





In einer Welt, in der traditionelle Finanzierungswege oft schwer zugänglich und bürokratische Hürden zu überwinden sind, hat sich eine neue Form der finanziellen Unterstützung etabliert: das sogenannte Crowdfunding. Über das Internet kommen Menschen zusammen, um Geld für Projekte, Ideen oder Initiativen zu sammeln, die eine positive Veränderung bewirken sollen.
Im Gegensatz zu traditionellen Finanzierungsmethoden, bei denen das Geld oft von einer einzelnen Quelle oder einer begrenzten Gruppe von Investoren kommt, ermöglicht Crowdfunding eine breite Beteiligung von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und finanziellen Möglichkeiten.
Beim Crowdfunding stellt eine Vielzahl von Leuten (englisch übersetzt: crowd = Menge; funding = Finanzierung) über das Internet Geld für Dinge zur Verfügung, die sie für unterstützenswert halten. Beträge ab zehn Euro bis hin zu deutlich größeren Summen fließen unter anderem in Projekte wie:
Während beim Crowdinvesting der Geldgeber an künftigen Gewinnen des finanzierten Investments beteiligt werden will, geben viele Leute beim Crowdfunding meist Kleinbeträge ohne Gegenleistung – einfach, weil sie die Idee und die Leute, die hinter dem betreffenden Projekt stecken, klasse finden. Das Geld wird über Plattformen wie „Crowdify.net“, „Betterplace.org“ oder „Startnext.de“ eingesammelt, die einen kleinen Prozentsatz der Gelder für ihre Dienstleistung einbehalten.
Zu Anfang wird eine bestimmte Summe festgelegt, die erreicht werden soll. Und nur wenn dieses finanzielle Ziel erreicht wird, werden die Beträge von den Spenderkonten abgebucht. Es werden Projekte in Deutschland, aber auch im Ausland unterstützt.
So unterschiedlich die Menschen sind, die Crowdfunding-Plattformen nutzen, so unterschiedlich sind auch die Projekte, die Sie dort finden.
Drei inspirierende Beispiele sollen verdeutlichen, wie vielfältig Crowdfunding genutzt wird:
Milena Biallowons und Hannes Küchlin aus Ettenheim, nördlich von Freiburg, bitten um Unterstützung für einen Wasseranschluss, um vor Ort Gemüse anzubauen. Milena ist die älteste Tochter des Gründers von biallo.de, Horst Biallo. Die Investitionssumme für das Projekt beträgt mindestens 15.000 Euro. Gesammelt wird auf startnext.com.
Der gemeinnützige Verein MainÄppelHaus Lohrberg e.V. möchte seinen Naturteich sanieren, um diesen wieder in seine Umweltbildungsarbeit einzubinden und die Biodiversität im Beratungsgarten weiter zu fördern. Rund ein Drittel von 6.500 Euro sind bereits über betterplace.org eingesammelt.
Die belgische Organisation Feestvarken vzw gibt Geburtstagspakete an bedürftige Kinder. Sie tut dies, indem sie den Kids ein Geburtstagspaket anonym schenkt. Dabei wird nicht zwischen Nationalität oder Herkunft unterschieden. Gesammelt wird über whydonate.com. Die Besonderheit hier: Sie können als Sammler der Spenden das Spendenziel offenlassen.
Crowdfunding-Plattformen wie „Kickstarter“, „Indiegogo“ oder „GoFundMe“ bieten eine Infrastruktur, auf der Projektinitiatoren ihre Ideen präsentieren können. Potenzielle Unterstützer haben die Möglichkeit, Geld zu spenden oder zu investieren. Diese Plattformen spielen eine wichtige Rolle bei der Verbindung von Projektleitern und Unterstützern sowie bei der Abwicklung der finanziellen Transaktionen.
Crowdfunding bietet eine kreative und direkte Möglichkeit, Projekte zu finanzieren und gemeinnützige Initiativen zu unterstützen. Es ermöglicht Menschen, sich aktiv an Veränderungen zu beteiligen und innovative Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Neben diesen Crowdfunding-Aktivitäten gibt es eine noch viel größere Anzahl von Crowdinvesting-Plattformen, auf denen Gelder von Leuten eingesammelt und denen eine Rendite versprochen wird. Die allermeisten davon sind so ausgestaltet, dass sie keine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) benötigen und von dieser auch nicht beaufsichtigt werden. Diese gehören daher zum grauen Kapitalmarkt.
„Das heißt selbstverständlich nicht, dass alle Angebote zwangsläufig unseriös sind,“ heißt es dazu bei der Bafin. Dennoch sollten Sie bedenken, dass Sie sich in ein Marktsegment begeben, das nicht staatlich reguliert ist. Für die Geschäfte, die hier abgeschlossen werden, gibt es keine ständige Aufsicht, keine Bilanzkontrolle und keine Einlagensicherung.