Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Das erwartet Sie mit der Aktivrente
  2. Finanzielle Auswirkungen: Ein Rechenbeispiel aus dem Handwerk
  3. Vorteile der Aktivrente
  4. Kritik und Nachteile
  5. Alternative Lösungsansätze
  6. Demografische Herausforderung als Hintergrund
  7. Umstrittener Kompromiss

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie Ihre Rente aufbessern können, ohne dabei hohe Abgaben zu zahlen? Die Politik hat darauf eine Antwort gefunden: Die deutsche Koalition aus CDU und SPD hat sich auf die Einführung der sogenannten Aktivrente zum 1. Januar 2026 geeinigt. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll in Kürze in den Bundestag eingebracht werden.

Arbeitnehmer im Rentenalter sollen dann monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei zu ihrer regulären Rente hinzuverdienen können. Damit möchte der Staat vor allem dem akuten Fachkräftemangel entgegenwirken. Die neue Regelung ist ein spannender Schritt, um qualifizierte und erfahrene Arbeitskräfte länger im Berufsleben zu halten. Doch wie genau funktioniert das Modell, wer kann es nutzen und welche Vor- und Nachteile gibt es? Wir erklären Ihnen die wichtigsten Punkte, damit Sie gut informiert sind.

Das erwartet Sie mit der Aktivrente

Die Aktivrente ermöglicht es Arbeitnehmern, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben, monatlich bis zu 2.000 Euro steuerfrei zusätzlich zur Rente zu verdienen. Das bedeutet, dass Sie pro Jahr 24.000 Euro mehr in der Tasche haben, ohne dass der Staat darauf Steuern erhebt. Dieser Freibetrag kommt zusätzlich zum regulären Grundfreibetrag. Entscheidend ist dabei die Voraussetzung: Die Aktivrente gilt laut Medienberichten nur für Arbeitnehmer, nicht für Selbstständige, und ausschließlich für diejenigen, die das gesetzliche Rentenalter erreicht haben. Wenn Sie vorzeitig in Rente gehen, können Sie das Angebot nicht nutzen. Diese Einschränkung soll Missbrauch verhindern und Steuermindereinnahmen des Staates begrenzen.

Das gesetzliche Rentenalter liegt für den Jahrgang 1959 bei 66 Jahren und zwei Monaten. Es steigt für jüngere Jahrgänge stufenweise an, bis es für alle ab 1964 Geborenen 67 Jahre beträgt. Die Regierung erwartet, dass jährlich etwa 25.000 Fachkräfte das Angebot der Aktivrente nutzen werden.

Biallo News

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Die Aktivrente adressiert einen besonders akuten Bereich des Fachkräftemangels: Im Handwerk fehlen bundesweit 113.000 Fachkräfte. Dort bestehen die größten Engpässe in der Bauelektrik (18.300 fehlende Fachkräfte), der Kraftfahrzeugtechnik (16.300) und der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (12.200).

Vorteile der Aktivrente

Die Aktivrente hat klare Vorteile. Sie ermöglicht eine erhebliche Steuerersparnis und bietet Ihnen mehr finanzielle Flexibilität. Auch soziale Kontakte bleiben erhalten und Sie haben weiterhin eine sinnvolle Beschäftigung. Für die Gesellschaft ist der Erhalt von erfahrenen Arbeitskräften und deren Wissen ein großer Gewinn.

Für Arbeitnehmer:

  • Erhebliche Steuerersparnis: je nach Einkommen
  • Flexibilität: Möglichkeit, beim bisherigen Arbeitgeber weiterzuarbeiten
  • Soziale Kontakte: Erhalt sozialer Netzwerke und sinnstiftender Tätigkeiten

Für die Gesellschaft:

  • Fachkräftemangel: Entlastung in kritischen Bereichen wie dem Handwerk
  • Erfahrungserhalt: Nutzung des Wissens erfahrener Arbeitnehmer
  • Demografischer Wandel: Abmilderung der Folgen schrumpfender Erwerbsbevölkerung

Kritik und Nachteile

Die Aktivrente stößt jedoch auf massive Kritik von verschiedenen Seiten:

Finanzielle Belastung:
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor Steuerausfällen in Milliardenhöhe. Allein bei den bereits 600.000 erwerbstätigen Rentnern entstehen "Mitnahmeeffekte" von 2,8 Milliarden Euro jährlich.

