Mein Konto Meine Bibliothek
x
Investition vermeiden und Camper leihen

Wohnmobil kaufen oder mieten: Vor- und Nachteile im Überblick

Klaus Justen
Autor
Aktualisiert am: 08.06.2021

Auf einen Blick

  • Im Vergleich zum Kauf ist die Miete eines Wohnmobils deutlich günstiger.
  • Spontane Trips und ein Wochenendurlaub sind mit dem geliehen Camper oft nicht leicht umsetzbar
  • Individualisten werden die Vorzüge des eigenen Wohnmobils mit der Traumausstattung zu schätzen wissen
100 % unabhängig dank Ihres Klicks
Kaufen Sie ein Produkt über einen mit (*) oder (a) gekennzeichneten Werbelink, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit. Vielen Dank!
Mehr erfahren
Wohnmobile kaufen oder mieten? Vor- und Nachteile im Überblick

Wohin Begeisterung führen kann, hat jeder schon einmal erlebt, der im Überschwang ein Jahresabo für den Fitnessclub unterschrieben hat. Ist das neue Hobby tatsächlich so spannend, hat man genug Zeit dafür? Angesichts von 50.000 Euro oder mehr für ein neues Reisemobil und nicht geringen Nebenkosten sollte man also erst einmal prüfen, ob die Liebe zum Camper länger hält. Erschwerend kommt beim Wohnmobil hinzu, dass der Jahresurlaub in vielen Fällen sehr begrenzt ist und die Familie die nächsten zehn Jahre möglicherweise nicht ausschließlich auf vier Rädern Urlaub machen möchte.

Teures Luxus-Wohnmobil einfach mieten

Wer mobiles Reisen erst einmal ausprobieren möchte, mietet ein Wohnmobil. Besonders große Auswahl bieten Vermietketten. Zu diesen professionellen Fahrzeuganbietern gehören Branchenriesen wie McRent, ADAC oder auch Wohnmobilhersteller wie Knaus Tabbert und Hymer. Hinzu kommen neben lokalen Vermietern oder Caravanhändlern große Sharingportale wie PaulCamper, Caraworld, Yescapa oder Campanda. Sie vermitteln die Fahrzeuge von Privatbesitzern, die sich durch die – gelegentliche oder regelmäßige – Vermietung ihrer Fahrzeuge ihr Hobby finanzieren.

Selbst wenn die Begeisterung für den Urlaub im rollenden Wohnzimmer entbrannt ist: Das eigene Wohnmobil vor der Haustür ist immer ein Rechenexempel. Samt aller Nebenkosten für Versicherung, Steuer, die Finanzierung des Kaufpreises, den Stellplatz, für Treibstoff, Maut- und Vignettengebühren, Inspektionen oder Reparaturen und nicht zuletzt auch den Wertverlust des Fahrzeugs kommt man gut und gerne auf einen Betrag zwischen 7.000 und 10.000 Euro im Jahr. Für dieses Geld kann man etliche Wochen ein Mietfahrzeug buchen.

Vermieter und Sharingplattformen als erste Anlaufstelle

  • www.autovermietung.adac.de
  • www.euromobil.de
  • www.caraworld.de
  • www.drm.de
  • www.rent-easy.de
  • www.mcrent.de
  • www.mi-mobile.de
  • www.reisemobil-vermieter.de
  • www.rent.malibu-carthago.com
  • www.rentandtravel.de
  • www.yecapa.de
  • www.paulcamper.de
  • www.campanda.de

Hinweis: Gerade während der Corona-Pandemie kann ein kurzfristig geplatzter Urlaub kann teuer werden. Daher steht bei Verbraucherinnen und Verbrauchern die Wahl der richtigen Reiseversicherung derzeit im Mittelpunkt des Interesses. Bei uns erfahren Sie, welche Versicherungen für einen entspannten Urlaub in Pandemie-Zeiten wichtig sind.

Ein gewichtiges Kriterium: Wie oft möchten Sie jährlich mit dem Wohnmobil verreisen?

Wer öfter für einen kurzen Wochenendtrip spontan aufbrechen will, ist mit dem eigenen Fahrzeug besser bedient. Kein „ausgebucht“ bei der Suche nach einem Mietmobil, kein umständliches Abholen und Zurückbringen und auch finanziell sind Kurzmieten eher unattraktiv, weil die Servicepauschalen pro Anmietung den Preis stark verteuern. 

Abhängig von Anbieter und Saison sind auch keine Camper für drei Tage zu bekommen, weil eine Mindestmietzeit von fünf Tagen oder länger gilt. Hinzu kommen eher weiche Faktoren: Das eigene Wohnmobil ist nach Gusto eingerichtet, Sanitärräume oder Küche sind so sauber, wie man es selber gerne hätte. Und der eigene Camper steht reisefertig bereit – Sport- und Campingzubehör ist im Wohnmobil verstaut und muss nicht umständlich ein- und ausgeräumt werden.

