggeriert, dass die Performance von den Fähigkeiten der Trader abhängt, nach dem Motto: 'Lassen Sie die Besten für Ihr Geld arbeiten'. Es gibt aber nicht die besten Anleger, ebenso wenig wie es eine beste Anlagestrategie gibt“, sagt Nauhauser. Entscheidend für Anleger seien lediglich eine breite Diversifikation und niedrige Kosten.
Bei den Wikifolios – also den Musterportfolios mit Anlageideen – fielen 0,95 Prozent für das Zertifikat pro Jahr an, plus weitere Kosten auf Ebene der ausgewählten Wertpapiere, plus Performance Fee von bis zu 30 Prozent. „Ich erkenne keinen Nutzen für Anleger darin, zufallsabhängige, mit teuren Performance Fees belastete und noch dazu im Widerspruch gegen jegliche empirische Evidenz formulierte Tradingstrategien zu kopieren“, so Nauhauser. Hinzu komme das Emittentenrisiko bei Zertifikaten, das durch eine Besicherung weitgehend abgesichert sein soll, wobei allerdings unklar bleibe, wie die Besicherung konkret erfolgt.
Weiterhin hat Niels Nauhauser auch aufsichtsrechtliche Bedenken, da die Regeln zum Anlegerschutz, wie sie bei Investmentfonds zu Recht gelten, faktisch umgangen werden. „Wer beaufsichtigt die Trader, deren Handelsstrategie Privatanleger kopieren? Wer schreitet gegen Missbrauch ein? Niemand. Die BaFin beaufsichtigt hier nur den Emittenten der Zertifikate, nicht aber den Manager des Wikifolios“, erklärt der Experte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Am sichersten aufgehoben sind Sie bei Social-Trading-Anbietern mit einer Lizenz innerhalb der EU und einem Support in Ihrer Muttersprache. Vorsicht gilt bei überzogenen Gewinnaussichten, versteckten Kosten und unseriösen Bonusversprechungen.
Beliebte Social Trading-Plattformen für Einsteiger
Wikifolio
Internetseite von Wikifolio: Auf der Plattform lassen sich mehr als 25.000 Wikifolios finden.Das sind Musterportfolios mit Anlageideen.
Wikifolio* ist Europas führende Social-Trading-Plattform für Anleger und Investoren mit Musterdepots großer Finanzmedien, Handelsideen professioneller Vermögensverwalter und vielfältigen Strategien der Wikifolio-Trader. Beim klassischen Wikifolio werden grundsätzlich alle Werte virtuell gehandelt. Ausnahme sind Dachwikifolios, die ausschließlich mit Wikifolio-Zertifikaten virtuell gehandelt werden dürfen.
Es gibt damit zwei Arten von Wikifolios. Beim klassischen Wikifolio verfolgen Anleger eine eigene Handelsstrategie im kostenlosen Musterdepot. Das Dachwikifolio ist dagegen ein persönliches Musterportfolio im Rahmen von Wikifolio-Zertifikaten.
Gebühren:
- Zertifikatsgebühr: 0,95 Prozent pro Jahr berechnet sich im Wikifolio tagesgenau
- Performancegebühr: Entsteht nur im Erfolgsfall, also nur, wenn im Wikifolio ein neuer Jahreshöchststand erreicht wird. Berechnet zwischen altem und neuem Höchststand. Die Gebühr liegt üblicherweise zwischen 5 Prozent und 30 Prozent.
Beim Kauf bzw. Verkauf von Wikifolio-Zertifikaten fallen die üblichen Transaktionsgebühren über Ihre Depotbank an. Zudem werden gegebenenfalls Depotverwahrgebühren erhoben.
Einlagensicherung: Nein, da keine echten Handelskonten geführt werden. Wikifolio stellt nur eine Plattform für die Community zur Verfügung.
Demokonto: Nein
Mindesteinlage: 100 Euro
Angebote:
- Über Hausbank in Zertifikate investieren
- Transparente Handelsstrategie im Musterportfolio
- Börsengehandeltes und besichertes Zertifikat. Dadurch werden beste Kurse übermittelt.
- Suchkriterien in deutscher Sprache
- Der Handelsstrategie eines Traders eins zu eins folgen
- Besicherung durch Lang & Schwarz, eine der größten Agenturen für Finanzdienstleistungen in Deutschland.
- Social Media: Facebook, Twitter, YouTube.
Märkte:
- Aktien
- ETPs, also börsengehandelte Produkte (Exchange Traded Products) wie etwa ETFs
- Fonds
- Anlagezertifikate
- Hebelprodukte
Service
- Kundendienst per Telefon von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr.
- Kundendienst per Mail
- Chatantwort erfolgt per E-Mail.