





Die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten wurde herabgestuft. Die Ratingagentur Moody’s hat das langfristige Schuldenrating von "Aaa" auf "Aa1" gesenkt. In Schulnoten umgerechnet hieße das in etwa, dass die USA von einer 1+ auf eine glatte 1 abgerutscht sind.
Zwar gelten US-Staatsanleihen damit weiterhin als sehr sicher, doch begründet Moody’s den Schritt mit den strukturellen Haushaltsproblemen der US-Regierung und der wachsenden Staatsverschuldung. Die politische Blockade zwischen Republikanern und Demokraten erschwert es, das Defizit einzudämmen.
Mit dem Downgrade verlieren die USA nun bei allen drei großen Agenturen (S&P, Fitch, Moody’s) das Top-Rating – nur Moody’s hatte bisher noch an der Bestnote festgehalten.
Für Anlegerinnen und Anleger, die in US-Staatsanleihen investieren wollen, kann die Herabstufung kurzfristig positive Effekte haben: Die Renditen sind zuletzt deutlich gestiegen. Wer heute US-Treasuries kauft, erhält deutlich mehr Zinsen als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Risiken. Denn eine Herabstufung macht Anleihen weniger attraktiv für institutionelle Investoren – das kann die Kurse drücken, weil die Anleihen weniger nachgefragt werden. Sinkende Kurse treffen vor allem Anlegerinnen und Anleger, die bereits US-Staatsanleihen besitzen.
Restlaufzeit | Rendite (in Prozent) |
1 Jahr | 4,138 |
2 Jahre | 3,958 |
5 Jahre | 4,038 |
10 Jahre | 4,433 |
30 Jahre | 4,891 |
Quelle: Investing.com, Stand: 20. Mai 2025
Deutsche Anlegerinnen und Anleger, die ein Dollarfestgeld führen – zum Beispiel bei Banken wie pbb direkt oder Consorsbank –, profitieren derzeit vom hohen US-Leitzins. Bei Laufzeiten von zwölf Monaten sind Zinsen von bis zu vier Prozent möglich. Doch durch die Moody’s-Entscheidung rückt das Währungsrisiko stärker in den Vordergrund: Sollte der Dollar dauerhaft an Wert verlieren, kann ein Teil des Zinsgewinns beim Rücktausch in Euro verpuffen.
Datum | Kurs |
12. Mai 2025 | 1 EUR = 1,1106 USD |
19. Mai 2025 | 1 EUR = 1,1262 USD |
Quelle: Europäische Zentralbank, Stand: 20. Mai 2025
Ein stärkerer Euro gegenüber dem Dollar schmälert also die effektive Rendite von US-Festgeldanlagen – insbesondere bei kurzen Laufzeiten. Wer derzeit auf den Dollar setzt, spekuliert indirekt auch auf eine stabile US-Währung.
Die Entscheidung von Moody’s könnte sich mittel- bis langfristig auch auf den US-Aktienmarkt auswirken. Denn eine sinkende Kreditwürdigkeit kann das Vertrauen internationaler Investoren schwächen – insbesondere bei ausländischen Kapitalgebern. Zudem verteuert sich für Unternehmen in den USA die Refinanzierung über Anleihen, was sich negativ auf Investitionen und damit auf die Unternehmensgewinne auswirken kann. An den Börsen reagierten Anleger bislang jedoch gelassen: Der Leitindex S&P 500 notierte nach der Bekanntgabe der Herabstufung am Montagmorgen nur leicht im Minus. Wer in US-Aktien investiert, sollte die Entwicklung dennoch aufmerksam beobachten – insbesondere im Hinblick auf mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank, die dem Aktienmarkt wiederum Auftrieb geben könnten.
Die Herabstufung der USA sollte Privatanlegerinnen und -anleger nicht in Panik versetzen. US-Staatsanleihen bleiben eine vergleichsweise sichere Anlageform. Wer auf hohe Zinsen in US-Dollar setzt, sollte aber nicht das Währungsrisiko unterschätzen. Bei Anleihen spielt zudem das Kursrisiko eine Rolle, besonders bei Verkäufen vor Laufzeitende.
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