Kettenbrief per WhatsApp

Verteilt Kaufland Tombola-Geschenke? Vorsicht Banking-Trojaner

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 09.05.2022

Auf einen Blick

  • Eine WhatsApp-Nachricht verspricht Ihnen ein Geschenk von Kaufland.
  • Sie sollen dafür lediglich ein paar Fragen beantworten.
  • Warum Sie den Kettenbrief nicht teilen sollten und wo die Gefahr auf Sie lauert, erfahren Sie im Artikel.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Wer versendet die Nachricht mit dem Kaufland-Gewinnspiel?
  2. Was passiert beim Klick auf den Link?
  3. So verteilt sich der Kettenbrief weiter
  4. Was passiert nach dem Teilen des Kettenbriefs?
  5. Was sollten Sie tun?
  6. Wir benötigen Ihre Hilfe

Kettenbriefe per WhatsApp machen immer wieder die Runde. Dabei versprechen die Nachrichten von Geld über Geschenke bis hin zu Gutscheinen oft das, was das Verbraucherherz erfreut. Nur wie ernst können Sie diese WhatsApp-Meldungen nehmen? Schließlich haben wir Sie schon vor den Kettenbriefen der Illuminati gewarnt, welche Ihnen angeblich Geld schenken möchten. Auch die Geschenke zum 30-jährigen Jubiläum von Amazon kommen von Betrügern. Selbst im Namen von Rossmann und Aldi werden Kettenbriefe versendet, die Ihnen Gutscheine und andere Geschenke anpreisen.

Aktuell unterwegs ist ein Kettenbrief per WhatsApp-Nachricht im Namen von Kaufland. Der Discounter feiert angeblich sein 54-jähriges Jubiläum und verteilt limitierte Tombola-Geschenke. Doch Vorsicht: Die bekannte Marke Kaufland hat mit der Aktion nichts zu tun. Die WhatsApp-Nachrichten wurden weder von Kaufland versendet, noch ist die Supermarkt-Kette Sponsor der Aktion.

Wichtig: Kaufland ist weder der Initiator der Aktion, noch hat die Supermarktkette mit dem Versand der WhatsApp-Nachrichten etwas zu tun. Der Name und das Logo von Kaufland werden von Unbekannten missbraucht.

 

Wer versendet die Nachricht mit dem Kaufland-Gewinnspiel?

Sie haben die WhatsApp-Meldung mit dem Kaufland-Gewinnspiel erhalten? Wahrscheinlich kam diese von einem Freund oder Familienmitglied. Diese haben die Nachricht ebenfalls über den Messenger von einem Bekannten bekommen. Der Text ist jedoch nicht durch den Absender verfasst. Er ist vorgefertigt durch eine unbekannte Person. Aktuell sieht der Kettenbrief wie folgt aus:

09.05.2022 Kaufland feiert das 54-jährige Jubiläum mit limitierten Tombola-Geschenken!

Bei dieser Veranstaltung werden nur 5400 festliche Geschenke
trasplataiopoch.top
http://trasplataiopoch.top/kaufland-de…

Aufgrund des kleinen Bildchens mit dem Kaufland-Logo und dem Link, der auch das Wort „Kaufland“ enthält, denken viele Verbraucherinnen und Verbraucher, dass die Aktion tatsächlich von der Supermarktkette ist.

 

Was passiert beim Klick auf den Link?

Meistens ist der Ablauf bei den Kettenbriefen gleich. Klicken Sie den Link in der Nachricht an, landen Sie auf einer Webseite. In diesem Fall ist die Webseite optisch so gestaltet, dass der Eindruck erweckt wird, die Webseite stamme von Kaufland. Das verwendete Logo und die typischen Farben verstärken diesen Eindruck noch einmal. Auch das vermeintliche Menü sorgt dafür, dass Sie denken, Sie befinden sich auf der Kaufland-Webseite.

Sie sollen an dieser Stelle nur vier Fragen beantworten. Wirklich wichtig sind Ihre Antworten aber nicht. Damit werden Sie lediglich in Klicklaune gebracht. Selbst wenn Sie angeben, dass Sie Kaufland nicht kennen und nicht gut finden, kommen Sie scheinbar Ihrem Gutschein beziehungsweise Geschenk näher. An dieser Stelle ist auch schon der nächste Hinweis versteckt, dass mit dem Gewinnspiel etwas nicht stimmen kann. Sie sollen laut WhatsApp-Nachricht nämlich noch ein limitiertes Tombola-Geschenk erhalten, so wartet jetzt eine Geschenkkarte im Wert von 2.000 Euro auf Sie.

Haben Sie die Fragen beantwortet, bekommen Sie drei Versuche, ein Lindt-Osterei zu finden.

Auch an dieser Stelle soll Ihre Klicklaune noch einmal gesteigert werden. Sie sollen einfach klicken, ohne groß überlegen zu müssen. Denn der wichtigste Punkt folgt gleich. Spätestens im dritten Versuch finden Sie ein Feld mit einem Gutschein. Haben Sie diesen gefunden, beginnt der Kettenbrief-Wahnsinn.

