Wer seine Schätze sicher aufbewahren möchte, kann dies in einem Schließfach eines Edelmetallhändlers oder einer Bank tun. Dabei fallen Gebühren an. Wer nicht persönlich zum Goldhändler gehen will, kann das Geschäft – falls der Händler dies anbietet – auch online tätigen. Käufer, die dann ihr Gold nicht im Schließfach lagern möchten, können es in der Filiale abholen oder zu sich nach Hause liefern lassen.
Gold-ETCs
Kostengünstiger als physische Investments sind zumeist Goldwertpapiere. Dabei entstehen weniger Nebenkosten, etwa in Form von Ordergebühren für den Kauf und Verkauf der Papiere sowie etwaige Depotgebühren. Der Wert der umgangssprachlich auch als "Papiergold" bezeichneten Wertpapiere orientiert sich am aktuellen Goldpreis. Sie können Goldwertpapiere in Form von börsengehandelten Rohstoffen ("Exchange Traded Commodities", kurz ETCs) handeln. Rechtlich gesehen sind dies Schuldverschreibungen, die in der Regel mit physischen Goldbeständen besichert sind.
Gold-Zertifikate
Darüber hinaus gibt es Gold-Zertifikate, deren Kurs wie bei ETCs vom aktuellen Marktwert des Edelmetalls abhängt. Zwar sind auch Zertifikate Schuldverschreibungen. Da sie jedoch nicht mit Gold hinterlegt sind, können Anleger im Insolvenzfall des Zertifikate-Emittenten ihr Einsatzkapital im schlechtesten Fall vollständig verlieren. Die physische Besicherung soll bei ETCs das Emittentenrisiko verhindern.
Steuern auf anfallende Gewinne
Wenn Sie Gold physisch erwerben, etwa als Münzen oder Barren, und es später mit Gewinn verkaufen, fallen keine Gewinnsteuern gegenüber dem Fiskus an – vorausgesetzt, Sie halten das Gold mindestens ein Jahr lang, bevor Sie es verkaufen (Haltefrist). Bei Wertpapieren, die nicht mit Gold besichert sind, entfällt dieser Vorteil: In diesem Fall zahlen Sie die Abgeltungssteuer von 25 Prozent. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.
Informieren Sie sich am besten bereits vor dem Goldkauf, ob Sie bei einem späteren Verkauf Gewinne versteuern müssen. Grundsätzlich lautet die Regel: Die Gewinnsteuer entfällt bei physischen Investments oder bei wertbesicherten ETCs, wenn Anleger ihr Gold mindestens ein Jahr lang halten, bevor sie es verkaufen.
Fazit: Vor- und Nachteile beider Investmentmöglichkeiten
Ob Sie lieber Goldbarren, Goldmünzen oder Gold-Wertpapiere kaufen, ist letztlich auch eine Frage des Geschmacks. Viele finden es zum Beispiel schön, das Edelmetall anfassen und anschauen zu können. Hinzu kommt, dass sie dazu nicht extra ein Wertpapierdepot eröffnen müssen. Andere hingegen bevorzugen Papiergold, weil hierbei keine Nebenkosten für Lagerung und Versicherung anfallen. Außerdem lassen sich Gold-ETCs sehr liquide über die Börse kaufen und verkaufen. Gold-Wertpapiere eignen sich daher insbesondere für Anleger, die bereits Erfahrung mit dem Wertpapierhandel gemacht und damit auch ein Wertpapierdepot haben und ihre Papiere über die Bank oder ihren Onlinebroker handeln.
In einem weiteren Artikel auf biallo.de erklären wir Ihnen, wie Sie mit ETFs und Zertifikaten in Rohstoffe investieren können.