Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fonds und Zertifikate sind inzwischen genauso wichtige Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Allein mit börsengehandelten Indexfonds, sogenannten ETFs, setzt die Deutsche Börse AG pro Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag um. Das Handelsvolumen lag 2022 bei 232,8 Milliarden Euro, nach rund 205 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Jahresplus von 14 Prozent.
ETFs werden unter dem Oberbegriff Exchange Trading Produkts (ETPs) geführt. Auch andere Anlageprodukte mit drei Großbuchstaben fallen darunter und drängen immer mehr auf den Markt: ETCs und ETNs. Diese versuchen, die Vorzüge von Fonds und Zertifikaten miteinander zu verknüpfen. Im Folgenden stellen wir die Funktionsweise der genannten Produkte kurz vor und zeigen, wie sie sich voneinander unterscheiden.
Doppelte Chance: auf bis zu 5,4 Prozent Rendite und 10.000 Euro
Die angestrebte Rendite ist variabel. Anlagen können Risiken bergen: solidvest.de/risikohinweise. Die ausgewiesene Verzinsung ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Nach Kosten liegt die Rendite bei p.a. 4,30%. Ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro bei p.a. 4,44%.
Was sind Exchange Trading Products (ETP)?
ETFs werden unter dem Oberbegriff Exchange Trading Produkts (ETPs) geführt. Auch andere Anlageprodukte mit drei Großbuchstaben fallen darunter und drängen immer mehr auf den Markt: ETCs und ETNs. Diese Wertpapiere versuchen, die Vorzüge von Fonds und Zertifikaten miteinander zu verknüpfen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die drei unterschiedlichen Arten von ETPs vor:
ETF: Börsengehandelte Indexfonds
Exchange Traded Funds (ETFs) sind passiv gemanagte Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Die Wertentwicklung dieser Fonds können Sie leicht nachvollziehen, weil sie stets einem Index oder einem speziellen Wertpapierkorb folgt. Das kann ein nationaler oder internationaler Aktienindex, Rohstoff-, Immobilien- oder auch Rentenindex sein.
- ETFs besitzen in der Regel keine Laufzeitbegrenzung.
- Mit den Indexfonds können Sie komplette Märkte, etwa den deutschen Aktienindex Dax oder den Weltaktienindex MSCI World, einfach und kostengünstig handeln wie eine Aktie.
- Die hohe Liquidität im Handel sorgt für eine schnelle Preisfeststellung. Während bei traditionellen, aktiv gemanagten Fonds beim Kauf über die Kapitalalanlagegesellschaft (KAG) nur einmal am Tag ein Anteilspreis ermittelt wird, werden bei ETFs fortlaufend Kurse gestellt.
- Anleger und Anlegerinnen können wie bei Aktien Kauflimits setzen und sich mit Stopp-Loss-Orders gegen Kursverluste absichern.
Hinweis:
ETF Kosten und Gebühren
Ein wichtiges Argument für die Geldanlage in ETFs sind die vergleichsweise geringen Kosten und Gebühren. Passives Nachbilden eines Index kostet Fondsgesellschaften wesentlich weniger als aktives Fondsmanagement, bei dem ständig Aktien beobachtet, bewertet und ausgetauscht werden müssen. Indexfonds werden häufig von Computerprogrammen gesteuert.
Verwaltungsgebühren: Die jährlichen Verwaltungsgebühren betragen je nach abgebildetem Index nur 0,70 bis 0,75 Prozent. Klassische Aktienfonds sind mit ein bis zwei Prozent Managementgebühren deutlich teurer.
Kaufkosten: Die ETF-Kaufkosten setzen sich zusammen aus der Orderprovision der Bank, der Courtage für den Börsenanbieter sowie dem Spread, also der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Der Spread ist mit 0,1 bis 0,2 Prozent sehr kostengünstig, bei exotischen Indizes kann er allerdings auf bis zu 0,5 Prozent oder mehr steigen. Die Courtagekosten bewegen sich bei den Indexfonds mit 0,02 bis 0,08 Prozent ebenfalls am unteren Rand des Möglichen. Beim ETF-Kauf über das Computersystem Xetra entfällt die Courtage. Zum Vergleich: Klassische Aktienfonds kosten bis zu sechs Prozent Ausgabeaufschlag!
Doch sind ETFs wirklich besser als aktiv gemanagte Fonds? Diese Frage beantwortet Ihnen einer unserer Ratgeber.
Sicher investieren: Genossenschaftsanteile als Geldanlage
ETC: ähnlich wie Rohstoff-Zertifikate
Exchange Traded Commodities (ETC) sind Wertpapiere, die an die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffpreise gekoppelt sind. Ähnlich ausgestaltet wie börsengehandelte Indexfonds
- beinhalten sie ein offenes, das heißt austauschbares Wertpapierportfolio
- können jederzeit an der Börse gehandelt werden
- besitzen eine günstige Kostenstruktur
Rechtlich gesehen handelt es sich – wie bei Zertifikaten – um Schuldverschreibungen des Emittenten.
Wichtig: ETCs stellen somit kein Sondervermögen in Form einer Fondsstruktur dar. Das heißt, sie genießen bei einer Insolvenz des Emittenten oder der Depotbank keinen besonderen Schutz. Anlegersicherheit erreichen die Emittenten dadurch, dass sie entsprechend der Höhe der angelegten Gelder physische Rohstoffe erwerben. Die Rohstoffe dürfen bei einem Zahlungsausfall nicht angetastet werden. Vielmehr fließt der Erlös an die Anleger zurück.
