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Geldanlage und Sicherheit

Geld, Gold und Schmuck günstig im Bankschließfach unterbringen

Manfred Fischer
Autor
Aktualisiert am: 26.11.2020

Auf einen Blick

  • Die Mehrzahl der Sparkassen und Banken vermieten Schließfächer nur an eigene Kunden. Voraussetzung ist meist ein Girokonto.
  • Viele Geldhäuser haben in den vergangenen zwölf Monaten die Preise kräftig erhöht.
  • Kleine Fächer kosten meist nicht mehr als 100 Euro. Das ist deutlich weniger als die 0,50 Prozent Negativzinsen, die viele Banken und Sparkassen ab einer bestimmten Summe verlangen.
  • Neben Banken stellen Edelmetallhändler wie Degussa oder Pro Aurum Fächer bereit, mancherorts auch Pfandleihhäuser.
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Gold, Schmuck, Münzen, Dokumente – Dinge von hohem Wert gehören in ein Bankschließfach oder einen Tresor. Das ist oft leichter gesagt als getan. Mancherorts übersteigt die Nachfrage nach Schließfächern das Angebot. Und die meisten Geldhäuser vermieten nur an eigene Kunden. Zu klären ist auch die Frage des Versicherungsschutzes. Was, wenn Einbrecher den Tresorraum knacken oder die Preziosen beschädigt werden?

Miet- und Versicherungskosten für ein Schließfach läppern sich je nach Anbieter im Laufe der Jahre. Wer sich stattdessen einen Haustresor zulegt, spart unter Umständen Geld. Doch nicht jeder Safe ist, wie er sein sollte – sicher. Verbraucher sollten einen Geldschrank fürs traute Heim nach mehreren Gesichtspunkten abklopfen.

Biallo News

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Schließfach, Safe und Sockenschublade

Bankenkrise, Eurokrise, Coronakrise: Das Vertrauen von Sparern und Privatanlegern in die Finanzmärkte ist strapaziert. Viele haben Gold gekauft oder andere Sachwerte, viele horten Bargeld.

Einer Erhebung der Berliner Steinbeis-Hochschule zufolge haben die Goldreserven deutscher Privathaushalte mit  insgesamt rund 8.900 Tonnen einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als die Hälfte des Edelmetalls in Privatbesitz waren Barren und Münzen (4.900 Tonnen), alles andere steckte in Schmuck. Zum Vergleich: Die Deutsche Bundesbank sitzt auf gut 3.400 Tonnen.

Augenfällig zudem der Trend bei Bargeld: Die Bundesbank schätzt die "Hortungsbestände" an Euro-Banknoten im Jahr 2018 auf 94 Milliarden Euro. Statistisch betrachtet sind das rund 1.364 Euro je Einwohner. 

Doch die deutsche Liebe zum Bargeld stellt Sparer vermehrt vor Problemen. Denn immer mehr Banken verlangen von ihren Privatkunden Negativzinsen von minus 0,50 Prozent, meist bei Beträgen ab 100.000 Euro. Wer also 200.000 auf dem Giro- oder  Tagesgeldkonto hat, zahlt 500 Euro pro Jahr. Wie Sie später sehen werden, können Sie sparen, indem Sie das Geld abheben und ins Bankschließfach legen. Daher kann ein Bankschließfach eine Möglichkeit sein, dem sogenannten Verwahrentgelt aus dem Weg zu gehen, ohne gleich die Bank wechseln zu müssen.

Welche Geldhäuser haben freie Kapazitäten?

Wie viele Schließfächer es in Deutschland gibt, weiß niemand. Fraglich ist, wie sich das Angebot insgesamt entwickelt. Einerseits hält das Filialsterben von Banken, Sparkassen und Genossenschaftsinstituten an – Tresorräume verschwinden. Gab es im Jahr 2005 deutschlandweit noch 44.100 Bankfilialen, waren es Ende 2019 nur noch 26.677, stellte die Bundesbank im April dieses Jahres fest. Dieser Trend dürfte sich durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich verstärkt haben, denn viele Banken und Sparkassen haben während des Lockdowns unzählige ihrer Filialen geschlossen – viele für immer. 

Andererseits gehen Schließungen nicht selten mit Umbauten an anderer Stelle im Filialnetz einher, Tresor-Kapazitäten werden erweitert. Und es wächst das Angebot außerhalb der Geldhäuser. Große Goldhändler betreiben an mehreren Standorten Schließfach-Anlagen, sie wollen weitere eröffnen. Auch andere Anbieter wie Pfandleihhäuser stocken auf. All das zielt nicht allein darauf ab, Lücken zu schließen, die das Filialsterben reißt.

