Unter Finanz-affinen Personen gelten Termingeschäfte, auch Futures genannt, als die Königsdisziplin schlechthin. Nur wer sich an Börse und Co wirklich gut auskennt und bereit ist, ein verhältnismäßig hohes Risiko im Gegenzug zu potenziell überdurchschnittlichen Renditen einzugehen, sollte an dieser Form des Handels teilnehmen. Das ist ähnlich wie beim OTC-Handel. Übrigens waren Termingeschäfte, sicher auch aufgrund ihres spekulativen Charakters, zwischen 1931 und 1970 in Deutschland verboten.
Was sind Termingeschäfte konkret?
Heruntergebrochen sind damit Geschäfte gemeint, die entweder an der Börse oder im OTC-Handel stattfinden. Es muss stets ein Vertrag vorhanden sein, der spezielle Dinge regelt. Diese Klauseln können zum Beispiel enthalten, wann die Abnahme und Lieferung von Waren, Devisen, Wertpapieren und sonstigen Derivaten erfolgen muss. Dies bezieht sich auf einen späteren Zeitpunkt. Der festgelegte Kurs, zu dem schließlich die tatsächlichen Transaktionen durchgeführt werden, ist jedoch bereits am Tag des Vertragsabschlusses abgestimmt worden.
Was sind Warentermingeschäfte?
Als Warentermingeschäft werden in der Regel Verträge bezeichnet, die den Kauf einer bestimmten Ware zu einem bestimmten Preis und einem fest definierten Liefertermin in der Zukunft regeln. Meist handelt es sich um Lebensmittel in Form von Rohstoffen wie Zucker, Kaffee, Weizen oder Kakao.
Hierbei handelt es sich um eine Form, die es wert ist, genauer erläutert zu werden. Ganz prinzipiell lassen sich drei Hauptakteure mit jeweils differierenden Absichten unterscheiden. Zum einen die sogenannten Hedger, die Spekulanten sowie die Arbitrageure. Erstere (Hedger) versuchen mittels der Warentermingeschäfte bestehende Preisrisiken entweder zu verringern oder gänzlich auszuschließen. Dabei sichern sie meistens Kassamarktpositionen über Futures ab, laufen aber Gefahr, dass sie zum Zeitpunkt der Lieferung nicht vom besten Preis profitieren und dieser in die flasche Richtung läuft.
Spekulanten erwarten mithilfe der Warentermingeschäfte in erster Linie hohe Kapitalverzinsungen. Um das erreichen zu können, nutzen sie häufig Futures als Teil einer speziellen Anlagestrategie. Die Gefahr besteht darin, dass Verluste aufgrund der eingesetzten Hebel überdurchschnittlich hoch ausfallen können. Zuletzt nehmen noch Arbitrageure an Warentermingeschäften teil, um dadurch – konträr zu den Spekulanten – eine risikoarme Geldanlage zu erlangen. Dabei greifen sie beim Kauf und Verkauf einfach auf die Preisunterschiede zwischen den bestehenden Märkten zurück. Ein Risiko gibt es somit kaum.
Wie entstehen bei Futures Gewinne und Verluste?
In der Realität sieht die Sache meist sehr viel komplizierter als in nachfolgender Erklärung aus. Generell kann man aber davon sprechen, dass für den Verkäufer ein Gewinn entsteht, sobald der Kurs des Gutes, der Ware oder des Wertpapiers fällt. Dann nämlich kann er später zum billigeren Preis einsteigen und das Gut, die Ware oder das Wertpapier erwerben. Auf der anderen Seite ist ein Verlust realisiert, wenn der Kurs nach oben klettert. In diesem Fall ist der Verkäufer dazu verpflichtet, zu einem höheren Preis anzukaufen und zu liefern. Die Gefahr bei Warentermingeschäften besteht in erster Linie in der Unsicherheit. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Kurse und Preise entwickeln werden.
Termingeschäfte Beispiel
Ein Kunde erwirbt am Ersten des Monats bei dem Verkäufer einen Container Zucker, den der Verkäufer am Ersten des folgenden Monats liefern soll. Dafür zahlt der Verkäufer den zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen Preis. Kurz vor der geplanten Lieferung kauft der Verkäufer den bestellten Zucker ein, um diesen seinem Kunden liefern zu können. Jetzt gibt es im Grunde genau drei Möglichkeiten:
- Der Preis für den Zucker ist gefallen und der Verkäufer kann die Ware für weniger Geld einkaufen, als der Kunde bezahlt hat. In diesem Fall erzielt der Verkäufer einen Gewinn.
- Der Preis ist gleich geblieben. In diesem Fall macht der Verkäufer weder Gewinn noch Verlust.
- Im schlimmsten Fall ist der Zuckerpreis jedoch gestiegen. Dann muss der Verkäufer den Zucker zu einem höheren Preis einkaufen, um diesen fristgerecht liefern zu können. Dadurch macht der Verkäufer einen Verlust.