In Deutschland gelten rund 14 Prozent der Bevölkerung als armutsgefährdet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis der europaweiten Erhebung EU-SILC für das Jahr 2022. Besonders betroffen sind Alleinlebende, Alleinerziehende und junge Erwachsene. Doch auch mit einem niedrigen Einkommen ist es möglich, ein finanzielles Polster aufzubauen – wenn man früh beginnt und auf renditestarke Anlageformen setzt.
Wann gilt man als arm?
Laut IW beginnt Armut dort, wo das monatliche Nettoeinkommen unter 60 Prozent des Medianeinkommens liegt. Das Medianeinkommen ist das mittlere Einkommen einer Bevölkerung, bei dem jeweils die Hälfte der Menschen mehr beziehungsweise weniger verdient. Für Alleinlebende lag diese Grenze im Jahr 2022 bei 1.390 Euro netto im Monat. Bei einem Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren waren es 1.800 Euro, bei einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern 2.910 Euro.
Die Einstufung berücksichtigt die Haushaltsgröße, weil Ausgaben wie Miete und Nebenkosten teilweise gemeinsam getragen werden. Besonders stark armutsgefährdet waren laut EU-SILC Alleinlebende (26,4 Prozent) sowie Alleinerziehende (23,7 Prozent). Im Bundesdurchschnitt lag die Quote bei 14,4 Prozent. Deutlich niedriger war sie bei Paarfamilien mit Kindern (12,9 Prozent) und bei Erwerbstätigen insgesamt (6,6 Prozent).