





Auf einen Blick
Spätestens, wer Geld in ein Land außerhalb des europäischen Zahlungsraums überweist, stolpert über den sogenannten Swift-Code. Was nach einem actionreichen Gesellschaftsspiel klingt, ist ein grundlegendes Werkzeug für den internationalen Zahlungsverkehr.
Der SWIFT-Code, auch BIC genannt, ist ein international anerkannter Bankidentifikationscode, der es ermöglicht, internationale Transaktionen durchzuführen. Swift steht für die “Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication”, eine im Jahr 1973 gegründete Organisation für weltweite Telekommunikation im Finanzwesen. Dabei handelt es sich um eine Genossenschaft von Banken und anderen Finanzinstituten, die ein weltweites Telekommunikationsnetz betreiben. Sie organisiert den internationalen Verkehr von Nachrichten und Transaktionen im Finanzwesen und daher nutzen weltweit über 11.000 Banken dieses System. Direkte oder indirekte Teilnehmer innerhalb dieses Netzes werden mit dem Swift-Code identifiziert. Er ist gewissermaßen ihre standardisierte internationale Adresse und wird auch als BIC (Bank Identifier Code, also Identifikationscode für Banken) bezeichnet. Dabei fließt nicht tatsächlich Geld über Swift, sondern die Gesellschaft stellt lediglich die Infrastruktur zur Kommunikation innerhalb der internationalen Bankenwelt zur Verfügung. So wie die IBAN die Adresse Ihres Kontos ist, ist die BIC die Adresse Ihrer Bank.
Der Swift-Code / die BIC besteht aus acht oder elf Ziffern beziehungsweise Buchstaben:
XXXX | XX | XX | XXX |
Bankcode | Ländercode | Ortscode | Filialcode |
Das Swift-System nutzen Länder und Banken weltweit. Laut Swift verbindet es mehr als 11.000 Institute in mehr als 200 Ländern der Welt. Das bedeutet, dass praktisch jede große Bank auf der Welt den SWIFT-Code nutzt, um internationale Zahlungen abzuwickeln.
Möchten Sie Geld an eine Bank außerhalb des europäischen Zahlungsraums, des sogenannten Sepa-Raums ( „Single Euro Payment Area“), überweisen, benötigen Sie den Swift-Code des Geldhauses. Für Überweisungen innerhalb des Sepa-Gebietes ist hingegen die IBAN ausreichend, da diese alle notwendigen Informationen enthält.
Benötigen Sie den Swift-Code Ihrer Bank, gibt es mehrere Wege. Am einfachsten ist es, auf Ihrer Girocard nachzusehen. Hier findet er sich meist auf der Rückseite. Alternativ suchen Sie auf der Internetseite Ihres Geldhauses beziehungsweise in Ihrem persönlichen Onlinebanking. Auch auf den Kontoauszügen müsste er vermerkt sein.
Für Überweisungen in Euro innerhalb des europäischen Zahlungsraums fallen meist keine höheren Gebühren an als bei innerdeutschen Überweisungen. Anders sieht das für Überweisungen außerhalb aus. Dafür können leicht Kosten im zweistelligen Bereich entstehen. Hier kann es sich lohnen, die Kosten bei der Hausbank mit denen von speziellen Finanzdienstleistern zu vergleichen. Im Biallo-Ratgeber “Auslandsüberweisungen” erfahren Sie mehr zu diesem Thema.
Obwohl das SWIFT-System ein weit verbreitetes und etabliertes Netzwerk ist, gibt es auch andere Zahlungs- und Abwicklungsplattformen, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben und um die Marktführung im Bereich der internationalen Geldtransfers kämpfen. Eines der bekanntesten Beispiele ist Ripple, ein Unternehmen, das eine Blockchain-basierte Zahlungsplattform entwickelt hat. Ripple bietet schnellere und kostengünstigere Zahlungen als das SWIFT-System und hat bereits viele Banken und Finanzinstitutionen als Kunden gewonnen. Im Jahr 2016 wurde durch eine Zahlung zwischen der ReiseBank AG in Frankfurt und der ATB Financial in Canada die Funktionalität von Ripple bewiesen. Diese grenzüberschreitende Zahlung wurde innerhalb von acht Sekunden abgewickelt.