Wer glaubt, Wertpapiere ausschließlich an der Börse ordern zu können, hat weit gefehlt. Es gibt nämlich noch die durchaus lukrative Möglichkeit des sogenannten OTC-Handels, was für "Over the counter" (zu deutsch "über den Tresen") steht. Manchem dürfte diese Art von Geschäft auch unter dem nicht minder verbreiteten Namen Freiverkehrs- oder Direkthandel geläufig sein. Der wesentliche Unterschied zur Börse besteht darin, dass der Markt deutlich weniger reguliert ist und auch die Behörden nicht allzu genau hinsehen. Gekauft und verkauft werden können übrigens Derivate wie Optionen, Zertifikate oder Swaps, aber auch Aktien. Für den privaten Investor ohne ausreichende Erfahrung empfehlen wir diese Art des Handels nicht.
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Was ist der OTC-Handel?
Gemeint sind damit außerbörsliche Transaktionen von Wertpapieren. Der Anleger einigt sich mit dem Broker direkt auf den Preis eines konkreten Basiswertes, ohne dass dabei Kaufgesuche und Verkaufsangebote aufeinandertreffen, die sonst normalerweise den Wert bestimmen würden. Um genau zu sein, muss man die unterschiedlichen Formen des OTC-Handels allerdings noch in Kategorien einteilen.
Beispielsweise existieren Trades mit börsennotierten Papieren, die außerhalb der normalen Öffnungszeiten stattfinden. Dies hat den Zweck, dass manchmal gewisse Transaktionen von den regulierten Märkten entfernt gehalten werden sollen beziehungsweise müssen. Daneben ist auch denkbar, dass einige Finanzderivate über den OTC-Handel laufen, da es für diese anderweitig keine standardisierten Spezifikationen gibt, sie also aus rein technischen Gründen am gewöhnlichen Markt nicht gekauft oder verkauft werden können. CFDs ihrerseits wären an der Börse nicht zugelassen und müssen daher im Freiverkehrshandel den Besitzer wechseln. Im Übrigen sind solche Differenzkontrakte ohnehin ein Direktgeschäft zwischen Broker und Trader.