Vielmehr stellen sich Anbieter auf eine höhere Nachfrage ein. Eine Nachfrage, die getrieben ist von der Angst vor Wohnungseinbrechern – zwischen 2008 und 2015 nahm die Zahl der Delikte um mehr als 50 Prozent zu, seither nimmt sie ab, ist aber nach wie vor höher als vor zehn Jahren. Nicht überall wird die Nachfrage abgedeckt.

Eine ganze Reihe von Geldinstituten bietet überhaupt keine Schließfächer an. Dazu gehören zum Beispiel die Postbank, Targobank, Santander Bank und Denizbank. In manch kleinen Niederlassungen von Sparkassen oder genossenschaftlichen Häusern stehen dem bauliche oder andere Gründe entgegen.

Wie knapp sind die freien Kapazitäten?

Die allermeisten Banken und Sparkassen bieten Schließfächer ausschließlich ihren Kunden an. Vielerorts sind sie auch schon komplett ausgebucht, sodass es zu Wartelisten kommt. Finden Verbraucher bei ihrer Volks- und Raiffeisenbank oder Sparkasse kein freies Fach mehr, sollten sie es bei einer der überregionalen Geldhäuser versuchen, also beispielsweise Deutsche Bank, Commerzbank oder Hypovereinsbank.

 Für Volksbank-Kunden lohnt es sich, manchmal auch bei der anderen regionalen Bank – also der Sparkasse  – nachzufragen und umgekehrt. Die Sparkassen in Hamburg, Frankfurt und Köln-Bonn vermieten ihre Boxen an Verbraucher, die bisher nicht ihre Kunden sind.

 Größe, Preise und K.o.-Kriterium

Schließfach-Angebote lassen sich miteinander nicht so leicht vergleichen. Denn der Mietpreis hängt davon ab, wie groß das Fach ist, und die Fachgrößen sind nicht normiert. Auch die Staffelung variiert. Kleinere Fächer haben Volumen von etwa 3,5 bis zehn Litern. Die Volumen der größten beginnen bei ungefähr 30 Litern und reichen teils weit darüber hinaus. Die Deutsche Bank beispielsweise differenziert neun verschiedene Größen, in die kleinsten Fächer passen neun Liter, die größten fassen 144 Liter – so viel wie eine Badewanne - und mehr.

Was den Vergleich außerdem erschwert, ist die Frage des Versicherungsschutzes. Es gibt Anbieter, bei denen eine Versicherung im Mietpreis enthalten ist. Die Versicherungssummen unterscheiden sich jedoch teils deutlich (siehe Tabelle). Unterschiedlich geregelt ist überdies, in welchen Fällen die Police greift. Die Volks- und Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck deckt Schäden bis zu einer Höhe von 5.000 Euro ab, die Commerzbank bis zu 26.000 Euro – bei doppelt so hoher Miete. Bei einem Großteil der Geldhäuser ist kein solcher Basisschutz in der Miete eingeschlossen. Alle bieten zusätzlich Assekuranzen an.

Was gehört in ein Schließfach? 

Sicher verwahren sollte man nicht nur Gold, Schmuck, Münzen oder Kunstgegenstände. Zu Dingen, die in einem Bankfach oder Tresor deponiert sein sollten, zählen auch Sparbücher, Dokumente wie Versicherungsurkunden oder Quittungen von Wertsachen. Ebenso digitale Dokumente, gespeichert auf USB-Stick oder externer Festplatte sind so gut aufgehoben.

So viele Anbieter es gibt, die Mehrzahl der Sparkassen und Banken haben eines gemein, das ist ein Ausschlusskriterium: Sie setzen voraus, dass man bereits Kunde ist. Häufig ist die Vermietung eines Schließfachs an ein Girokonto geknüpft. Ausnahmen bilden zum Beispiel die Sparkassen Frankfurt, Köln-Bonn und Hamburg.

Wer als Nicht-Kunde in einem Geldhaus anfragt, muss allerdings womöglich hintanstehen. "Bevorzugt werden Schließfächer an unsere Kunden und Mitglieder vergeben. Insbesondere, wenn Schließfächer vor Ort knapp sein sollten. Aber es spricht grundsätzlich auch nichts gegen einen reinen Verwahrvertrag", erklärt der Sprecher der Volksbank Stuttgart, Matthias Layher. Nicht unüblich sind dann etwas höhere Mietpreise.

