Nachhaltige Girokonten 

Grüne Konten im Check: ING, Umweltbank, GLS, Triodos

Horst Biallo
Redakteur & Gründer
Aktualisiert am: 31.07.2025

Gut zwei Jahre gibt es nun das Girokonto „Future“ bei der ING. Und zusammen mit den Kundinnen und Kunden, die sich für diese Variante des Gehaltskontos entschieden haben, hat man schon viel erreicht. Bis Mitte dieses Jahres konnten rund 24 Millionen Hilfsleistungen realisiert werden. „Ich finde, dass dies eine tolle Möglichkeit ist, ganz nebenbei Gutes zu tun,“ sagt Ohayla Dawoud, die als Produktmanagerin das „Girokonto Future“ mitverantwortet.

Viele Mitarbeiter der Direktbank hatten sich intern für ein nachhaltiges Konto starkgemacht. Aus einem Ideen-Wettbewerb wurde der Wunsch geboren, ein Einsteigerprodukt zu schaffen, das möglichst viele bestehende und potenzielle Kunden anspricht. Und man wollte das nicht allein tun, sondern mit einer Organisation, die sich auf dem Feld der Nachhaltigkeit gut auskennt.

Man entschied sich für „Share“. Dies ist eine Organisation, die durch den Verkauf von Produkten wie Lebensmittel, Getränke oder Körperpflege über die eigene Website, aber auch bei Rewe, Rossmann, Müller und Co. Geld für soziale Zwecke einsammelt. 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das „Girokonto Future“ der ING ist eine Weiterentwicklung des bisherigen kostenlosen Girokontos. Wer bereits Kunde ist, zahlt 1,00 statt 0,00 Euro im Monat bei einem Geldeingang von monatlich 1.000 Euro. Sonst sind es 4,90 Euro. Verbraucher unter 28 Jahren zahlen auch ohne Geldeingang immer 1,00 Euro pro Monat. 

Jeder Kunde kann es bei dem einen Euro monatlich belassen. Wer mehr Gutes tun möchte, kann freiwillig jede Kartenzahlung auf 1,00 oder 5,00 Euro aufrunden. Man wählt ein bestimmtes soziales oder ökologisches Projekt aus, in das das Geld künftig fließen soll. 

Damit werden soziale und ökologische Projekte gefördert. Besonders beliebt ist der Kauf von Setzlingen auf Haiti und Äthiopien, um damit den Folgen des Klimawandels zu begegnen. 890.000 Stück wurden schon gepflanzt. 6,5 Millionen Mahlzeiten konnten in Afghanistan, in der Ukraine, aber auch in Deutschland ausgegeben werde. 

Gut 50.000 Kundinnen und Kunden haben sich mittlerweile für dieses Kontomodell entschieden. Und was sind das für Leute? Etwas mehr Männer als Frauen. Aber beide verbindet, dass es vor allem Kunden sind, die schon mehrere Produkte bei der ING haben und ihr offensichtlich vertrauen.

Ohayla Dawoud, Produktmanagerin der ING für das Girokonto Future

Wie sieht das bei anderen Banken in Deutschland aus, die auf Nachhaltigkeit Wert legen? Hier ein paar Beispiele. 

„UmweltGiro“ der Umweltbank für 4,90 Euro im Monat 

Anders als das ING-Konto unterstützt das neue nachhaltige Konto keine Projekte direkt. „Gut für die Umwelt“ ist es im Wesentlichen nur dann, wenn sich Kunden für Girocard und Mastercard aus recyceltem Plastik oder Holz entscheiden. Der Bank ist offenbar bewusst, dass das wenig ist; daher verweist sie darauf, 2024 mit eigenen Nachhaltigkeitsprojekten 1,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden zu haben. Das ist lobenswert, der Einfluss des Kontos selbst dürfte jedoch auch künftig gering bleiben. 

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GLS Bank mit Holzkarten

Die Bochumer GLS Bank berechnet für ihr als nachhaltig bezeichnetes Girokonto 3,80 Euro Kontoführungsgebühr. Zusätzlich fallen 1,25 Euro für die GLS-Holzkarte an. Hinzu kommt ein monatlicher GLS-Beitrag von 5,00 Euro, den alle Kunden zahlen müssen. In Summe ergibt das 10,05 Euro pro Monat. Auch wenn man mit dem Konto selbst nichts unmittelbar Soziales oder Ökologisches bewirkt, ist die Bank dafür bekannt, Unternehmen über nachhaltige Kredite zu finanzieren und den maximalen Gewinn nicht an erste Stelle zu setzen. 

Ethikbank mit detaillierter Nachhaltigkeit 

Die Direktbank legt ausführlich offen, wie sie Kundengelder verwendet und an wen sie Kredite vergibt. Sehr vorbildlich. Unklar bleibt jedoch, inwieweit das Konto zu den Zielen beiträgt. Aber sicher indirekt. Attraktiv ist der Monatspreis von nur 2,00 Euro. 

Triodos Bank hat sich Nachhaltigkeit verschrieben 

Nach eigenen Angaben haben die 747.818 Kundinnen und Kunden der Bank im vergangenen Jahr rund 997.000 Tonnen CO2 vermieden. Das Institut finanziert ausschließlich nachhaltige Unternehmen und Projekte und will so eine sozial-ökologische Wirtschaft fördern. Einen direkten Zusammenhang zwischen Girokonto und den postulierten Zielen gibt es nicht. Ohne Girocard kostet das Konto 5,50 Euro mit dieser Karte 6,75 Euro monatlich. 

 So heißt das Konto Pauschalpreis im Monat 
EthikbankGirokonto 

2,00 Euro 

INGGirokonto Future 

1,00 Euro 

GLS BankGirokonto 

10,05 Euro 

Triodos BankDas Grüne Giro 

6,75 Euro¹

UmweltbankUmweltGiro 

4,90 Euro 

¹ mit Girocard; eigene Recherche; Stand 31.7.2025 

Über den Redakteur & Gründer Horst Biallo

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Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.

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