- Basiszins: 1,25%
- Aktionszins: 3,50%
- Basiszins: 2,16%
- Aktionszins: 3,41%
- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 3,40% - gültig bis 05.02.2025
Der Online-Broker Trade Republic punktet seit einiger Zeit mit einem Top-Zinssatz auf dem Verrechnungskonto seines Depots. Aktuell liegt der Zins bei 3,75 Prozent jährlich, also genau auf der Höhe des Einlagenzinses der Europäischen Zentralbank (EZB). Auch beim Tagesgeld sind derart hohe Zinsen aktuell möglich, allerdings nur für Neukunden.
Auf der Internetseite des Brokers heißt es jetzt, dass es die Zinsen künftig nur noch auf dem Girokonto geben soll. Was bedeutet das für Anlegerinnen und Anleger? Und lohnt sich das Angebot damit als Tagesgeld-Alternative? Vollständig beantworten lassen sich diese Fragen noch nicht. Hier erfahren Sie, was bisher bekannt ist.
Bisher gab es die Zinsen für Guthaben auf dem Verrechnungskonto des Depots. Bestehende Kunden können für dieses Konto eine neue IBAN von Trade Republic freischalten. Damit erfolgt auch der Wechsel zum vollwertigen Girokonto, dessen Funktionen aber erst nach und nach freigeschaltet werden sollen. Wer beim alten Kontomodell bleibt oder nicht rechtzeitig umstellt, der erhält keine Zinsen mehr. Neue Konten werden direkt im neuen Kontomodell eröffnet.
Im bisherigen Kontomodell gab es die Zinsen für Einlagen bis zu 50.000 Euro. Im neuen Modell fällt diese Obergrenze weg. Der Zinssatz selbst kann es mit praktisch jedem Tagesgeldkonto aufnehmen. Anders als bei ähnlich gut verzinsten Tagesgeldern gilt er darüber hinaus unbefristet. Es gibt allerdings auch keine Zinsgarantie. Trade Republic wirbt damit, den Einlagenzins der EZB (3,75 Prozent) vollständig an seine Kunden weiterzugeben. Im Umkehrschluss müssen Kunden damit rechnen, dass die Sparzinsen bei Trade Republic sinken, wenn es auch mit dem EZB-Leitzins weiter abwärts geht – wie es bereits nach der EZB-Zinssenkung im Juni der Fall war. Noch positiv: Die Zinszahlung erfolgt monatlich. Damit entsteht recht schnell auch ein gewisser Zinseszinseffekt.
Das Konto ist nach aktuellem Stand bedingungslos kostenlos. Wie wir auf Nachfrage bei Trade Republic erfuhren, soll das auch so bleiben. Auch Bedingungen für die Kostenfreiheit wie etwa einen bestimmten monatlichen Geldeingang soll es nicht geben. Weitere Standard-Leistungen des künftigen Girokontos wie etwa Überweisungen oder andere Kontoumsätze sollen ebenfalls kostenfrei bleiben.
Ein grundlegender Nachteil besteht darin, dass über die künftigen Konditionen und Funktionen des Girokontos noch wenig bekannt ist. Immerhin sind nach aktuellem Stand aber keine Gebühren für Standard-Leistungen in Sicht.
Etwas Vorsicht ist außerdem bei der Einlagensicherung angebracht. Das Geld auf dem Trade-Republic-Konto kann nämlich bei mehreren Partnerbanken angelegt sein, die wiederum an unterschiedliche nationale Sicherungssysteme angeschlossen sind. Zu den Partnerbanken gehören die Citibank (Irland), die Deutsche Bank (Deutschland), J.P. Morgan (Deutschland) und die HSBC (Frankreich). Außerdem behält sich Trade Republic bei "größeren Summen" vor, einen Teil des Geldes in Geldmarktfonds anzulegen.
Die damit verbundenen Zins- oder Kursrisiken gibt Trade Republic nicht an seine Kunden weiter. Allerdings fallen die in Fonds angelegten Gelder auch nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung. Sie zählen zum Sondervermögen. Im Falle einer Pleite von Trade Republic könnten Anleger auf die Fondsanteile zugreifen, wobei aber ein gewisses Kursrisiko nicht auszuschließen ist.
Für Kunden bedeutet das letztlich, dass sie vor Eröffnung nicht wissen, wie viel Ihres Geldes über welche Einlagensicherung geschützt ist. Für die bei den Partnerbanken angelegten Gelder gilt stets die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro je Bank und Kunde. Allerdings garantiert Trade Republic nicht, dass dieser Rahmen bei jeder Bank ausgeschöpft wird. Je nach Aufteilung der Gelder auf die Partnerbanken und den Geldmarkt können daher auf dem Konto von Trade Republic mehr oder auch weniger als 100.000 Euro über eine gesetzliche Einlagensicherung geschützt sein. Wie das Geld genau aufgeteilt wird, lässt sich erst nach Eröffnung in der App herausfinden.
Es empfiehlt sich also, vorab die genaue Aufteilung des Geldes in Erfahrung zu bringen, bevor Sie größere Beträge auf das Konto einzahlen.
Alternativ und noch etwas einfacher können Sie sich ähnlich attraktive Zinsen auch mit einem klassischen Tagesgeldkonto sichern.