Übrigens: Mit einer Bankvollmacht erlaubt der Kontoinhaber einer Vertrauensperson den Zugriff auf sein Konto. Je nach Art der Vollmacht räumt er weitreichende Rechte ein. Eine Kontovollmacht kann über den Tod hinaus, zu Lebzeiten oder ausschließlich im Todesfall gelten. Eine erteilte Kontovollmacht kann der Kontoinhaber jederzeit widerrufen.

Preise von ausgewählten Banken und Sparkassen

Geldinstitut

Kleinstes Schließfach
(Größe)

Jahresmiete

Ist ein Versicherungsschutz
im Mietpreis enthalten?

Wer erhält ein
Schließfach?

Stadtsparkasse München

ab 5 cm Höhe

70 Euro

nein

Kunden

Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg

bis 200 cm2 (Höhe x Breite)

75 Euro

nein

Kunden

VR-Bank Starnberg-
Herrsching-Landsberg

bis 7,5 cm Höhe

41,65 Euro

10.000 Euro

Kunden

VR-Bank Fürstenfeldbruck

5 cm Höhe

45 Euro

5.000 Euro

Kunden

Volksbank Ulm-Biberach

B: 30-32 cm

T: 40-42 cm

H: 4,5-6 cm

30 Euro

nein

Kunden

Sparkasse Ulm

6 cm Höhe

31,20 Euro

5.000

Kunden

Volksbank Stuttgart

8.000 cm3

50 Euro

Altverträge: bis 20.000 Euro;

Neuverträge: nein

vorzugsweise Mitglieder

Sparkasse Bodensee

k. A.

79,90 Euro

6.000

vorzugsweise Kunden

Berliner Volksbank

5.250 cm3

93,60 Euro

nein

Jedermann

Hamburger Sparkasse

4,5 Liter

34,40 Euro

40.000 Euro

vorzugsweise Kunden

Sparkasse Osnabrück

2 cm Höhe

46,79 Euro

nein

Kunden

Volksbank Osnabrück

bis 5 cm Höhe

30 Euro

5.000 Euro

Kunden

Sparkasse Darmstadt

5 cm Höhe

45 Euro

nein

Kunde

Sparkasse Worms-Alzey-Ried

55 mm Höhe

60 Euro

nein

Kunde

Volksbank Alzey-Worms

5 cm Höhe

40 Euro

5.000 Euro

Kunden

Geldinstitut /
Edelmetallhändler

Kleinstes Schließfach
(Größe)

Jahresmiete

Ist ein Versicherungsschutz
im Mietpreis enthalten?

Wer erhält ein
Schließfach?

Nassauische Sparkasse

Platz für DIN-A4-Unterlagen

50 Euro

nein

Jedermann

Wiesbadener Volksbank

Platz für Unterlagen, DIN-A4-Format

55 Euro

nein

Kunden

Frankfurter Sparkasse

6 cm Höhe

55 Euro

10.000 Euro

Jedermann

Frankfurter Volksbank

Größe eines Aktenordners

48,74 Euro

2.000 Euro

Kunden

Mainzer Volksbank

Platz für Unterlagen, DIN-A4-Format

59 Euro

10.000 Euro

Kunden

Sparkasse Mainz

10 cm Höhe

95 Euro

5.000 Euro

Kunden

PSD Bank Koblenz

10.854 cm3

65 Euro

5.000 Euro

Mitglieder

Sparkasse Köln-Bonn

5.000 cm3

45 bis 80 Euro

nein

Jedermann

Sparkasse Vest Recklinghausen

bis 5.000 cm3

54 Euro

10.000 Euro

Kunden

Deutsche Bank

bis 9.000 cm3

95,90 Euro

nein

Kunden

Commerzbank

bis 8.000 cm3

119 Euro

bis 26.000 Euro

Kunden

Hypovereinsbank

10 cm Höhe

79 Euro

25.000 Euro

Kunden

Degussa Goldhandel

5 cm Höhe

267 Euro

30.000 bis 50.000 Euro

Jedermann

Pro Aurum (Edelmetallhändler)

5 cm Höhe

230 Euro

30.000 Euro

Jedermann

  • Stichprobe bei Schließfach-Anbietern: Die Abmessungen für Fächer sind nicht einheitlich geregelt, Unterschiede zwischen Filialen derselben Bank oder Sparkasse sind keine Seltenheit. Die kleinsten Fächer haben mindestens eine Grundfläche im DIN-A4-Format. Was auffällt, ist die Preispanne bei den Mietkosten, sie lässt sich nur zum Teil mit dem Versicherungsschutz erklären. (Stand: November 2020).

