

- Basiszins: 0,75%
- Aktionszins: 2,50% - gilt für die ersten 4 Monate


- Basiszins: 0,30%
- Aktionszins: 2,30% - gilt für die ersten 4 Monate


- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,30% - gilt für die ersten 6 Monate
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie Ihre Rente aufbessern können, ohne dabei hohe Abgaben zu zahlen? Die Politik hat darauf eine Antwort gefunden: Die deutsche Koalition aus CDU und SPD hat sich auf die Einführung der sogenannten Aktivrente zum 1. Januar 2026 geeinigt. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll in Kürze in den Bundestag eingebracht werden.
Arbeitnehmer im Rentenalter sollen dann monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei zu ihrer regulären Rente hinzuverdienen können. Damit möchte der Staat vor allem dem akuten Fachkräftemangel entgegenwirken. Die neue Regelung ist ein spannender Schritt, um qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte länger im Berufsleben zu halten. Doch wie genau funktioniert das Modell, wer kann es nutzen und welche Vor- und Nachteile gibt es? Wir erklären Ihnen die wichtigsten Punkte, damit Sie gut informiert sind.
Die Aktivrente ermöglicht es Arbeitnehmern, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei zusätzlich zur Rente zu verdienen. Das bedeutet, dass Sie pro Jahr 24.000 Euro mehr in der Tasche haben, ohne dass der Staat darauf Steuern erhebt. Dieser Freibetrag kommt zusätzlich zum regulären Grundfreibetrag. Entscheidend ist dabei die Voraussetzung: Die Aktivrente gilt laut Medienberichten nur für Arbeitnehmer, nicht für Selbstständige, und ausschließlich für diejenigen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben. Wenn Sie vorzeitig in Rente gehen, können Sie das Angebot nicht nutzen. Diese Einschränkung soll Missbrauch verhindern und Steuermindereinnahmen des Staates begrenzen.
Das gesetzliche Rentenalter liegt für den Jahrgang 1959 bei 66 Jahren und zwei Monaten. Es steigt für jüngere Jahrgänge stufenweise an, bis es für alle ab 1964 Geborenen 67 Jahre beträgt. Die Regierung erwartet, dass jährlich etwa 25.000 Fachkräfte das Angebot der Aktivrente nutzen werden.
Die Aktivrente adressiert einen besonders akuten Bereich des Fachkräftemangels: Im Handwerk fehlen bundesweit 113.000 Fachkräfte. Dort bestehen die größten Engpässe in der Bauelektrik (18.300 fehlende Fachkräfte), der Kraftfahrzeugtechnik (16.300) und der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (12.200).
Die Aktivrente hat klare Vorteile. Sie ermöglicht eine erhebliche Steuerersparnis und bietet Ihnen mehr finanzielle Flexibilität. Auch soziale Kontakte bleiben erhalten und Sie haben weiterhin eine sinnvolle Beschäftigung. Für die Gesellschaft ist der Erhalt von erfahrenen Arbeitskräften und deren Wissen ein großer Gewinn.
Für Arbeitnehmer:
Für die Gesellschaft:
Die Aktivrente stößt jedoch auf massive Kritik von verschiedenen Seiten:
Finanzielle Belastung:
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor Steuerausfällen in Milliardenhöhe. Allein bei den bereits 600.000 erwerbstätigen Rentnern entstehen "Mitnahmeeffekte" von 2,8 Milliarden Euro jährlich.
Soziale Ungleichheit:
Die Aktivrente verstärkt bestehende Ungleichheiten:
Strukturelle Probleme:
Widersprüchliche Anreize:
Arbeitgeberverband BDA kritisiert, dass die Politik "auf Gas und Bremse zugleich" tritt: Einerseits soll längeres Arbeiten gefördert, andererseits aber Frühverrentung ermöglicht werden.
Kritiker fordern statt der Aktivrente strukturelle Reformen:
Die Aktivrente ist eine Reaktion auf den dramatischen demografischen Wandel in Deutschland. Bis 2036 gehen etwa 16,5 Millionen Babyboomer in Rente, während gleichzeitig die Erwerbsbevölkerung schrumpft.
Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verschlechtert sich drastisch: Während 1960 noch sechs Erwerbstätige einen Rentner finanzierten, sind es heute nur noch 2,1 Beitragszahler pro Rentner. Bis 2030 könnte dieses Verhältnis auf 1,5 zu eins sinken.
Erschwerend kommt hinzu, dass 44 Prozent der bereits verrenteten Babyboomer vorzeitig in Rente gegangen sind. Ab 2025 werden voraussichtlich jährlich mindestens eine Million Babyboomer vor Erreichen des Regelalters in Rente gehen.
Die Aktivrente stellt einen umstrittenen Kompromiss dar zwischen dem Wunsch, mehr Menschen im Arbeitsmarkt zu halten, und der politischen Realität, dass radikalere Reformen schwer durchsetzbar sind. Während sie für gut verdienende Rentner erhebliche finanzielle Vorteile bringt, löst sie die grundlegenden strukturellen Probleme des Rentensystems nicht.
Die Steuerersparnis macht die Weiterarbeit für viele Rentner attraktiver, doch die volkswirtschaftlichen Kosten sind erheblich. Ob die Aktivrente tatsächlich nennenswert mehr Menschen zum Weiterarbeiten motiviert oder hauptsächlich als kostspieliger Mitnahmeeffekt wirkt, wird sich erst in der Praxis zeigen.
Klar ist jedoch: Die Aktivrente allein wird weder den Fachkräftemangel im Handwerk lösen noch die grundlegenden Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen. Sie ist bestenfalls ein Baustein in einem umfassenderen Reformprozess, der noch aussteht.
Wenn Sie sich weiter mit dem Thema Rente beschäftigen möchten, finden Sie auf unserer Webseite viele hilfreiche Informationen. Wir empfehlen Ihnen:
Wie sehen Sie das? Halten Sie die Aktivrente für eine gute Idee oder sehen Sie eher die Nachteile? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung. Schicken Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an redaktion@biallo.de.
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