





Auf einen Blick
Ist bei Ihnen auch eine E-Mail ins Postfach geflattert, die Ihnen 5,79 Prozent Zinsen auf die Tagesgeldanlage verspricht? Das Angebot klingt toll. Doch kann das wirklich stimmen? Unsere Redaktion hat sich das Angebot genauer angesehen.
Zwischen den zahlreichen Mitteilungen und Newslettern, die jeden Tag in Ihrem digitalen Postfach eintreffen, befindet sich gelegentlich auch eine ausgezeichnete Aktion. Gegenwärtig tendieren Tagesgeld und Festgeld eher dazu, zu fallen. Da scheint das Angebot mit den knapp sechs Prozent Zinsen ein echter Knaller zu sein. Damit Sie auf Betrug nicht hereinfallen, empfehlen wir Ihnen, die Seiten mit den Angeboten genau zu prüfen.
Immer wieder landen in den Postfächern Mails mit Tagesgeldangeboten. Auch uns haben Leserinnen und Leser bereits angeschrieben und nachgefragt, ob derartige Angebote seriös sind. Am Wochenende erreichte uns die folgende Mail:
Guten Tag,
wenn Sie Ihr Geld sicher anlegen möchten, ist das Tagesgeldkonto immer noch eine gute Alternative, denn Sie legen Ihr Geld ohne Risiko an. Ein fester Zinssatz ist garantiert, derzeit können Sie sich Zinsen in Höhe von 5,79 % auf Ihr Tagesgeld sichern.
Es handelt sich um kein Lockangebot, die Zinsen sind garantiert - Ihr Kapital ist durch die Einlagensicherung voll abgesichert. Im Vergleich zu ETF- Sparplänen, Aktienkäufen oder Kryptowährungen gilt Tagesgeld immer noch als sichere Alternative ohne Verluste.
Prüfen Sie hier unverbindlich, welche Angebote in Frage kommen. Natürlich können Sie Ihre Geldanlage wie gewohnt über ein bequemes Online-Banking verwalten.
Da Zinsen auf einem Girokonto eher selten sind, sollten Sie Ihr Guthaben immer auf ein Tagesgeldkonto umschichten, damit es täglich Zinsen bringt. Da das Geld immer verfügbar ist, besteht kein Risiko. Man "parkt" also sein Geld und wird dafür noch mit hohen Zinsen belohnt.
Selbst Experten raten aufgrund der hohen Zinsen wieder dazu, Tages- und Festgeldkonten als sichere Anlageform zu nutzen. Lange Zeit war das nicht möglich, weil die Zinsen im Keller waren, aber jetzt erzielen Sie wieder gute Renditen mit einem solchen Konto.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung,
Sollten Sie eine ähnliche Mail erhalten, leiten Sie uns diese gern weiter an hinweis@biallo-online.de. Wir prüfen das Angebot für Sie und geben Ihnen eine Rückmeldung, ob es sich um eine seriöse Mail handelt oder das ein Fake ist.
Der Link in der zugesandten Nachricht führt auf die Webseite sichersparen.com. Diese haben wir uns anhand unseres Ratgebers zum Erkennen von Fakeshops einmal genauer betrachtet.
Im Impressum steht die Kapitalpartner GmbH als zuständiges Unternehmen. Leider fehlen Umsatzsteuer-ID oder Handelsregisternummer genauso wie eine verantwortliche Person. Auch eine Telefonnummer ist auf der gesamten Webseite nicht angegeben. Wir vermissen ebenfalls eine Datenschutzerklärung sowie die AGB auf der Webseite.
Auf mehreren Webseiten finden wir zu der URL „sichersparen.com“ Warnungen. Das ist ein nächstes Indiz dafür, dass es sich hier um eine unseriöse Webseite handeln könnte.
Die auf der Webseite aufgeführten Gütesiegel von finanzen.de und ProvenExpert sind nicht echt. Die Siegel sind nicht anklickbar und damit nicht nachvollziehbar.
Merkwürdig erscheint, dass in der E-Mail noch von Tagesgeld die Rede ist und auf der Webseite wird mit einmal von einer Festgeldanlage gesprochen. Seriöse Webseiten wie biallo.de zeigen Ihnen tagesaktuell die Zinsofferten der Banken. So sehen Sie etwa, dass die Topzinsen im Tagesgeldbereich zum Betrachtungszeitpunkt in der Spitze bei 3,90 Prozent liegen. Diesen Zinssatz gibt es aktuell gleich bei vier Banken (Advanzia Bank*, Suresse Direkt Bank*, Stellantis Direktbank* und Openbank*). Diese seriösen Angebote sind von 5,79 Prozent weit entfernt. Auch im Biallo-Festgeld-Vergleich bietet keine Bank auch nur annähernd 5,00 Prozent Zinsen pro Jahr.
Wenn Sie prüfen, wer die Webseite registriert hat, wird Ihnen auffallen, dass die Seite anonym im Netz registriert wurde. Die Macher hinter der Webseite wollen nicht in Erscheinung treten.
Die oben aufgeführten Punkte lassen uns zu dem Schluss kommen, dass es sich bei der Mail und auch bei der Webseite um ein betrügerisches Angebot handelt. Da Sie beim Stellen einer Anfrage Ihre Mobilfunknummer mit angeben sollen, gehen wir davon aus, dass Sie im Anschluss per Telefon kontaktiert werden. Auf die Angabe der Mail allein wurde in unserem Testversuch nicht reagiert.
Derzeit können wir hier nur Mutmaßungen anstellen. Vermutlich wird es zu einem Telefonat kommen, bei dem die Betrüger Sie im Gespräch geschickt dazu bewegen wollen, Ihre IBAN mitzuteilen, um eine Anlagesumme auf das vermeintliche Festgeldkonto zu transferieren. Geben Sie am Telefon niemals Ihre Bankdaten raus.
Haben Sie solch ein Angebot auch schon einmal erhalten? Uns interessiert, ob Sie kurz ins Grübeln gekommen sind oder gleich mit der Biallo-Webseite verglichen haben, ob das Angebot stimmen kann. Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung und Erfahrung an redaktion@biallo.de. Unseren Newsletter empfehlen wir Ihnen, wenn Sie keine Neuigkeiten aus dem Finanzbereich verpassen wollen.