Wikifolio & Co.

Social Trading: Gamestop, Blackberry und Co. im Bann der Reddit-Trader

Peter Rensch
Autor
Aktualisiert am: 04.02.2021

Auf einen Blick

  • Mit Social Trading können Börseneinsteiger das Wissen erfolgreicher Broker und deren Strategien nutzen.
  • Erste Erfahrungen ohne Verlustrisiko sammeln Laien dabei mit einem Demokonto.
  • Anleger von Social Trading-Plattformen sollten diese Form des Wertpapierhandels immer als Risikoinvestment betrachten.
  • Die jüngsten Vorfälle bei den Aktien von Gamestop, Blackberry und Nokia sowie beim Silberpreis zeigen, dass der Herdentrieb in wilden Kursauschlägen münden kann.
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Kurz nach dem Jahreswechsel mischt eine neue Generation von Kleinanlegern, die "Generation Robinhood", die Börsenwelt auf. Aktionäre, die sich über Onlineforen wie Reddit Wallstreetbets, Robinhood, YouTube und Twitter formieren, beeinflussen massiv die Kurse von Aktien und nun auch von Edelmetallen wie Silber. Experten sprechen von einem Börsenkrieg zwischen den Treibern dieses Szenarios und den Großanlegern wie Hedgefonds.

Gamestop: 2.500 Prozent in wenigen Tagen

So funktioniert die Kursmanipulation: Auf einer der Plattformen erstellt ein Reddit einen sogenannten Trigger, also eine Nachricht über ein an der Börse gehandeltes Finanzprodukt. Im Anschluss daran führen Fans auf den Social-Trading-Plattformen die Transaktionen aus.

Beispiel Gamestop: Seit Jahresbeginn stieg die Aktie des Videospielhändlers teilweise um bis zu 2.500 Prozent. Wie kam es zu dieser Kursexplosion? Die Analysefirma Citron Research gab eine Warnmeldung mit einer Verkaufsempfehlung für Gamestop heraus. Das rief große Hedgefonds auf den Plan, die mit sogenannten Leerverkäufen auf fallende Kurse setzten. Doch die Reddit-Gemeinde konterte mit Kaufaktionen und trieb den Kurs in die Höhe. Dadurch bekamen einige Leerverkäufer kalte Füße und lösten ihre Verkaufspositionen wieder auf. Es kam zu einem lupenreinen Short Squeeze, der den Gamestop-Kurs explodieren ließ. 

In den Foren riefen die Reddit-Fans immer wieder dazu auf, die Aktie zu halten, damit es nicht zu Kurseinbrüchen kommt. So gehörte Gamestop auf eToro zu den an meist verbreitetsten Feeds, in denen User die Reddit-Bewegung unterstützen. Obwohl in der Recherche-Rubrik Analysten das Kursziel auf elf US-Dollar fixiert hatten, markierte die Gamestop-Aktie am 28. Januar das Tageshoch bei fast 500 US-Dollar. Aktuell steht der Wert allerdings "nur" noch bei 85 US-Dollar. Wie gewonnen, so zerronnen. 

Ähnlich sah es bei Blackberry Limited aus. Rechercheergebnis: Die höchste Kursschätzung betrug 8,50 US-Dollar. Der tatsächliche Kurs stieg am 27. Januar bis auf knapp 29 US-Dollar, um danach wieder bis auf elf US-Dollar abzustürzen. Mittlerweile hat eToro  seine Nutzer darauf hingewiesen, dass für einzelne Aktien die Ein- und Ausstiegsaufträge deaktiviert wurden und keine CDFs, sondern nur noch Basiswerte (x1-Hebel) möglich sind. Weiterhin appellierte der Plattformbetreiber an seine Nutzer, verantwortungsbewusst zu investieren.

Bei der Plattform Naga* entpuppte sich Blackberry ebenfalls zum Bestseller und erzielte eine unerwartete Käuferquote von 70 Prozent. In der Naga-Community wird das Reddit-Phänomen ebenfalls diskutiert, allerdings eher am Rande.

Wilde Kurssprünge bei Nokia und Kryptowährung Ripple

Auch bei Kryptowährungen griff der Kleinanlegerschwarm an. Hier war Ripple im Visier der Reddit-Rebellen. Der Kurs verdreifachte sich innerhalb weniger Tage auf über 60 Cent (1. Februar). Aktuell ist Ripple nur noch halb so viel wert. 

