Das Edelmetall Gold genießt traditionell einen Ruf als Krisen- und Inflationsschutz. So hat der Goldpreis wenige Tage nach Kriegsausbruch in der Ukraine am 8. März ein neues Rekordhoch in Euro markiert – bei gut 1.900 Euro. Aktuell steht die Feinunze Gold rund 150 Euro beziehungsweise acht Prozent tiefer. Dennoch ist der langfristige Aufwärtstrend weiter intakt: Auf Sicht der vergangenen 20 Jahre hat sich der Goldpreis in Euro gerechnet fast versechsfacht.
Gold als sicherer Hafen
Gold gilt als sicherer Hafen – vor allem in konjunkturellen Schwächephasen und in unsicheren Börsenzeiten. Das Edelmetall kann allein durch seinen bloßen Materialwert im Gegensatz zu klassischen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen nie vollständig wertlos werden. Gleichwohl unterliegt der Goldpreis hohen Wertschwankungen. Experten empfehlen daher häufig, Gold zu einem kleinen Teil – beispielsweise mit einer Gewichtung von fünf bis zehn Prozent – ins Depot beizumischen. Da sich der Goldkurs weitestgehend unabhängig von Aktien- und Anleihekursen entwickelt, können Anleger mit dem Rohstoff ihr Portfolio diversifizieren.
Physisches Gold oder Wertpapiere kaufen
Wer in das begehrte Edelmetall investieren will, hat dazu zwei Möglichkeiten: Einerseits können Sie es physisch erwerben, etwa in Form von Barren und Münzen. Andererseits gibt es börsengehandelte Wertpapiere wie zum Beispiel Gold-ETCs, deren Kurs an den Goldpreis gekoppelt ist. Welche Variante ist nun die bessere?
Barren und Münzen
Der direkte Weg zum Gold führt zum Edelmetallhändler, bei dem Sie Goldbarren oder Goldmünzen kaufen können. Bei den Münzen empfiehlt es sich, in weltweit anerkannte Anlagemünzen wie Krügerrand, Wiener Philharmoniker, Australian Kangaroo, Maple Leaf oder American Eagle zu investieren. Wer die rund um den Globus bekannten Stücke später verkaufen möchte, kann dies einfach bei einem Edelmetallhändler tun.
Der Preis der Barren und Münzen orientiert sich am aktuellen Marktpreis des Goldes. Beim Kauf kommt ein Preisaufschlag auf die Goldprodukte hinzu, der sich aus Herstellungs- und Lagerkosten sowie der Gewinnspanne des Händlers zusammensetzt. Beim Verkauf erhalten Sie etwas weniger als den Marktpreis, da Händler auch hier eine Marge berechnen.
Der Aufpreis ist beim Kauf größeren Goldmengen übrigens prozentual gesehen geringer als bei kleineren Mengen von beispielsweise wenigen Gramm Gold. Außerdem sind Goldmünzen aufgrund der aufwändigeren Herstellung bei der Anschaffung etwas teurer als Goldbarren. Im Biallo-Youtube-Interview gibt Edelmetall-Experte Tim Schieferstein, Mitgründer und Geschäftsführer des Edelmetall-Spezialisten SOLIT Management, wertvolle Tipps für den Goldkauf: