Am 1. März 2022 stellte die Sberbank Europe AG ihren Geschäftsbetrieb ein. Seitdem bangen auch tausende deutsche Kundinnen und Kunden um ihr Erspartes. Sie können jetzt jedoch aufatmen: Der von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) eingesetzte Regierungskommissar Mag. Dr. Gerd Konezny hat der Sberbank Europe AG die Genehmigung erteilt, den Großteil ihres Asset-Portfolios zu verkaufen. Dadurch schlittert das Geldhaus eben nicht in die Insolvenz, sondern kann geordnet abgewickelt werden.
Sberbank kann Entschädigung selbst stemmen
Der Verkauf des Asset-Portfolios hat ordentlich Geld in die Kassen gespült. „Durch die abgeschlossenen Transaktionen konnte die Sberbank Europe AG die Einlagensicherungssumme in Höhe von 926 Millionen Euro, welche von der Einlagensicherung Austria (ESA) an unsere Kunden ausbezahlt wurde, vollständig an die ESA zurückzahlen“, sagt Sonja Sarközi, ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sberbank Europe AG und nun Abwicklerin der Gesellschaft. Über den Sicherungshöchstbetrag von 100.000 Euro pro Kunde hinaus, sollen auch alle verbliebenen Spareinlagen in voller Höhe ausbezahlt werden.
Knapp 35.000 deutsche Kunden betroffen
Als die FSA den Entschädigungsfall ausrief, waren hauptsächlich deutsche Kundinnen und Kunden betroffen. Rund 34.800 Privatkunden aus Deutschland hatten ihr Geld bei der Onlinetochter Sberbank Direct angelegt. Zum Vergleich: Laut Angaben des ORFs waren in Österreich nur 120 Kunden betroffen. Wobei die Staatsbürgerschaft im Entschädigungsfall keinerlei Rolle spielt, innerhalb der Europäischen Union haben alle Anlegerinnen und Anleger Anspruch auf die gesetzlich garantierte Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro.