Nicht wenige Hauskäufer können ein Lied davon singen: Die Baufirma hat sich verspekuliert und geht mitten im Hausbau pleite. Der Auftraggeber bleibt nicht nur auf der unfertigen Immobilie sitzen, er hat auch viel Ärger am Hals.
Wer den Bau der eigenen vier Wände plant, sollte daher Maßnahmen ergreifen, dass sich der finanzielle Schaden im Falle einer Bauträger-Insolvenz in Grenzen hält. Drei Sicherungsmöglichkeiten gegen eine Bauträger-Pleite bieten sich dabei an.
Sicherung 1: Zahlung nur nach Baufortschritt
Gehen Bauherren mit größeren Zahlungen in Vorlage, bevor die entsprechenden Leistungen erbracht sind, fahren sie ein hohes Risiko. Geht der Bauträger pleite, sind die Vorauszahlungen meist verloren. Folge: Die nicht erbrachten Leistungen müssen bei einem anderen Unternehmen erneut in Auftrag gegeben und nochmals bezahlt werden. Stark eingrenzen lässt sich das Risiko, wenn sich Bauherr und Bauträger an die Regeln der Makler- und Bauträgerverordnung halten.
Diese fordert eine klare Zahlungsabfolge nach bestimmten Bauabschnitten. Nur wenn jeweils eine dieser Baustufen fertiggestellt ist, etwa der Rohbau, der Innenputz oder die Sanitärinstallation, muss der Bauherr die nächste, prozentual festgelegte Abschlagszahlung leisten. Möchte die Baufirma von diesem Zahlungsplan abweichen und höhere Abschlagszahlungen kassieren, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher skeptisch werden.
Sicherung 2: Sicherheit durch Bankbürgschaft
Auf Nummer sicher gehen Häuslebauer, wenn sie sich vom Bauträger eine Fertigstellungs- und Gewährleistungsbürgschaft aushändigen lassen. Dann steht für das Ausfallrisiko durch eine Bauträger-Pleite eine Bank gerade. Geht dem Bauträger die Luft aus, muss die Bank für die Fertigstellung gemäß Bauvertrag sorgen – auch wenn die Bauträger-Pleite erst nach dem Einzug eintritt und später noch Mängel auftauchen.
Der Haken: Solche Bürgschaften sind teuer, Banken berechnen häufig drei Prozent der Darlehenssumme. Die Bauträger verlangen deshalb häufig die Kostenübernahme durch die Bauherren.