Der 8. März steht symbolisch für den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. 1909 wurde der Frauentag erstmals in den USA gefeiert, Clara Zetkin holte ihn ein Jahr später nach Europa. Ihr Anliegen war dasselbe wie das ihrer amerikanischen Mitstreiterinnen: das Frauenwahlrecht. Heute dürfen Frauen in unseren Breitengraden genauso wählen gehen wie Männer, doch in puncto Geld und Gleichberechtigung gibt es noch immer einiges zu tun.
Die Schlagworte Gender Pay Gap, Gender Pension Gap und Gender Care Gap – die berühmten Lücken – sind Ihnen in den vergangenen Jahren höchstwahrscheinlich schon öfter begegnet. Die geschlechtsspezifische Lohnlücke beträgt im Jahr 2024 hierzulande 18 Prozent. Bei den Altersbezügen, sowohl privat als auch beruflich und staatlich, hinken Frauen ganze 49 Prozent hinterher. Hingegen glänzen sie laut der Friedrich-Ebert-Stiftung im Bereich der (unbezahlten!) Sorgearbeit im Vergleich zu Männern mit einem Plus von 52,4 Prozent.
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Frauen befassen sich vermehrt mit dem Thema Altersvorsorge
Trotz der bestehenden Ungleichheiten gibt es im Jahr 2024 auch gute Nachrichten: Immer mehr Frauen setzen sich aktiv mit ihren Finanzen und dem Thema Rente auseinander.
Katja Braubach, Pressesprecherin der Deutschen Rentenversicherung (DRV), sagte Biallo: „Wir beobachten generell ein verstärktes Interesse beim Thema Rente und Vorsorge. Insbesondere junge Menschen beschäftigen sich verstärkt mit dem Thema und machen sich Gedanken über ihre Altersvorsorge. Auch nutzen immer mehr junge Menschen unser Angebot für ein kostenloses Altersvorsorgegespräch.“ In Bezug auf das Interesse an der Thematik erlebe die DRV keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Diese Entwicklung ist erfreulich angesichts der Tatsache, dass die Rentenanwartschaften von Frauen noch immer weit unter denen der Männer liegen. Viele Frauen wählen schlechter bezahlte Berufe und treten beruflich kürzer, sobald sie eine Familie gründen. Die Unterbrechung der Erwerbsbiografie und die häufige Teilzeitarbeit nach der Elternzeit haben finanzielle Konsequenzen, insbesondere wenn Frauen einen Großteil der Care-Arbeit für ihre Familie übernehmen.
Die aktuellsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung spiegeln dies klar wider: Männer erhalten nach 35 Versicherungsjahren rund 1.728 Euro Rente (brutto), Frauen hingegen nur 1.316 Euro – mehr als 400 Euro weniger. Hiervon werden dann noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie Einkommenssteuer abgezogen. Private Vorsorge ist daher besonders für Frauen unerlässlich, um die Rentenlücke zu schließen.
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