Soziale Ungleichheit:
Die Aktivrente verstärkt bestehende Ungleichheiten:

  • Vor allem Besserverdienende profitieren, da sie häufiger sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind.
  • Menschen mit niedrigen Einkommen arbeiten meist in Minijobs und profitieren kaum.
  • Die Kluft zwischen Jung und Alt vertieft sich: Jüngere müssen höhere Rentenbeiträge zahlen und über Steuern die Aktivrente finanzieren.

Strukturelle Probleme:

  • Selbstständige bleiben womöglich ausgeschlossen ohne sachlichen Grund.
  • Verfassungsrechtliche Bedenken bestehen wegen Ungleichbehandlung verschiedener Rentnergruppen.
  • Geringe Beschäftigungseffekte werden erwartet, da viele Rentner bereits heute arbeiten würden.

Widersprüchliche Anreize:
Arbeitgeberverband BDA kritisiert, dass die Politik "auf Gas und Bremse zugleich" tritt: Einerseits soll längeres Arbeiten gefördert, andererseits aber Frühverrentung ermöglicht werden.

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Alternative Lösungsansätze

Kritiker fordern statt der Aktivrente strukturelle Reformen:

  • Bessere Arbeitsbedingungen für gesundes Arbeiten bis 65
  • Altersgerechte Arbeitsplätze
  • Flexiblere Arbeitsverträge im Alter
  • Reform des Kündigungsrechts zur Erleichterung der Weiterbeschäftigung
  • Auswege aus unfreiwilliger Teilzeit für Frauen

Demografische Herausforderung als Hintergrund

Die Aktivrente ist eine Reaktion auf den dramatischen demografischen Wandel in Deutschland. Bis 2036 gehen etwa 16,5 Millionen Babyboomer in Rente, während gleichzeitig die Erwerbsbevölkerung schrumpft.

Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verschlechtert sich drastisch: Während 1960 noch sechs Erwerbstätige einen Rentner finanzierten, sind es heute nur noch 2,1 Beitragszahler pro Rentner. Bis 2030 könnte dieses Verhältnis auf 1,5 zu eins sinken.

Erschwerend kommt hinzu, dass 44 Prozent der bereits verrenteten Babyboomer vorzeitig in Rente gegangen sind. Ab 2025 werden voraussichtlich jährlich mindestens eine Million Babyboomer vor Erreichen des Regelalters in Rente gehen.

Umstrittener Kompromiss

Die Aktivrente stellt einen umstrittenen Kompromiss dar zwischen dem Wunsch, mehr Menschen im Arbeitsmarkt zu halten, und der politischen Realität, dass radikalere Reformen schwer durchsetzbar sind. Während sie für gut verdienende Rentner erhebliche finanzielle Vorteile bringt, löst sie die grundlegenden strukturellen Probleme des Rentensystems nicht.

Die Steuerersparnis macht die Weiterarbeit für viele Rentner attraktiver, doch die volkswirtschaftlichen Kosten sind erheblich. Ob die Aktivrente tatsächlich nennenswert mehr Menschen zum Weiterarbeiten motiviert oder hauptsächlich als kostspieliger Mitnahmeeffekt wirkt, wird sich erst in der Praxis zeigen.

Klar ist jedoch: Die Aktivrente allein wird weder den Fachkräftemangel im Handwerk lösen noch die grundlegenden Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen. Sie ist bestenfalls ein Baustein in einem umfassenderen Reformprozess, der noch aussteht.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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