Deutlich teurer als Banken und Sparkassen sind Edelmetallhändler. Pro Aurum beispielsweise verlangt für das kleineste Schließfach in Stuttgart (5 mal 40 mal 25 Zentimeter) 230 Euro pro Jahr. Der Inhalt ist nur bis zu einer Höhe von 30.000 Euro versichert. Wobei es freie Schließfächer ohnehin nur noch in Stuttgart, Düsseldorf und Bad Homburg gibt. Die in Berlin und München sind bereits alle belegt. Bei Degussa kostet ein etwas kleineres Schließfach (5 mal 38 mal 25 Zentimeter) bereits 267 Euro mit einem Versicherungsschutz in gleicher Höhe. Dieses kann man an neun Standorten in Deutschland anmieten.

Neben Banken und Edelmetallhändlern stellen zahlreiche Pfandleihhäuser Schließfächer zur Verfügung. Das eine oder andere zeigt sich dabei innovativ. Beispiel: Pfandleihhaus Gießen. Dort kann jedermann eine "Safe-Box" anmieten. Mit der Box geht man allein in einen separaten Raum und legt seine Wertsachen hinein. Deponiert wird das Behältnis in der Tresoranlage des Leihhauses. Miete pro Jahr für eine Box mit knapp vier Litern Volumen: 60 Euro.

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 5.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: . Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
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S&P Länderrating
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3,10% /
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150
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 04.12.2024

Alternative Pfandleiher

Falls die Hausbank kein freies Fach in der passenden Größe hat, können sich Verbraucher auch bei einem Pfandleihhaus in der Nähe erkundigen. Die Safelounge, Schwesterfirma eines Auktions- und Pfandhauses in Stuttgart, bietet bundesweit Schließfächer online zur Miete an. Verbraucher können per E-Mail die Abholung ihrer Wertgegenstände in Auftrag geben. Auf dem gleichen Weg erhalten sie den Mietvertrag und einen Frachtbrief. Ein Werttransporter bringt eine "Safe-Bag", darin werden die Gegenstände in den Tresorraum der Safelounge gebracht. Die Monatsmiete beträgt 19,90 Euro, pro Transport fallen zusätzlich 35 Euro an.

Ein junger alternativer Anbieter in München ist die Schließbar 23. Als "Mischung aus Pfandkredit, Edelmetallhandel und Kundenmietschließfächer", beschreibt Firmengründer Michael Rossbach das Konzept. Er hält Fächer in fünf verschiedenen Größen vor. Die kleinsten haben ein Volumen von neun Litern, in den größten ist Platz für 36 Liter. Die Preispanne reicht von 180 bis 600 Euro im Jahr.

Zugang rund um die Uhr

Bei der überwiegenden Zahl der Schließfach-Anlagen kommen Verbraucher nur während der Geschäftszeiten an ihre Preziosen heran. Sie müssen ihren Ausweis vorzeigen, ein Bankmitarbeiter sperrt ihnen den Tresorraum auf und lässt sie allein an ihr Fach. Zunehmend Verbreitung finden SB-Schließfächer. Sparkassen haben Filialen mit Tresoren und Fächern, an die Kunden rund um die Uhr mit Sparkassen-Card, Geheimzahl und Schlüssel gelangen. Ähnliche Anlagen gibt es in Volksbank-Filialen.

Versicherungsschutz für Wertsachen

Zentimeterdicke Tresorwände allein reichen nicht, um auf der sicheren Seite zu sein. Das zeigt sich immer wieder – und auf unterschiedliche Weise. Beispiel Berliner Volksbank: 2017 drangen schwerbewaffnete Männer am helllichten Tag in eine Filiale ein. Mit vorgehaltenen Maschinenpistolen zwangen sie Mitarbeiter, den Tresorraum zu öffnen, und räumten Schließfächer aus.

Im Sommer 2018 verschafften sich Diebe mit zuvor geklauten Daten von Bankkarten Zugang zu automatischen Tresoranlagen der Saalesparkasse. In einer Anlage gelang es ihnen, Schließfächer aufzubohren. 

