Einfach und unkompliziert in Bitcoin investieren? Bitcoin-ETFs sollen es möglich machen. In den USA hat die Börsenaufsicht SEC Anfang 2024 die Zulassung von Bitcoin-ETFs genehmigt. Die Aufregung um das neue Finanzprodukt aus den USA ist groß.
Ist die Einführung in Deutschland auch denkbar? Welche Bitcoin-Fonds gibt es bereits? Und welche Chancen und Risiken sind damit verbunden? Wir geben einen Überblick, wie Sie sich unkompliziert an der sogenannten Kryptowährung beteiligen können und welche Auswirkungen die ETF-Zulassung auf den Bitcoin Kurs haben könnte.
Was sind Bitcoin-ETFs?
Bitcoin ist eine von vielen digitalen Währungen. Sie wurde 2009 von einer Person oder Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto eingeführt. Als dezentrale Kryptowährung wird der Bitcoin nicht von einer Behörde wie einer Regierung oder Bank kontrolliert. Die Verwaltung basiert dagegen auf der sogenannten Blockchain Technologie. Diese speichert alle Transaktionen, die getätigt werden und wickelt Zahlungen über ein weltweites Netz an Rechnern ab.
Seit seiner Einführung ist der Bitcoin zu der bekanntesten Kryptowährung herangewachsen. Seine Wertentwicklung ist allerdings enorm volatil, das heißt: der Bitcoin-Kurs schwankt sehr stark. Aber nicht nur seine Volatilität, sondern auch die vergleichsweise komplizierte Aufbewahrung von Bitcoins haben viele Anleger in der Vergangenheit davon abgehalten, in die digitale Währung zu investieren.
Ein Bitcoin-ETF war bisher nur ein theoretisches Konstrukt. Per Definition handelt es sich bei einem solchen ETF um einen börsengehandelten Indexfonds, der die Wertentwicklung der Kryptowährung abbildet. Das Unternehmen, das den Bitcoin-ETF auflegt, kauft Bitcoin ein, stellt darauf Wertpapiere aus und handelt diese anschließend an der Börse. Der Bitcoin-ETF entwickelt sich dann parallel zum Wert der hinterlegten Bitcoins. Fällt der Bitcoin im Wert, fällt auch der Kurs des Bitcoin-ETFs. Soweit die Theorie. An der Zulassung sind bis dato allerdings einige Initiatoren gescheitert.
Die Zulassung von Bitcoin ETFs durch die US-Aufsichtsbehörde SEC
2013 begann die Entwicklung von Bitcoin-ETFs mit einem Antrag der Winklevoss-Zwillinge. Bekannt durch ihre Auseinandersetzung mit Mark Zuckerberg über Facebook, nutzten sie ihre Entschädigungszahlung, um frühzeitig in Bitcoin zu investieren. Ihr Antrag bei der SEC, der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde, wurde jedoch 2017 abgelehnt – ein Schicksal, das auch viele weitere Anträge anderer Anbieter in den folgenden Jahren ereilte.
Ein Wendepunkt trat ein, als Grayscale, ein weiterer Antragsteller, gegen die Ablehnung ihrer ETF-Anmeldung durch die SEC erfolgreich klagte. Dies führte dazu, dass die SEC ihre Entscheidung nochmals überprüfen musste. Im Januar 2024 wurde schließlich bekannt gegeben, dass einige Bitcoin-ETFs zugelassen wurden. Dieses Ereignis markierte das Ende einer fast ein Jahrzehnt andauernden Wartezeit und einen Meilenstein in der Geschichte der Kryptowährungen. Unter anderem wurde ein ETF von Blackrock, dem weltweit größten Vermögensverwalter zugelassen.
Was ist ein Bitcoin-Spot-ETF?
Bei dem neu aufgelegten Fonds in den USA handelt es sich um einen sogenannten „Bitcoin Spot ETF“. Das ist ein ETF, der den aktuellen Preis einer Ware, Währung oder anderer Vermögenswerte widerspiegelt. Der Begriff „Spot“ bedeutet in diesem Kontext „zum aktuellen Kurs“ und bezieht sich damit auf den aktuellen Wert bei sofortigem Kauf oder Verkauf eines Vermögenswertes. Ein Spot-Geschäft steht damit im Gegensatz zu Termin- oder Futures-Geschäften, bei denen der Kauf oder Verkauf zu einem später festgelegten Zeitpunkt erfolgt. Ein Bitcoin-Spot-ETF investiert direkt in Bitcoin und bildet dessen Preis zeitgenau nach. Das ist insbesondere aufgrund der volatilen Kursschwankungen der Kryptowährung von Bedeutung.