Ebenfalls im Fokus der Reddit-Gemeinde: Nokia. Der Kurs verdoppelte sich innerhalb eines Tages auf knapp zehn Euro (27. Januar). Aktuell ist das Papier nur noch gut vier Euro wert. 

Auch bei Wikifolio* ist das Thema Reddit-Trader populär. Bei den meist gehandelten US-Aktien Ende Januar lag Gamestop auf dem sechsten Rang mit 53 Prozent Käufen. Bei einer Online-Umfrage auf der Plattform stuften 36 Prozent der Befragten die Vorgehensweise der Reddit-User als gefährlich ein, 54 Prozent gaben jedoch an, die Kriegserklärung gegen die Shortseller würde ihnen recht geschehen. Somit schlugen sie sich auf die Seite der Reddit-Trader.

Der CEO und Gründer von Wikifolio*, Andreas Kern, berichtet hierzu: "Gamestop befindet sich zwar aktuell in 200 Wikifolios, aber nur in zwei der größeren Wikifolios, in deren zugehörigen Zertifikate jeweils mehr als eine Million Euros investiert sind – und dort auch nur mit einer Gewichtung von weniger als ein Prozent."

Laut Andreas Kern handelten die erfolgreichen Social Trader rational und behielten die Gesamtrisiken ihrer Portfolios gut im Auge. Diese Rationalität, so der Wikifolio-Chef weiter, sei bei vielen Gamestop-Anlegern nicht mehr vorhanden. "Auch wenn es paradox klingt: Die vollständige Transparenz auf wikifolio.com erhöht zwar einerseits den Druck, andererseits hören wir von Tradern auch, dass es hilft, eigene Gedanken zu disziplinieren und Rationalität vor Emotionen zu stellen." Dies zahle sich seiner Meinung nach langfristig aus.

Wie Social-Trading funktioniert

In der Regel melden sich die Nutzer kostenfrei auf einer Plattform im Internet an. Auch die Handelssoftware wird meist gratis zur Verfügung gestellt. Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) berichtet, fallen erst dann Kosten und Gebühren an, wenn ein Anleger Aufträge zur automatisierten Order erteilt. Der Anbieter berechnet für jede Order, bei der ein Trader kopiert wird, eine Gebühr. Diese wird entweder gesondert ausgewiesen oder im Spread eingepreist. Bei einzelnen Finanzprodukten wie beispielsweise CFDs oder anderen Derivaten können spezielle Gebühren anfallen, wenn diese über Nacht gehalten werden.

Im Anschluss an die Anmeldung haben Sie Zugang zu Ihrem Dashboard mit unterschiedlichen Informationen: ein Ranking der besten Trader, Tipps rund um Social Trading und Anlageempfehlungen. Bei Eröffnung Ihres Kontos müssen Sie mit einer Mindesteinlage von bis zu 500 Euro rechnen.

Möchten Sie nun loslegen, gibt es zwei Arten von Trading:

  • Copy Trading: Sie verteilen Ihr Anlagevermögen anteilig auf die Strategien verschiedener Trader oder stellen Ihr Portfolio eigenständig zusammen. Das bedeutet für Sie zwar mehr Aufwand, dafür sorgen Sie jedoch für eine breitere Streuung.
  • Mirror Trading: Sie investieren komplett in die Anlagestrategie eines Traders, dessen Strategien exakt gespiegelt werden.

Die Bafin weist auf die Unterschiede der Social-Trading-Plattformen hin. Auf einigen Portalen können Sie ausschließlich in bestimmte, hochriskante Finanzinstrumente wie etwa Differenzkontakte (CFDs) investieren. Andere Plattformen bieten ein breiteres Spektrum an Aktien, Fonds, Zertifikaten und Hebelprodukten. Vereinzelte Anbieter treten als reine Vermittler auf, die auf ihrer Plattform Signalgeber und Follower vermitteln, jedoch keine Depotführung anbieten.

Die geeignete Trading-Strategie finden

Um beim Social Trading erfolgreich zu sein, sollten Sie die nachfolgende Grundlagen kennen und verfolgen:

  • Wenn Sie zu viele Trades eröffnen, können Sie schnell den Überblick verlieren. Konzentrieren Sie sich anfangs nur auf einen Trader, der zu Ihrer Risikoaversion passt. Sie können auch mit einem Demokonto beginnen, um Erfahrungen zu sammeln, ohne reale Verluste einzufahren. Setzen Sie Stop-Loss-Marken, damit Sie die Kontrolle über Ihr Investment behalten. Und bleiben Sie geduldig. Zu schnelles Handeln wie vorzeitiges Kappen von Gewinnen ist einer der typischen Anfängerfehler.
  • Bei Unsicherheiten sollten Sie die Community nutzen, sich mit anderen Mitgliedern und – wenn möglich – mit dem Trader, dem Sie folgen, austauschen.
  • Bei der Wahl der richtigen Plattform sollten Sie darauf achten, dass eine möglichst hohe Aktivität in der Community zu verzeichnen ist. Weiterhin sollten über die Top-Trader umfangreiche Informationen veröffentlicht sein wie die Gesamtperformance, Rendite, Anzahl der Trades und die Spezialisierung auf die Assetklassen.
  • Achten Sie zudem auf transparente Geschäftsbedingungen, die Sie unbedingt studieren sollten, da dort alle Konditionen, Kosten und weitere wichtige Informationen angegeben sind. 

Was man beim Service beachten sollte

Nicht jeder Support ist mit deutscher Sprache erreichbar. eToro beispielsweise bietet bei Problemen einen Chat an, der nur in Englisch kommuniziert. Bei unserem Test wurde schnell und pragmatisch geholfen, was für den Anbieter spricht. Naga Markets wiederum beantwortet Fragen nur über E-Mail und an den Wochentagen. Sie sollten daher beachten, dass es bei Hilfeanfragen zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann.

Biallo-Tipp: Die Plattformen bieten nicht alle Wertpapierarten an. Prüfen Sie daher das Angebot darauf, ob die von Ihnen präferierten Anlageformen möglich sind.

„Wer mit dem Social Trading beginnt, der sollte wie bei jeder Geldanlage zunächst seine Anlageziele unter Berücksichtigung seiner Risikobereitschaft festlegen. Hiervon hängt nämlich sehr wesentlich ab, welche Social-Trading-Plattform er nutzen sollte“, empfiehlt Finanzmarktexperte Stefan Riße. Plattformen wie NAGA Markets oder eToro bieten beispielsweise CFDs an. Das sind hochspekulative Hebelprodukte mit dem Risiko eines Totalverlustes. Daher sind auch die Strategien der Signalgeber, an die man sich anhängen kann, spekulativ und risikoreich.

„Wer weniger Risiken eingehen möchte, ist bei Wikifolio besser aufgehoben, wo die meisten Strategien verpackt in ein Zertifikat ohne Hebelprodukte auskommen“, rät Riße. Am wichtigsten sei es, sich bei der Auswahl der Signalgeber längerfristig festzulegen. Ähnlich wie es auch beim Kauf von Aktienfonds fast immer falsch sei, den Fonds zu wählen, der in den vergangen zwölf oder auch 36 Monaten am besten performte. „Auch beim Social Trading ist es oft so, dass die am Höchststand befindlichen Strategien dann vor einer Abwärtsphase stehen. Auch hier liegt in der Ruhe die Kraft und der Erfolg“, sagt Riße.

Biallo-Tipp: Sie sollten Angebote von Webinaren, die Grundwissen vermitteln, in Anspruch nehmen. Starten Sie erst dann mit Livekonten, wenn Sie sicher sind, alle Funktionen und Finanzprodukte verstanden zu haben. Gerade bei Hebelprodukten sollten Sie keinesfalls ohne Vorkenntnisse aktiv werden, sonst drohen Verluste.

Die Vorteile von Social Trading

Die Wahl der Handelsplattform ist damit von elementarer Bedeutung für den Anleger. Dennoch gewinnt Social Trading immer mehr an Bedeutung. Tatsächlich sind die Vorteile von Social Trading nicht von der Hand zu weisen:

  • Sie schauen Börsenprofis über die Schulter und können deren Strategie nutzen.
  • Sie lernen von den Anlagestrategien der Profis und sammeln selbst Erfahrungen.
  • Der Austausch mit der Community bietet Ihnen zusätzliche Möglichkeiten, Informationen zu sammeln.
  • In Echtzeit können Sie unkompliziert die Entwicklung Ihrer Anlagen nachverfolgen.
  • Sie bestimmen selbst, welchen Zeitaufwand Sie betreiben und erhalten eine kostenlose Anlageberatung, ohne auf ein Gespräch mit Ihrem Anlageberater angewiesen zu sein.