Mögliche Rollverluste bei Terminkontrakten
Bei Rohstoffen, bei denen eine physische Hinterlegung nicht sinnvoll beziehungsweise zu aufwändig ist, etwa bei Agrarprodukten, Industriemetallen oder Öl, sind entsprechende Terminkontrakte eines Lieferanten hinterlegt. Hier müssen Anleger eventuelle Rollverluste beachten, wenn ein auslaufender Kontrakt in den nächsten "gerollt" (getauscht) wird. Terminkontrakte können auch mit Kreditsicherheiten untermauert werden, etwa mit Barmitteln, Staatsanleihen oder Geldmarktpapieren. In einigen Fällen fungieren unabhängige Drittbanken als Treuhänder für das ETC-Vermögen.
Wertentwicklung korreliert mit Rohstoffpreis
ETCs sind für Privatanleger eine sehr praktische Möglichkeit, in einzelne Rohstoffe wie Gold oder Öl zu investieren. Die Wertentwicklung korreliert eins zu eins mit dem zugrundeliegenden Rohstoffpreis. ETCs ermöglichen Anlagechancen mit Rohstoffen – ganz ohne physische Lieferung, Lagerkosten oder den Erwerb von Rohstoffaktien.
Handel funktioniert wie bei ETFs
Aktuell sind 186 verschiedene ETCs sind an der Börse Frankfurt gelistet. Der Handel funktioniert genauso wie mit ETFs: Anleger können börsentäglich Anteilsscheine kaufen und verkaufen. Auch die börsenüblichen Absicherungsmechanismen wie Limits und Stopp-Loss-Orders sind möglich. In einem weiteren Ratgeber zeigen wir Ihnen die Unterschiede zwischen physischem Goldinvestment und Gold-ETCs auf und erklären die Vor- und Nachteile beider Varianten.
ETC Kosten und Gebühren
Wie bei ETFs fallen bei ETCs weder Ausgabeaufschläge noch Rücknahmegebühren an. Die laufenden Kosten bewegen sich laut Deutscher Börse zwischen 0,30 Prozent und knapp einem Prozent pro Jahr. Anfallende Zinseinnahmen werden nicht ausgeschüttet, sondern wieder angelegt.
Beim Kauf entstehen ähnliche Kosten wie bei ETFs - die Orderprovision der Bank, der Spread sowie die Maklercourtage. Wie Sie mit ETCs in Rohstoffe investieren können, erfahren Sie in einem weiteren Artikel von uns.
Doppelte Chance: auf bis zu 5,4 Prozent Rendite und 10.000 Euro
Die angestrebte Rendite ist variabel. Anlagen können Risiken bergen: solidvest.de/risikohinweise. Die ausgewiesene Verzinsung ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Nach Kosten liegt die Rendite bei p.a. 4,30%. Ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro bei p.a. 4,44%.
ETN: Beliebt bei Kryptos wie Bitcoin
Exchange Traded Notes (ETN) sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die an die Wertentwicklung eines festgelegten Marktindex gekoppelt sind. Dabei handelt es sich um Devisen- und Aktienindizes oder um Volatilitätsindizes (Indikator für Schwankungsanfälligkeit).
- Ein ETN kann sich auch nur auf einen einzigen Wert beziehen, wie etwa der VAN Eck Vectors Bitocin ETN (ISIN DE000A28M8D0), der den MVIS Cryptocompare Bitcoin VWAP Close Index und somit die Kursentwicklung der Kryptowährung Bitcoin eins zu eins abbildet.
- ETNs können wie ETCs wertbesichert oder unbesichert sein.
- Im Prinzip sind ETNs das gleiche wie ETCs, der Unterschied ist lediglich begrifflicher Natur: "ETNs sind rechtlich und handelsseitig dasselbe wie ETCs", sagt Edda Vogt von der Deutschen Börse AG. Allerdings habe es sich am Markt etabliert, Wertpapiere, die die Preisentwicklung von Rohstoffen abbilden, als ETCs zu bezeichnen. Zudem sind derzeit nahezu alle ETCs im Handel an der Börse Frankfurt durch physische Hinterlegung von Rohstoffen oder treuhänderische Sicherheiten besichert. Bei ETNs ist das nicht so häufig der Fall.
Wichtig: Auch ETNs zählen wie ETCs nicht zum Sondervermögen, sodass insbesondere bei unbesicherten Produkten ein Emittentenrisiko lauert. Dafür erlaubt es die Konstruktion von ETNs, an exotischeren Wertpapieren und ausgefallenen Marktindikatoren zu partizipieren.
Handel funktioniert wie bei ETFs und ETCs
ETNs werden wie ETFs und ETCs vollelektronisch auf Xetra gehandelt. Dort sind bislang gut 40 ETNs zum Handel zugelassen.
ETN Kosten und Gebühren
Die Kosten für ETNs sind in etwa mit denen von ETCs vergleichbar. ETNs auf exotische Indizes können allerdings relativ hohe Verwaltungskosten verursachen und ein sehr geringes Handelsvolumen vorweisen, wodurch auch die Spreads deutlich höher liegen als bei ETFs.