Doch nicht nur Diebe stellen eine Gefahr für die Wertsachen dar: Nach starken Regenfällen wurde der Keller einer Filiale der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine in Bad Salzdetfurth überschwemmt. Hunderte Schließfächer soffen ab.

Wer kommt für den Schaden auf?

Im Fall eines Diebstahls haftet die Bank nur, wenn sie ihre Obhuts- und Aufklärungspflichten verletzt. Das hat das Berliner Kammergericht in einem exemplarischen Fall klargestellt (Az.: 26U 18/15). In dem Verfahren ging es um einen Dieb, der mit gefälschtem Ausweis ein Schließfach angemietet hatte. Noch am Tag der Anmietung war der Mann wieder in die Bank gekommen, diesmal mit einer großen Sporttasche und zwei Begleitern.

Ein Bankangestellter hatte die drei Männer in den Tresorraum gebracht und dort schließlich allein gelassen. Die Richter betonten, dass die Bank den Ausweis hätte genauer überprüfen und die Sporttasche kontrollieren müssen. Ferner wurde die Alarmanlage als unzureichend angesehen.

Erfüllt das Geldhaus seine Pflichten, bleiben Kunden auf einem Schaden sitzen, wenn der Schließfach-Inhalt nicht versichert ist. Ohne Versicherungsschutz haben sie auch bei Wasser- oder Feuerschaden das Nachsehen. "Der gesamte Inhalt des Schließfaches sollte möglichst versichert sein", sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Wenn die Miete keine Versicherung enthält, sollten Verbraucher prüfen, ob ihre Hausratversicherung im Ernstfall einspringt. Umfassende Policen diverser Anbieter erstrecken sich auch auf Schließfächer, in manchen Vertragsbedingungen ist das unter "Außenversicherung" aufgeführt. Eine spezielle Schließfach-Police, vermittelt über die Bank, erübrigt sich dann.

Wer eine Police benötigt, sollte nicht nur auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme achten. Auch die Leistungsmerkmale gilt es zu hinterfragen. Wie sieht es etwa bei Elementarschäden aus? "In einzelnen Punkten gibt es durchaus Unterschiede", sagt Tryba über die Angebote von Banken. Ein Knackpunkt: Viele schließen den Ersatz von Bargeld aus. Wer Bargeld einlagern will, sollte fragen, ob eine entsprechende zusätzliche Versicherung möglich ist.

Tresor fürs traute Heim

Auf Nummer sicher gehen kann man auch zu Hause. Tresore gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, Größen und Sicherheitsstufen. Eine Variante sind Wandtresore. Sie eignen sich eher für Hauseigentümer. Denn die Montage setzt einigermaßen dicke Wände voraus, es muss ein Loch geschlagen werden. In Mietwohnungen kommen in erster Linie Möbeltresore in Betracht. Sie werden in der Ecke von Schränken verschraubt.

Die Preise für einen guten Tresor beginnen bei einigen hundert Euro, hinzu kommen die Kosten für den Einbau. Den sollte unbedingt eine Fachmann erledigen. Von Schnäppchen, wie sie im Internet oder Baumärkten beworben werden, raten Verbraucherschützer ab. Tests zeigen, dass sich viele solcher Tresore im Handumdrehen knacken lassen.

Wichtig ist die Sicherheitsstufe. Das Prüfungsinstitut VdS Schadenverhütung in Köln, eine Tochter des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV), empfiehlt Verbrauchern die Stufen "N", "I" oder "II". Höchste Stufe ist "VI", es handelt sich dann um massive Panzerschränke mit elektronischer Sicherung.

Eine blaue Plakette innen an der Tresortür zeigt an, dass er von einem unabhängigen Institut zertifiziert wurde. Individuell mit der Versicherung zu klären sei, in welchem Safe welche Werte versichert werden, betont der Verband.

Ausschlaggebend für die Sicherheit ist nicht zuletzt das Verschlusssystem. Zur Auswahl stehen mechanische und elektronische Verschlüsse, die sich per Drehknopf oder Tastatur mit Buchstaben- oder Zahlenreihen öffnen lassen. Daneben gibt es Schlösser mit Schlüssel. Diese gelten unter Fachleuten als die unsicherste Lösung. Knackpunkt bei Tresoren mit Drehknopf: Es existieren Listen mit Basiscodes – sie kursieren auch in Gaunerkreisen. Am sichersten sollen elektronische Code-Schlösser sein.

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