Die Nachteile von Social Trading

Doch natürlich ist auch Social Trading kein Schlaraffenland mit Gewinngarantie. Folgende Nachteile sind zu nennen:

  • Ein Verlustrisiko besteht auch hier. Ohne Fachwissen kann Social Trading zu einem Flop werden.
  • Sie müssen eine seriöse Plattform finden und können sich nicht auf das Exposé eines Anlageberaters berufen.
  • Und natürlich sind Sie nicht davor gefeit, dass in der Community mit Tweets manipuliert wird.

Besondere Vorsicht gilt bei Anbietern, die hochspekulative Finanzprodukte anbieten und die Risiken unter den Tisch kehren. „24option“ beispielsweise galt als einer der populärsten Händler für binäres Trading. Da der Broker seinen Sitz in Zypern hat, wo die Regelungen für binäre Optionen verschärft wurden, bietet der Trader nun verstärkt CFDs auch von Kryptowährungen und Forex an. Kryptowährungs-CFDs beinhalten jedoch ein immenses Verlustrisiko und sollten nur von absoluten Profis ins Visier genommen werden.

„24option“ wurde von den Finanzaufsichtsbehörden in Belgien und Kanada auf die Warnliste gesetzt. Auf den ersten Blick könnte misstrauisch werden, wer auf Firmensitze in Malta oder Zypern stößt, was bei Social-Trading-Anbietern keine Seltenheit ist. Prinzipiell ist dies jedoch kein Hinweis, der über die Seriosität etwas aussagt. Aus steuerlichen Gründen haben die Unternehmen sich dort niedergelassen. Und da die dortigen Behörden die Anleger möglichst gut schützen wollen, wurden besonders strenge Regelungen festgelegt..

Wie Sie seriöse Anbieter erkennen

Wer Geld investiert, sollte natürlich auch den Aspekt Seriosität und Sicherheit im Auge behalten. Sie sollten deshalb bei der Auswahl des Anbieters auf wichtige Punkte achten, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, um nicht bei einer Abzock-Plattform zu landen.

  • Das Angebot eines Demokontos ermöglicht Ihnen, ohne Verluste Trading-Erfahrungen zu sammeln.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Einlagensicherung, damit Ihr Anlagevermögen im Krisenfall geschützt ist.
  • Die Transaktionen sollten transparent abgewickelt werden.
  • Stichwort Datenschutz. Versichern Sie sich in den allgemeinen Datenschutzbestimmungen, dass Ihre persönlichen Angaben nicht an Dritte weitergeben werden.

Was Verbraucherschützer davon halten

Kritisch äußert sich Niels Nauhauser, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „Die Performance beispielsweise der bei Wikifolio veröffentlichten Depots ist stark vom Zufall abhängig. Die Darstellung auf Wikifolio suggeriert, dass die Performance von den Fähigkeiten der Trader abhängt, nach dem Motto: 'Lassen Sie die Besten für Ihr Geld arbeiten'. Es gibt aber nicht die besten Anleger, ebenso wenig wie es eine beste Anlagestrategie gibt“, sagt Nauhauser. Entscheidend für Anleger seien lediglich eine breite Diversifikation und niedrige Kosten.

Bei den Wikifolios – also den Musterportfolios mit Anlageideen – fielen 0,95 Prozent für das Zertifikat pro Jahr an, plus weitere Kosten auf Ebene der ausgewählten Wertpapiere, plus Performance Fee von bis zu 30 Prozent. „Ich erkenne keinen Nutzen für Anleger darin, zufallsabhängige, mit teuren Performance Fees belastete und noch dazu im Widerspruch gegen jegliche empirische Evidenz formulierte Tradingstrategien zu kopieren“, so Nauhauser. Hinzu komme das Emittentenrisiko bei Zertifikaten, das durch eine Besicherung weitgehend abgesichert sein soll, wobei allerdings unklar bleibe, wie die Besicherung konkret erfolgt.

