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Auf einen Blick
Der Tod von Papst Franziskus und die Wahl seines Nachfolgers bewegen Gläubige weltweit. Beide Themen haben auch Auswirkungen auf Ihren Geldbeutel – genauer gesagt: auf die Münzen des Vatikans. Denn als eigener Kleinstaat gibt der Vatikan eigene Euro-Münzen aus, die wegen ihrer Seltenheit bei Sammlerinnen und Sammlern heiß begehrt sind.
Doch was passiert nach dem Tod des Papstes mit den Münzen? Kann man sie vielleicht sogar zufällig im Wechselgeld entdecken? Wir geben Antworten für alle, die neugierig auf diese seltenen Geldstücke sind.
Nach dem Tod eines Papstes beginnt im Vatikan eine Übergangszeit – die sogenannte "Sedisvakanz". Das bedeutet wörtlich "freier Stuhl" und beschreibt die Zeit bis zur Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts. In dieser Phase wird der Vatikan kommissarisch vom Kardinalskollegium geleitet. Auch im Bereich der Münzen hat diese Zeit eine besondere Bedeutung: In der Vergangenheit hat der Vatikan eigene Sonderprägungen zur Sedisvakanz herausgegeben – zuletzt etwa 2005 und 2013. Ob es im Jahr 2025 eine neue Gedenkmünze zur Sedisvakanz geben wird, ist noch unklar, aber wahrscheinlich.
Bei den bisherigen Sedisvakanz-Münzen stand nicht der Papst im Mittelpunkt, sondern ein spezielles Wappen – das sogenannte "Wappen der Apostolischen Kammer". Es zeigt zwei gekreuzte Schlüssel, ein symbolisches Sonnendach ("Ombrellino") und das persönliche Wappen des Camerlengo.
Der Camerlengo ist eine Art Verwaltungschef während der Papstlosigkeit. Aktuell (Anm. d. Red.: Stand 07. Mai 2025) hat Kardinal Kevin Farrell diese Rolle inne. Das Motiv ist einzigartig im Euro-Raum und macht diese Münzen bei Sammlern besonders beliebt – und entsprechend wertvoll.
Obwohl der Vatikanstaat kein Mitglied der Europäischen Union ist, darf er seit 2002 eigene Euro-Münzen prägen. Möglich macht das ein Abkommen mit der EU, welches im Jahr 2000 unterzeichnet wurde. Allerdings darf der Vatikan nur ein sehr begrenztes Münzvolumen ausgeben – ursprünglich rund 670.000 Euro pro Jahr, später etwas mehr.
Ja – und nein. Als Franziskus im Jahr 2013 zum Papst gewählt wurde, zeigte die neue Münzserie ab 2014 sein Porträt. Je nach Münznominal wurde das Bildnis unterschiedlich dargestellt: mal im Profil, mal frontal. Doch schon 2017 änderte Franziskus die Gestaltung.
Er wollte nicht auf Münzen erscheinen, die im Alltag zirkulieren. Statt seines Gesichts zeigt seitdem jede Münze das päpstliche Wappen – ein bis dahin beispielloser Schritt.
Ja – und das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Denn ein Teil der Münzen muss inzwischen zum Nennwert – also zum tatsächlichen Geldwert – in Umlauf gebracht werden. Zuvor wurden nahezu alle Stücke nur über Sammlerkanäle verkauft.
Heute gibt es deshalb die Möglichkeit, etwa eine 50-Cent-Münze aus dem Vatikan als Wechselgeld zu erhalten – wenn man beispielsweise vor Ort im Vatikan einkauft. Von Rom könnten solche Münzen im täglichen Geldverkehr über ganz Italien auch nach Deutschland kommen. Die Auflage der 50-Cent-Münzen des Vatikans liegt bei einer bis zwei Millionen Stück pro Jahr – der Marktwert der einzelnen Münze liegt bei circa fünf Euro.
In der Praxis ist es sehr unwahrscheinlich, einen vatikanischen Euro, mit Ausnahme der 50-Cent-Münzen, im Supermarkt zu bekommen – selbst in Rom. Die Stückzahlen sind extrem klein und die Münzen werden in Sets oder in sogenannten Coincards verkauft – oft weit über dem Nennwert. Beispiel: Für einen vollständigen Kursmünzensatz (1 Cent bis 2 Euro) zahlen Sammlerinnen und Sammler je nach Jahrgang oft 40 Euro oder mehr. Auch 2-Euro-Gedenkmünzen sind gefragt – wobei die Preise wegen nachlassender Nachfrage zuletzt gesunken sind.
Der Vatikan gibt seit 2004 eigene 2-Euro-Münzen mit Gedenkmotiven heraus. Die neueren Jahrgänge sind bereits ab 30 Euro im Handel zu bekommen. Besonders begehrt sind die ersten Motive, allen voran zum Weltjugendtag 2005 in Köln. Auf der 2-Euro-Münze ist der Kölner Dom abgebildet – deshalb lieben auch deutsche Sammlerinnen und Sammler diese Münze.
Die starke Nachfrage hat dazu geführt, dass diese Münze für 200 Euro aufwärts verkauft wird. Und sie könnte theoretisch auch im Wechselgeld auftauchen – denn es handelt sich dabei um ein europaweit gültiges Zahlungsmittel.
In den Anfangsjahren nach der Euro-Einführung war der Run auf vatikanische Münzen groß. Besonders die ersten Sätze von 2002 oder die Sedisvakanz-Münzen waren schnell ausverkauft. Doch seit einigen Jahren sinkt das Interesse spürbar. Die Auflagen wurden deutlich reduziert – 2024 gab es zum Beispiel nur noch 25.000 Kursmünzensätze.
Dennoch bleibt die Faszination: Vatikan-Münzen zählen zu den seltensten im Euro-Raum – und wer eine im Geldbeutel findet, hat definitiv einen kleinen Schatz entdeckt.
Sie sind an seltenen Münzen interessiert? Dann können Sie hier weitere Informationen finden. Uns interessiert außerdem Ihre Meinung. Sammeln Sie auch Münzen aus dem Vatikan? Welche wertvollen Geldstücke besitzen Sie bereits? Schreiben Sie uns gern an redaktion@biallo.de.
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