Wie teuer sind Mietwohnmobile?

Die Preise differieren je nach Fahrzeuggröße und Saison: So kostet bei McRent ein Wohnmobil mit vier Schlafplätzen während der Nebensaison im Herbst 80 Euro am Tag, im Sommer- und Ferienmonat August werden mehr als 130 Euro berechnet. Zusätzlich veranschlagen die Vermieter unterschiedliche Servicepauschalen (Gas, Toilettenchemikalien, Reinigung) – Größenordnung bei einer Woche Buchung zwischen 130 und 150 Euro.

Auch Küchengeschirr und Töpfe schlagen zu Buche, wenn man diese nicht von zu Hause mitnehmen will, das gleiche gilt für Bettwäsche und Handtücher, die ebenfalls gemietet werden können. Pro Person summieren sich so schnell 60 bis 100 Euro zum Basispreis.

Das könnte Sie auch interessierenDarauf sollten Sie bei der Wohnmobil-Finanzierung achten

Wichtig auch: Wie viele Freikilometer sind im Grundbetrag enthalten und wie teuer sind Mehrkilometer? Gängig sind 250 bis 300 Kilometer pro Miettag, jeder Zusatzkilometer kostet beim ADAC etwa 39 Cent. Für Haftpflicht- oder Vollkaskoschäden gelten Selbstbeteiligungen, meist im Bereich um 1.500 Euro. Bei der Übergabe sollte man vorhandene Mängel am Fahrzeug exakt dokumentieren, um nicht nach Rückgabe finanziell geradestehen zu müssen. Unbedingt vorab klären, ob der Familienhund mit auf Reisen gehen darf – und welche Bedingungen für die Endreinigung des Wohnmobils gelten.

Eine Alternative zur Autovermietung sind Sharingplattformen wie PaulCamper, Caraworld oder Yecapa. Die angebotenen Fahrzeuge sind aus Privatbesitz – vom fast nagelneuen Camper bis zu Fahrzeugen, die schon einige Jahre genutzt werden. Hier sollte man sich die Annoncen der Privatanbieter genau anschauen. Die meisten bebildern ihre Offerten reichhaltig, sodass man sich gut einen Eindruck vom Zustand des Wohnmobils machen kann. 

Bei den Sharingplattformen gibt es keine Standardpreise, die privaten Anbieter legen diese selbst fest. Prinzipiell bewegt man sich aber in ähnlichen Größenordnungen wie bei den traditionellen Vermietern, also grob gesagt ebenfalls zwischen 80 und 130 Euro. Allerdings entfallen die Servicepauschalen. Bei den großen Plattformen sind die notwendigen Versicherungen, vor allem Vollkasko, im Preis enthalten. Wer sonst bei einem Privatvermieter ein Auto bucht, sollte danach fragen, ob das Auto als Selbstfahrermietfahrzeug versichert ist, um im Schadensfall Probleme zu vermeiden.

Wohnmobil mieten: Vor- und Nachteile

  • Keine Anschaffungskosten
  • Keine Fixkosten wie Inspektionen, Gasprüfung, Hauptuntersuchung, Standplatzmiete, Steuer, Versicherung, keine Ausgaben für Reparaturen oder Reifenwechsel, etc.
  • Verschiedene Wohnmobilgrößen, Grundrisse und Ausstattungen können ausprobiert werden
  • Reinigung nach dem Urlaub entfällt in der Regel
  • Keine Flexibilität für Kurztrips
  • In der Hochsaison sind viele Vermieter ausgebucht
  • Mietgebühren und zum Teil beträchtliche Nebenkosten
  • Ausstattung des Wohnmobils ist nicht individuell
  • Camper muss vor Urlaubsbeginn in der Regel noch gepackt werden

Was spricht für das eigene Wohnmobil?

Individualisten werden mit einem gemieteten Wohnmobil wahrscheinlich nicht viel anfangen können. Schließlich ist es nicht jedermanns Sache, in einem fremden Bett zu schlafen und mit fremdem Geschirr zu speisen. Personalisiert sind gemietete Camper selbstverständlich auch nicht. Sie bekommen also nie die gewünschte Ausstattung, sondern müssen immer mit dem zufrieden sein, was das Mietmobil bietet. Unabhängig davon bleibt jegliche Flexibilität auf der Strecke, denn ein Urlaub im geliehenen Wohnmobil benötigt immer etwas Vorausplanung.

Deshalb entscheiden sich viele Camper für den Kauf oder die Finanzierung eines Wohnmobils. Aktuell erleichtern niedrige Zinsen vielen Käufern die Entscheidung für eine Finanzierung. Möglicherweise reduzieren Sie die monatliche Rate sogar oder machen mit dem eigenen Camper Gewinn, wenn Sie das Wohnmobil vermieten. Das neue Wohnmobil ist dann vom Furnier der Einrichtung über die Betten bis hin zu technischen Schmankerln genau so ausgestattet, wie Sie es sich wünschen. Das sorgt im Urlaub für den richtigen Wohlfühleffekt. Zudem steht das eigene Wohnmobil jederzeit für eine Spritztour bereit und auch Kurztrips über das Wochenende sind problemlos möglich. Dagegen bedeutet der eigene Camper natürlich auch etwas mehr Aufwand in Bezug auf Stellplatz, Reinigung, Pflege und Unterhaltung.

Lesetipp: Sehen Sie sich unsere Checkliste für die Finanzierung eines Wohnmobils an

Wohnmobil kaufen: Vor- und Nachteile

  • Fahrzeug nach eigenen Wünschen
  • Jederzeit und am Wunschtermin verfügbar
  • Keine Mietgebühren und Servicekosten
  • Hohe Anschaffungskosten, Wertverlust, Betriebskosten
  • Standplatz oder Garage erforderlich
  • Größten Teil des Jahres steht das Wohnmobil ungenutzt herum

Häufig gestellte Fragen zum Thema Wohnmobile kaufen oder mieten (FAQ)?

Nachfolgend beantworten wir die häufigsten Fragen unserer Leser zu diesem Thema. Falls Ihre Frage noch nicht dabei ist, senden Sie uns diese gern an redaktion@biallo.de:

Ist es sinnvoll ein Wohnmobil zu kaufen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Als Neueinsteiger in diese Form des Urlaubs sollten Sie sich zunächst ein Wohnmobil mieten und ausgiebig testen, ob der Wohnmobil-Urlaub für Sie das Richtige ist. Schließlich ist der Kaufpreis für Wohnmobile nicht gerade niedrig. Wenn Sie sich dann doch für den Kauf eines Campers entscheiden, dann sollten Sie die  Finanzierungsangebote gut vergleichen. Die Zinssätze für Wohnmobil-Kredite unterscheiden sich erheblich. Wir haben beispielsweise den  Wohnmobil-Kredit des ADAC getestet.

Lohnt sich ein eigenes Wohnmobil?

Das kommt ganz darauf an, wie oft Sie das Wohnmobil nutzen, welchen Luxus Sie sich gönnen möchten und ob sich die Kosten dafür amortisieren sollen. Grundsätzlich hat das eigene Wohnmobil viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Wenn Sie sich für die  Vermietung des eigenen Wohnmobils entscheiden, dann könnte sich die Anschaffung schnell lohnen und Sie könnten damit sogar einen Gewinn erzielen.

Wo findet man gebrauchte Wohnmobile?

Gebrauchte Wohnmobile finden angehende Camper auf Portalen wie Caraworld.de, Mobile.de, Autoscout.de, aber auch in lokalen Tageszeitungen und regionalen Annoncenblättern. Natürlich kann man sich auch beim hiesigen Händler über ein Gebrauchtes schlau machen und fündig werden. Hier ist die Auswahl meist größer und der Profi vor Ort berät persönlich und kann eine Gebrauchtwagengarantie geben.

Worauf muss beim Kauf von einem gebrauchten Wohnmobil geachtet werden?

Das eigene Wohnmobil ist wie eine Wohnung und sollte auch entsprechend ausgesucht werden. Das heißt: Die Aufteilung muss passen und letztlich die Innenausstattung mit Stauraum für zusätzliche Utensilien wie Fahrräder, SUP-Board, Surfbrett, etc. Auch wichtig: Ist eine zusätzliche Aufbaubatterie vorhanden, damit man auch mal ohne Strom-Anschluss auskommt? Dann sollten immer die entsprechenden Papiere, HU-Protokolle, Rechnungen für Reparaturen und andere Belege genau unter die Lupe genommen werden. Biallo-Tipp: Der ADAC bietet im Internet entsprechende Checklisten, Tipps für den Kauf und ebenso Vordrucke für den korrekten Kaufvertrag an.

Nach Ausbildung und ersten Stationen bei Tageszeitungen beschäftigt sich Klaus Justen seit rund 30 Jahren mit Ratgeberthemen, bevorzugt rund um Auto und Geld – vom Autokauf über Versicherung, Finanzierung, Recht und Steuern bis hin zu Neuheiten, technischen Innovationen und Marktentwicklungen. Er gehörte unter anderem zur Gründungsmannschaft des Wirtschaftsmagazins Euro am Sonntag und war stellvertretender Chefredaktor der Schweizer Automobil Revue. Als Freiberufler arbeitet er unter anderem für Fachtitel wie auto motor und sport oder die Automobilwoche, aber auch für die NZZ und biallo.de.

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.