Weiterhin hat Niels Nauhauser auch aufsichtsrechtliche Bedenken, da die Regeln zum Anlegerschutz, wie sie bei Investmentfonds zu Recht gelten, faktisch umgangen werden. „Wer beaufsichtigt die Trader, deren Handelsstrategie Privatanleger kopieren? Wer schreitet gegen Missbrauch ein? Niemand. Die BaFin beaufsichtigt hier nur den Emittenten der Zertifikate, nicht aber den Manager des Wikifolios“, erklärt der Experte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Am sichersten aufgehoben sind Sie bei Social-Trading-Anbietern mit einer Lizenz innerhalb der EU und einem Support in Ihrer Muttersprache. Vorsicht gilt bei überzogenen Gewinnaussichten, versteckten Kosten und unseriösen Bonusversprechungen.

Beliebte Social Trading-Plattformen für Einsteiger

Wikifolio

Internetseite von Wikifolio: Auf der Plattform lassen sich mehr als 25.000 Wikifolios finden.Das sind Musterportfolios mit Anlageideen.

Wikifolio* ist Europas führende Social-Trading-Plattform für Anleger und Investoren mit Musterdepots großer Finanzmedien, Handelsideen professioneller Vermögensverwalter und vielfältigen Strategien der Wikifolio-Trader. Beim klassischen Wikifolio werden grundsätzlich alle Werte virtuell gehandelt. Ausnahme sind Dachwikifolios, die ausschließlich mit Wikifolio-Zertifikaten virtuell gehandelt werden dürfen.

Es gibt damit zwei Arten von Wikifolios. Beim klassischen Wikifolio verfolgen Anleger eine eigene Handelsstrategie im kostenlosen Musterdepot. Das Dachwikifolio ist dagegen ein persönliches Musterportfolio im Rahmen von Wikifolio-Zertifikaten. 

Gebühren: 

  • Zertifikatsgebühr: 0,95 Prozent pro Jahr berechnet sich im Wikifolio tagesgenau
  • Performancegebühr: Entsteht nur im Erfolgsfall, also nur, wenn im Wikifolio ein neuer Jahreshöchststand erreicht wird. Berechnet zwischen altem und neuem Höchststand. Die Gebühr liegt üblicherweise zwischen 5 Prozent und 30 Prozent. 

Beim Kauf bzw. Verkauf von Wikifolio-Zertifikaten fallen die üblichen Transaktionsgebühren über Ihre Depotbank an. Zudem werden gegebenenfalls Depotverwahrgebühren erhoben.

 Einlagensicherung: Nein, da keine echten Handelskonten geführt werden. Wikifolio stellt nur eine Plattform für die Community zur Verfügung.

 Demokonto: Nein

 Mindesteinlage: 100 Euro

 Angebote:

  • Über Hausbank in Zertifikate investieren
  • Transparente Handelsstrategie im Musterportfolio
  • Börsengehandeltes und besichertes Zertifikat. Dadurch werden beste Kurse übermittelt.
  • Suchkriterien in deutscher Sprache
  • Der Handelsstrategie eines Traders  eins zu eins folgen
  • Besicherung durch Lang & Schwarz, eine der größten Agenturen für Finanzdienstleistungen in Deutschland.
  • Social Media: Facebook, Twitter, YouTube.

Märkte:

  • Aktien
  • ETPs, also börsengehandelte Produkte (Exchange Traded Products) wie etwa ETFs
  • Fonds
  • Anlagezertifikate
  • Hebelprodukte

 Service

  • Kundendienst per Telefon von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr.
  • Kundendienst per Mail
  • Chatantwort erfolgt per E-Mail.
Pro
Contra

Wikifolio bietet ein umfangreiches Portfolio an Handelsideen und eine beeindruckende Übersicht über die verschiedenen Daten mit fast allen Performances. Der Kundendienst antwortet schnell per Mail. Performancegebühren fallen nur im Erfolgsfall an.

Es gibt keinen Bonus, keine App und keine Schulung. Auch Marktstrategien und Taktiken fehlen. Dafür bietet die Plattform ausreichende und individuell beschriebene Anleitungen. 

eToro

Homepage von eToro: Auch Kryptowährungen kann man auf der Plattform handeln.

eToro ist eine multinationale Social Trading Plattform mit weltweit mehr als zwölf Millionen Nutzern in über 140 Ländern. Es handelt sich um einen regulierten Broker. Über die Social Trading Plattform kann ein CDF- und Forexhandel – also Devisenhandel – durchgeführt werden. Kombination aus dem Austausch im sozialen Netzwerk und dem Trading in der CFD-Handelsplattform. Handel mit CFDs, Kryptos und Aktien.

