In den letzten Jahren erfreuten sich nachhaltige Geldanlagen wachsender Beliebtheit. Im vierten Quartal 2024 erreichte das Vermögen von Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen laut BVI einen neuen Höchststand – doch das Neugeschäft ist rückläufig. Auch eine repräsentativen Umfrage des Vergleichsportals Verivox aus dem Sommer 2024 deutet darauf hin, dass das Interesse an nachhaltigen Anlageprodukten gesunken ist. Während 2022 noch 79 Prozent der Befragten Interesse an nachhaltigen Formen der Geldanlage zeigten, waren es 2024 nur noch 69 Prozent. Zudem gaben 2024 knapp 21 Prozent an, in nachhaltige Finanzprodukte investiert zu haben, gegenüber 24 Prozent im Jahr 2022.
Weltpolitisches Geschehen verändert den Fokus der Anlegenden
Ein möglicher Grund für diesen Rückgang könnte die veränderte öffentliche Debatte sein. Themen, die zuvor stark mit Nachhaltigkeit assoziiert wurden, stehen derzeit weniger im Fokus. Stattdessen gibt es einen regelrechten Run auf Aktien von Unternehmen, die von den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Krisen profitieren, etwa Rüstungsaktien und -ETFs.
Dennoch bleibt nachhaltiges Investieren ein wichtiger Bestandteil des Finanzmarktes. So waren an der Frankfurter Börse im vergangenen Jahr nachhaltige ETFs einer der Haupttreiber des Wachstums. Von insgesamt 281 neuen Produkten im ETF-Segment entsprachen 185 den sogenannten ESG-Standards (Environmental, Social, Governance).
Interessanterweise investieren viele Klimafonds vor allem in große Technologieunternehmen wie Alphabet (Google), Microsoft und Nvidia. Eine Auswertung des Multi-Family-Office HQ Trust zeigt, dass diese Unternehmen in Fonds mit Begriffen wie "Klima" oder "Global Warming" im Namen am stärksten gewichtet sind. Wind- und Solarunternehmen finden sich hingegen selten unter den Top-Investments dieser Fonds.
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