Auf einen Blick
  • "Das Schlimmste liegt hinter uns" und "das Glas ist eher halbvoll als halbleer" – die Vertreter der Deutschen Bank geben sich verhalten optimistisch für die Kapitalmärkte 2021.

  • Attraktive Chancen ergeben sich laut den Experten der Deutschen Bank an den europäischen Märkten. 

  • Das Risikomanagement ist oberstes Gebot für das Portfolio, auch mittels nachhaltigen Investments.
* Anzeige: Mit Sternchen (*) oder einem (a) gekennzeichnete Links sind Werbelinks. Wenn Sie auf solch einen Link klicken, etwas kaufen oder abschließen, erhalten wir eine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit.

Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Kapitalmärkte im kommenden Jahr entwickeln werden. Die Deutsche Bank wagte sich am 24. November während eines Webcasts mit einem Ausblick aus der Deckung. Stefan Schneider, Chefvolkswirt Deutschland, traf die makroökonomische Prognose für das kommende Jahr; über die Umsetzung im Portfolio 2021 sprach Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank.

Die "guten Nachrichten von der Impfstofffront" dürften laut Schneider den langfristigen Optimismus der Weltwirtschaft steigern. Der Winter werde zwar ein schwieriger Start, aber die Voraussetzungen seien besser als dieses Jahr. Daher werde es nach dem tiefsten Einbruch der Nachkriegszeit zu einer deutlichen Erholung kommen. In China als besonders wichtigem Markt sei bereits eine V-förmige Erholung erkennbar.

Biallo-Tipp: Jetzt attraktive Dividenden sichern!

Eine interessante Alternative zu Wertpapier-Dividenden sind die Ausschüttungen von Genossenschaftsbanken. Es winken lukrative Dividenen, ganz ohne Kursrisiko – etwa bei der  Raiffeisenbank im Hochtaunus.

Wie entwickeln sich die Börsen?

An den Börsen setze sich die Auffassung durch, dass ein "Split Government" zwischen Demokraten und Republikanern in den USA "vielleicht doch nicht so schlecht" sei. In der US-Wirtschaftspolitik könne das zu "Goldilocks" führen, der goldenen Mitte. Der designierte US-Präsident Joe Biden dürfte in der Wirtschaft umsichtig agieren und weniger konfrontativ auftreten als sein Vorgänger.

Im Euro-Raum setze man besonders auf einen Covid-Impfstoff, da die Geld- und Fiskalpolitik am Limit seien. Für die Jahre 2021 oder 2022 sieht Schneider noch keine Inflationsgefahren, mittelfristig aber sehr wohl.

Für dasDepot 2021 verwies Chefanlagestratege Stephan auf das chinesische "Jahr des Bullen". Das Glas sei "eher halbvoll als halbleer". Oberstes Gebot sei das Risikomanagement. Zu erwarten sei eine Rotation von "Stay at Home"-Aktien in zyklische Value-Titel

Als Risikomanagement dienen könne auch das Thema Nachhaltigkeit (ESG). Covid habe diesen Trend beschleunigt. Hier sei Europa Vorreiter in der Welt. Auch beim Gewinnwachstum 2021 liege Europa vor Asien und den USA. Chinas Bedeutung nehme weiter zu. Das habe auch Bedeutung beim Klimaschutz, wegen der hohen CO2-Emissionen.

"Beton ist stabiler als Gold" 

Bei den Asset-Klassen stellte Ulrich Stephan heraus: "Beton ist stabiler als Gold." Er stellte zwei aktuelle Musterportfolios vor, ein ausgewogenes und ein dynamisches (s. Bild u.). 

Auffallend: In beiden Depots sind Aktien aus Europa stärker gewichtet als die der USA. Die Rohstoffe haben in beiden Depots einen Anteil von unter fünf Prozent. Auch die Emerging Markets machen in beiden weniger als vier Prozent aus. Das ausgewogene Depot enthält einen hohen Rentenanteil von 44 Prozent, das dynamische beschränkt sich auf US-Renten mit 6,3 Prozent. Deutsche Aktien beanspruchen im dynamischen Portfolio mit 10,7 Prozent eine relativ hohes Gewichtung. 

Die Prognosen für die kommenden zwölf Monate

Dax 14.000 Punkte (aktuell ca. 13.300 Punkte)
EuroStoxx 50 3.500 Punkte (gleichbleibend)
S&P 500 3.800 Punkte (derzeit 3.650 Punkte)
Rohöl (Brent) 52 US-Dollar pro Barrel (derzeit etwa 48 Dollar)
Gold 2.100 US-Dollar pro Feinunze (derzeit rund 1.800 USD)
10-jährige Bundesanleihen -0,5 Prozent (derzeit -0,51 Prozent)
10-jährige US-Treasuries 1,0 Prozent (derzeit 0,95 Prozent)
EUR/USD 1,15 (derzeit 1,21)

Quelle: Deutsche Bank Privatkunden. Wichtig: Wertentwicklungen in der Vergangenheit und Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. 


 

Teilen:
Über den Autor Alexander Rudow
Geboren 1972 in Münster/Westfalen. Bereits während seines Jura-Studiums und anschließenden Referendariats schrieb Alexander als freier Journalist für verschiedene regionale Tageszeitungen. Nach Absolvierung des zweiten Staatsexamens arbeitete er einige Zeit als Anwalt in eigener Kanzlei. Darüber hinaus war er in einer Warschauer Kanzlei tätig, wo er sich intensiv mit den deutsch-polnischen Handelsbeziehungen beschäftigte. Ebenfalls in Warschau unterrichtete er Deutsch als Fremdsprache am Österreich-Institut. 2010 entdeckte Alexander seine Leidenschaft für die Börse. Er ist glühender Verfechter der Buy-and-Hold-Strategie. Sein Depot umfasst ausgewählte Einzeltitel und ein ETF-Weltportfolio. Für biallo.de schreibt Alexander Börsen- und Aktien-Ratgeber. Dazu ist er als Lektor und freier Autor von Sachbüchern und in der Belletristik tätig.
Beliebte Artikel