Gebühren: Abhängig vom Finanzprodukt und Spread, ab 0,75 Prozent für Bitcoin und Euro, bei Inaktivität zehn US-Dollar pro Monat. Auszahlungsgebühren fünf US-Dollar. Keine Verrechnungsgebühr. Abhebung per Kreditkarte, PayPal oder Banküberweisung.

Einlagensicherung: Verschiedene Finanzaufsichten regulieren den Broker. Unter anderem die BaFin. Einlagen sind bis zu einer Höhe von 20.000 Euro je Kunde gesichert.

Demokonto: Ja

Einlagensicherung: 50.000 Britische Pfund pro Kunde.

Mindesteinlage: ab 200 Euro

Angebote:

  • Führender Anbieter von Social Trading Mechanismen im CFD und Forex Bereich.
  • Investmentprodukte: Aktien und ETFs, Kryptowährungen, CFD-Trading
  • Teils hohe Hebel.
  • Zwei Kontovarianten: Standard-Konto und professionelles Konto. Beim professionellen Konto überschreitet die Größe der Portfolios an Finanzinstrumenten 500.000 Euro. Zehn Trades pro Quartal, jeder Trade mindestens 10.000 US-Dollar.
  • Alternative Einzahlungsmethoden wie Visa, MasterCard, PayPal etc.
  • Auszahlungen per Kreditkarte, Überweisung, Paypal oder über den britischen Zahlungsdienstleister Skrill.
  • Mobile Version im App Store und bei Google Play

Märkte

  • Aktien
  • Kryptowährungen
  • ETFs
  • Indizes
  • Devisen
  • Rohstoffe

Service:

  • Einloggen mit dem Facebook-, Apple- oder Google-Account. Dadurch erübrigt sich die Erstellung eines neuen Accounts.
  • Schulungsmaterial auf Deutsch in Form einer Trading Akademie aus vielen Webinaren.
  • Kundendienst per Telefon, Montag bis Freitag zwischen 10:00 und 15:00 Uhr.
  • Live-Chat
Pro
Contra

Es gibt teils hohe Hebel und eine kostenlose Copy-Trading Funktion. Außerdem entfallen die Depot-Gebühren.

Die Spreads im Währungsbereich sind hoch. Es gibt keinen Bonus. App ist nur für iPhone und iPad geeignet, nicht für Android-Geräte. Den Live-Chat gibt es nur auf Englisch.

Wichtiger Hinweis zu eToro: Die Webseite von eToro verfügt aktuell über kein Impressum und entspricht deshalb nicht den deutschen Rechtsnormen. (Stand: 31.03.2021)

NAGA Markets

Internetseite der Naga-Academy: Die Plattform nutzen derzeit eine halbe Million Trader.

Die Social Trading Plattform hat mehr als 500.000 Nutzer. Registrierte Nutzer können sich einem Top-Trader anschließen und dessen Anlagekombination kopieren. Möglicher Handel mit Aktien, Indizes, CFDs, Kryptos und Commodities. Leistungsstarke All-in-One Handelsplattform.

Gebühren:  Ein- und Auszahlung: zehn Euro. Tradinggebühren abhängig von der Anlageklasse und Einzahlung,

Einlagesicherung: 100.000 Euro je Kunde

Demokonto: Ja

Mindesteinlage: 250 USD

Angebote:

  • Mobile App
  • Umfangreiche Handelsgüter (Forex, echte Aktien, Indizes, Aktien-CFDs, Kryptowährungen, Rohstoffe)
  • Fünf Plattformen (NAGA Web, iOS App, Android App, MT4, MT5)
  • Demokonto mit 2.500 Euro Startkapital Spielgeld.

Märkte:

  • Forex
  • Indizes
  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Edelmetall
  • ETFs
  • Futures

 Service:

  • Deutscher Kundendienst mit lokalem Büro, Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr
  • Kundendienst per Mail
  • NAGA Akademie
  • Blog
  • Wirtschaftskalender
  • Webinare
  • Live-Chat
  • Social Trading App für iOS und Android, für Tablets und Laptops.
  • Echtzeithandel (innerhalb 250 Millisekunden) 
Pro
Contra

Großer Broker mit mehr als fünf Milliarden Euro Handelsumsatz im Monat. Es gibt über 700 Handelsinstrumente. Eine Mindesteinlage ist nicht erforderlich. Weitere Vorteile: börsennotiert, deutscher Support, schnelle Kontoeröffnung, 24/5 Marktzugang, EU-Regulierung. Es gibt ein kostenloses Basis-Konto.