 

So verteilt sich der Kettenbrief weiter

Sie werden beglückwünscht, dass Sie die Geschenkkarte gewonnen haben. Allerdings können Sie diese erst bekommen, wenn Sie noch etwas erledigt haben. An dieser Stelle sollen Sie den Kettenbrief mit fünf Gruppen oder 20 WhatsApp-Freunden teilen. Genau an dieser Stelle war auch die Person, von der Sie die Nachricht mit dem vermeintlichen Kaufland-Gewinnspiel erhalten haben. Wenn Sie hier klicken und die WhatsApp-Nachricht an Ihre Freunde versenden, verteilen Sie den Kettenbrief weiter. Das tun leider viele Empfänger der Nachricht, da sie davon ausgehen, dass sie im Anschluss wirklich die Chance auf den großen Gewinn haben.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Am Ende sollen Sie in unserem Test eine Anwendung herunterladen und diese öffnen. Wir raten dringend davon ab. Wahrscheinlich enthält diese Anwendung einen Virus oder gar einen Trojaner. Dieser kann nicht nur Ihre persönlichen Daten ausspionieren. Auch Ihre Onlinebanking-Daten sind in Gefahr. Eventuell wird Ihr Gerät durch Ransomware unbrauchbar gemacht.

Der Initiator der Aktion entscheidet allein, auf welche Internetseite er Sie leitet. Abhängig ist das von Ihrem Betriebssystem, ob Sie sich im WLAN befinden oder im mobilen Netzwerk. Deswegen warnen wir Sie an dieser Stelle: Teilen Sie den Link nicht mit Ihren WhatsApp-Freunden. In unserem Test wurden wir bei dem Klick auf „komplette Registrierung“ zu einer Webseite weitergeleitet, bei der wir die 16,83-milliardste Suche bei Google durchgeführt hätten. Hier können wir wieder etwas gewinnen. Der Kaufland-Gutschein ist es allerdings nicht. Dafür beginnt das Spiel von vorne.


 

Was passiert nach dem Teilen des Kettenbriefs?

Wie bereits erwähnt, entscheidet der Initiator der Aktion, auf welche Webseite Sie geleitet werden. Demzufolge können wir nicht genau vorhersagen, was passieren wird. Wir können Sie aber vor den folgenden Szenarien warnen, die in Abhängigkeit des verwendeten Gerätes, der Internetverbindung und des Betriebssystems aktiviert werden.

Direktmarketingunternehmen sammeln Daten

Bei derartigen Gewinnspielen kommt es häufig vor, dass Sie bei einem Datensammler landen, dem Sie mit dem Absenden der Daten eine Werbeerlaubnis erteilen. Dadurch kann dieser Ihre Daten an andere Unternehmen verkaufen. Daraufhin müssen Sie sich auf viel Werbung per Post, SMS und auch auf Werbeanrufe einrichten. Überwiegend wird bei diesen Anrufen versucht, Ihnen ein Zeitungsabonnement unterzujubeln. Das geschieht sehr trickreich. Deswegen unsere Empfehlung: Geben Sie niemals Ihre IBAN oder Kreditkartennummern am Telefon heraus.

Abofalle lauert bei Klick auf Link

Neben den Direktmarketingunternehmen lauern auch Abofallen hinter den Links. So werden immer wieder hochpreisige Geräte wie iPhones, Samsung Smartphones, MacBooks oder die Playstation 5 kostenlos angeboten. Angeblich sollen Sie nur noch die Versandkosten in Höhe von bis zu fünf Euro übernehmen. Doch genau hier lauert die Abofalle. Geben Sie Ihre Kreditkarten-Daten oder die Bankdaten an dieser Stelle ein, haben Sie das Abonnement abgeschlossen. Die günstigen Versandkosten sind lediglich die Kosten für die Probezeit des Abos. Spätestens nach 14 Tagen wird Ihre Kreditkarte richtig belastet. Plötzlich liegt der Preis dann bei 50 Euro und mehr pro Monat.

Schadsoftware auf Webseite oder per App

Gegebenenfalls landen Sie auch auf einer Seite, welche mit Schadsoftware infiziert ist. Oder Sie sollen eine App herunterladen. Diese enthält dann möglicherweise Malware wie Ransomware, Trojaner oder andere Viren. Ist Ihr Gerät einmal befallen, besteht eine große Gefahr für Ihre Konten und Ihr Geld. Denn mithilfe dieser Schadsoftware (Bankingtrojaner) gelingt es den Betrügern, an Ihre Zugangsdaten für das Onlinebanking zu gelangen und diese können Ihre Überweisungen umleiten.

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Was sollten Sie tun?

Sie sollten auf keinen Fall Daten eingeben oder Apps aus unbekannten Quellen herunterladen. Auch sollten Sie den Kettenbrief nicht mit Ihren Freunden teilen. Haben Sie dies bereits getan, ist es nur fair, wenn Sie Ihre Bekannten von dem Fake in Kenntnis setzen. Informieren Sie den Freund, dass es sich um Betrug handelt. Dazu können Sie ihm den Link zu diesem Artikel senden. Am besten ist es, wenn Sie derartige WhatsApp-Meldungen einfach löschen.

Sollten Sie an einer Stelle Ihre Bankdaten oder Kreditkartendaten eingegeben haben, müssen Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung setzen. Gegebenenfalls müssen Sie Ihr Konto und die Karte sperren, um einen finanziellen Schaden zu vermeiden. Außerdem empfehlen wir in diesem Fall, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

 

Wir benötigen Ihre Hilfe

Sie haben auch eine derartig kuriose WhatsApp-Nachricht erhalten? Dann leiten Sie uns diese an hinweis@biallo-online.de weiter. Mit Ihrer Hilfe können wir andere Leserinnen und Leser vor dem Betrug warnen.

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Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben. 

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