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Auf einen Blick
Die Aktie des Streaming-Anbieters Netflix legte in dieser Woche einen Jubelsprung hin. In den vergangenen zwei Handelstagen hat das Papier in Euro gerechnet um knapp 15 Prozent auf bis zu 380 Euro zugelegt. Hauptgrund für den Kurssprung sind starke Abo-Zahlen. Die gute Entwicklung hat Netflix jetzt offenbar veranlasst, die Preise anzuheben. Auch für deutsche Kunden gibt es Neuerungen.
Dass der US-Konzern seit Jahresanfang konsequent gegen das unerlaubte Teilen von Netflix-Accounts vorgeht und neue Basis-Abos mit Werbung eingeführt hat, scheint sich auszuzahlen. Die Abozahlen sind im zurückliegenden Quartal (Juli bis September 2023) auf einen Rekordwert von 247 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von knapp elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unterm Strich hat Netflix 8,76 Millionen Abonennten dazugewonnen.
Das starke Kundenwachstum spiegelt sich auch in den Umsatz- und Gewinnzahlen: So kletterten die Erlöse um 7,8 Prozent auf gut 8,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 8,1 Milliarden Euro). Der Nettogewinn stieg um 3,7 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden US-Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro).
Im vergangenen Jahr hatte Netflix noch mit einem Kundenschwund zu kämpfen und stand hierzulande wegen einer ungültigen Gebührenerhöhung im Visier der Verbraucherschützer. Jetzt krempelt der Konzern erneut sein Gebührenmodell um und fokussiert sich offenbar noch stärker auf werbefinanzierte Abos.
So soll ab nächster Woche das günstigste werbefreie Netflix-Abo für Neukunden in Höhe von monatlich 7,99 Euro in Deutschland nicht mehr buchbar sein. Bestehende Abos sollen zunächst weiterlaufen. Ein ähnliches Vorgehen plant der Konzern auch in anderen Ländern. In den USA, Frankreich, Großbritannien und Italien hat Netflix die günstigsten werbefreien Abos bereits aus dem Verkehr gezogen. Als Folge gab es eine höhere Akzeptanz der anderen Abonnements. Das geht aus einem Brief an die Aktionäre hervor, den Netflix bei der Verkündung der Quartalsergebnisse am MIttwoch veröffentlicht hat.
In den USA dreht Netflix jetzt erneut an der Preisschraube: So steigt der Preis für das Premium-Abo mit bester Qualität noch einmal um drei US-Dollar auf 22,99 US-Dollar pro Monat. Auch in Frankreich sind die Preise um bis zu drei Euro angehoben worden. Das Standard-Abo kostet jetzt 13,49 Euro und das Premium-Abo 19,99 Euro. Durchaus möglich, dass Netflix auch in Deutschland bald nachzieht und die Preise auf das Niveau von Frankreich anhebt.
Lesetipp: Als Netflix-Nutzer müssen Sie besonders aufmerksam sein, wenn Sie Mails erhalten, die vermeintlich von dem Streaming-Anbieter stammen. Denn Betrüger versenden Phishing-Mails im Namen von Netflix, um an die Zugangsdaten für den Account zu kommen.
Nach Medienberichten soll das Vorgehen von Netflix dazu dienen, die Kunden in werbefinanzierte Angebote zu locken. Die Werbeeinnahmen je Kunde seien demnach höher als die monatlichen Gebühren. Das Standard-Abo mit Werbung kostet in Deutschland derzeit 4,99 Euro. Innerhalb von drei Monaten sei die Zahl der Kunden mit Werbe-Abonnement um 70 Prozent gestiegen. Das dürfte auf das Vorgehen gegen das unerlaubte Teile der Kontodaten zurückzuführen sein.
Wer ohne Werbeunterbrechung schauen will, muss als Neukunde zukünftig 12,99 Euro pro Monat auf den Tisch legen. Für diesen Preis erhalten Sie das Standardpaket mit zwei zeitgleich möglichen Streams. Den Aktionären scheint es recht sein, wie ein Blick auf den Aktienkurs zeigt.
Quelle: Tradingview.com
Auch im kommenden Jahr müssen Kundinnen und Kunden des US-Streamingdienstes wohl mit weiteren Preiserhöhungen rechnen. Hintergrund: Die Gewerkschaft der Drehbuchautoren hatte in den USA bis vor kurzem gestreikt. Inzwischen gab es eine Einigung, nach der die Autoren künftig stärker an Streaming-Erlösen beteiligt werden sollen. Die höheren Kosten dürften Anbieter wie Netflix wohl auf die Nutzerinnen und Nutzer umlegen.
Sind Sie Netflix-Kunde und werden dies auch bleiben, selbst wenn die Preise steigen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung gern an redaktion@biallo.de. Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare. Falls Sie keine Finanz-News mehr verpassen wollen, empfehlen wir Ihnen, unseren Newsletter zu abonnieren.