Aktienanleger freuen sich schon, Zinssparer dagegen knirschen mit den Zähnen: Am kommenden Donnerstag, 12. Dezember, entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) erneut über die Höhe der EZB-Leitzinsen. Experten gehen von einer weiteren Senkung aus. Der Grund: Die Inflation hat nachgelassen, sie bereitet den Währungshütern derzeit kaum Sorgen. Gleichzeitig schwächelt die Wirtschaft – vor allem in Deutschland. Niedrige Zinsen helfen dabei, die Konjunktur anzukurbeln.
Für Aktienanleger ist das gut: Denn je niedriger das Zinsniveau ist, desto attraktiver werden Aktien gegenüber Zinsanlagen. Wer dagegen auf Tagesgeld oder Festgeld setzt, sollte sich überlegen, ob er sich jetzt noch nach einem guten Anbieter umschaut. Denn senkt die EZB ihre Zinsen, gehen meist auch die Tages- und Festgeldzinsen nach unten.
Wir geben daher einen aktuellen Überblick über Anbieter mit guten Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld – und sagen Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Tagesgeld: In der Spitze bis zu 3,50 Prozent
Wer sein Geld auf einem Tagesgeldkonto parkt, muss damit rechnen, dass der Zins unmittelbar nach unten geht, wenn die EZB den Leitzins senkt. Denn die Zinsen auf Tagesgeldkonten sind variabel – es sei denn Sparerinnen und Sparer wählen ein Aktionsangebot (Tagesgeld für Neukunden), bei dem der Zins für eine bestimmte Zeit garantiert wird. In der Regel gilt der Zins dann für drei, vier oder sechs Monate.
Bei den besten Anbietern lassen sich so derzeit noch um die 3,50 Prozent erzielen (siehe Tabelle). Sparer dürfen aber nicht nur auf den Aktionszins schauen. Wer sein Geld über den Aktionszeitraum hinaus auf dem Konto liegen lassen will, sollte auch den sogenannten Basiszins prüfen. Er gilt nach Ablauf der Zinsgarantie und für Tagesgeld-Bestandskunden. In der Tabelle haben wir daher auch Angebote aufgeführt, die neben einem guten Aktionszins vergleichsweise hohe Basiszinsen bieten.
¹ING Aktion läuft bis 15.12.; Anlagebetrag 10.000 Euro, Quelle: Angaben der Anbieter, biallo.de Tagesgeldvergleich, Stand: 6. Dezember 2024
Das beste Angebot in der Tabelle kommt von der schwedischen Ikano-Bank: Sie bietet sowohl einen sehr guten Aktions- als auch einen passablen Basiszins. Die deutsche ING ruft mit 3,50 Prozent derzeit ebenfalls hohe Aktionszinsen auf. Sie liegt dagegen beim Basiszins eher im unteren Bereich.
Vorteil beider Angebote: Schweden und Deutschland weisen mit der Note AAA der Ratingagentur S&P Global die höchste Sicherheit bei der Einlagensicherung auf. Dasselbe gilt für das Angebot der luxemburgischen Advanzia Bank. Wenn Sie noch nach weiteren Tagesgeld-Anbietern Ausschau halten möchten, werfen Sie auch einen Blick in unseren Tagesgeldvergleich:
Wenn Sie Ihr Geld auf ein Festgeldkonto legen, müssen Sie sich erstmal keine Gedanken mehr über die Zinsentscheidungen der EZB machen. Denn der Zins, den Sie dort bekommen, ist für den Anlagezeitraum festgelegt. Unsere Tabelle zeigt jeweils drei gute Anbieter für verschiedene Laufzeiten. Bei allen drei Laufzeiten sind derzeit bei den besten Anbietern jeweils noch drei Prozent und mehr drin.
Anlagebetrag 10.000 Euro; Quelle: Angaben der Anbieter, biallo.de Festgeldvergleich, Stand: 6. Dezember 2024
Bei ein- und zweijährigem Festgeld hat dabei die niederländische Ayvens Bank die Nase vorne. Aber auch die deutsche Grenke Bank bietet Sparern derzeit noch gute Konditionen. Bei fünf Jahren kommt das beste Festgeld-Angebot von der Fürstlich Castell’schen Bank.
Das Besondere: Die Bank zahlt den Zinsertrag wahlweise jährlich aus oder am Laufzeitende. Wer die Variante „Laufzeitende“ wählt, profitiert dabei vom Zinseszinseffekt. Bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro beträgt der Zinsertrag nach fünf Jahren dann knapp 1.600 Euro. Das können Sie einfach einmal mit unserem Zinseszinsrechner ausrechnen. Weitere Festgeld-Angebote finden Sie in unserem Festgeld-Vergleich:
Biallo Festgeld Empfehlung
Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: mind. gute Sicherheit. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Hat als Redakteur in mehreren (Wirtschafts-) Redaktionen gearbeitet – unter anderem beim Anlegermagazin Börse Online, bei der Münchner Abendzeitung, der Schwäbischen Zeitung und der Nachrichtenagentur epd. Der promovierte Ökonom schreibt vor allem über Anleger- und Verbraucherthemen. Vor seinem Wechsel zu Biallo.de war er für die Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung tätig.