Ein Handel mit echten Aktien ist nicht möglich. Es gibt auch keine Möglichkeit, mit MetaTrader 4 oder MetaTrader 5 bei Naga Markets zu handeln.

Xtb

Kurs-Chart auf xtb.com: Auf der Plattform lassen sich auch Devisen handeln.

Xtb ist der weltweit führende Forex- & CFD-Broker. Die Plattform bietet Anlegern hauptsächlich den Handel von Aktien-CFDs an und ETFs an. 

Gebühren:

Es gibt zwei Gebührenmodelle: Standard und Pro. Beim Modell Standard sind Kontoeröffnung und Kontoführung kostenfrei. Devisen, Indizes und Rohstoffe lassen sich gebührenfrei handeln, ebenso Kryptowährungen. Auch beim Modell Pro sind Kontoeröffnung und Kontoführung kostenlos. Der Handel von Devisen, Indizes und Rohstoffen kostet 3,50 € pro Lot, Kryptowährungen 3,50 € pro Transaktion.

Einlagensicherung: Da xtb seinen Sitz in Polen hat, greift die Regelung der dortigen Einlagensicherung. Demnach sind Kundengelder bis zu 3.000 Euro zu 100 Prozent geschützt. Höhere Beträge sind bis zu 90 Prozent bei einer Höchstgrenze von 22.000 Euro abgesichert.

Demokonto: Ja

Mindesteinlage: keine

Angebote:

  • Demokonto für 30 Tage mit einem virtuellen Kapital von 10.000 Euro.
  • Realtime-Handel bei X-Trade Brokers
  • Rund 50 Währungspaare handelbar
  • Kostenlose Kontoführung
  • Zahlungsmethoden: Banküberweisung, Kreditkarte, PayPal, Sofort-Überweisung.
  • Auf Anfrage kann man professioneller Kunde werden

Voraussetzung, um professioneller Kunde zu werden sind ausreichende Finanzkenntnisse und ein hohes Risikobewusstsein. Man muss mindestens zehn Transaktionen pro Quartal im Wert von 35.000 Euro tätigen. Das Kundenportfolio übersteigt den Wert von 500.000 Euro. Die betreffende Person muss mindestens ein Jahr in einer professionellen Position im Finanzsektor tätig sein und hohe Kenntnisse der Finanzinstrumente und von Finanztransaktionen haben.

 Märkte:

  • Devisen
  • Indizes
  • Rohstoffe
  • Aktien
  • ETFs
  • Kryptowährungen

Service:

  • Kundenservice in deutscher Sprache, 24 Stunden von Montag bis Freitag, werktags telefonisch 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
  • Echtzeit-Trading
  • Handelsplattformen xStation 5, xStation APP und MT4
  • Web-Version xStation 5 kompatibel mit Chrome, Firefox, Safari und Opera
  • Mobile Trading-App xStation für iOS und Adroid
  • Desktop App für Windows oder Mac
  • Marktanalysen
  • Wirtschaftskalender
  • Live-Webinare
  • Trading Academy
  • Chat
  • Social-Media-Kanäle Facebook, Twitter, YouTube.
Pro
Contra

Keine Mindesteinzahlung

Zeitaufwendige Verifizierung durch Legitimation über Videoüberprüfung der Deutschen Post AG mit Ausweis.

Fazit: Geldanlage ist immer mit Risiken verbunden. Doch Social Trading ist eine neue Form, die vor allem durch ihre Transparenz überzeugt. Wenn Sie eine unkomplizierte Anlageform suchen, bereit sind, online das Geschehen auf der Plattform zu verfolgen und Interesse daran haben, Ihr Wissen zu erweitern, kann dies eine interessante Variante sein. Jedoch sollte man auch die kritischen Einwänder von Verbraucherschützer berücksichtigen. Sie stellen den Nutzen von Social Trading für Anleger in Frage und weisen auf Lücken im Anlegerschutz hin. 

ist gelernter Bankkaufmann und war zuletzt sieben Jahre Chefredakteur bei Springer Fachmedien in Wiesbaden. Dort war er verantwortlich für die Print- und Online-Objekte Bankmagazin, Bankfachklasse und SalesBusiness. Seit 2011 ist er freier Journalist und hat sich auf Finanz- und Verbraucherthemen spezialisiert.

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