

- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,30% - gilt für die ersten 6 Monate


- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 2,65% - gilt für die ersten 4 Monate


- Basiszins: 0,60%
- Aktionszins: 2,25% - gilt für die ersten 6 Monate
Die Verunsicherung war groß. Nach der Sicherheitspanne bei Paypal, von der bis zu 15 Millionen Nutzer betroffen waren, mussten viele Nutzer lange auf eine Aktualisierung ihres Kontos warten. Mittlerweile haben sich die Wogen wieder geglättet. Aber viele Leute fragen sich nun: Gibt es zum amerikanischen Dienstleister Paypal nicht irgendeine sinnvolle Alternative? Die Antwort lautet: Ja.
Seit Anfang dieses Jahres gibt es nämlich eine europäische Antwort: Der Zahlungsdienstleister „Wero“ ist an den Start gegangen, ein Vorhaben der European Payments Initiative (EPI). Stark: Die Mehrzahl aller deutschen Bankkunden kann damit schon Echtzeitüberweisungen ohne IBAN tätigen – und das sogar länderübergreifend, wenn sie sich für Wero freigeschaltet haben. Das geht bisher allerdings nur von Privat zu Privat, wenn die Empfängerkonten mit der Plattform verknüpft sind. Bei diesen Überweisungen in Sekundenschnelle fließt das Geld direkt von einem Konto zum anderen. Es ist meist keine Station dazwischengeschaltet wie beim Paypal-Guthabenkonto. Aber: Das Bezahlen in Onlineshops soll mit Wero noch dieses Jahr möglich werden, im stationären Handel nächstes oder übernächstes Jahr.
Dass Wero sich – anders als andere Zahlungsinitiativen wie Paydirekt oder Giropay – wirklich durchsetzen wird, davon zeigt sich Christian Böhrer, verantwortlicher Manager bei der ING Deutschland, im Gespräch mit biallo.de fest überzeugt.
Die Startbedingungen für Wero sind eigentlich fantastisch. Denn fast alle Sparkassen sowie Genossenschaftsbanken machen mit, also die Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda- und PSD-Banken. Von den überregionalen Playern bieten die Postbank und seit Kurzem auch die ING ihren Kunden diese Zahlungsmethode an. Dass die Deutsche Bank noch nicht mit von der Partie ist, liegt vor allem daran, dass die internen EDV-Spezialisten in den letzten Monaten zu sehr mit der Programmierung des neuen Onlinebankings und der App beschäftigt waren.
Wer Wero nutzen will, hat in der Praxis mehrere Möglichkeiten. Als Kunde von ING sowie den regionalen Banken und Sparkassen lädt man die Wero-App im Google Play Store oder Apple App Store herunter, installiert sie und meldet sich mit Handynummer und E-Mail-Adresse an. Anschließend verbindet man sich mit seiner teilnehmenden Bank. Von der Bank-App nimmt man dann mit der neuen digitalen Geldbörse seine Überweisungen vor. Die Postbank hat diese Anwendung jedoch nicht in ihre App integriert. Deren Kunden bezahlen über die Wero-App genauso, wie das bei Paypal üblich ist.
Aktuell ist die Zahl der aktiven Anmeldungen noch mehr als ausbaufähig – zumindest im Vergleich zu den gut 30 Millionen Kunden in Deutschland, die Paypal meldet. Das kann jeder sehen, der über seine Wero-Anwendung im Onlinebanking ins Telefonbuch schaut und nur ein paar Namen findet. Verständlich: Schließlich dürften Überweisungen von Privat zu Privat eher selten vorkommen – anders als das fortlaufende Bezahlen von Rechnungen bei Amazon, Otto, Zalando und Co.
Einen wirklichen Schub wird Wero daher erst im Frühjahr erfahren, wenn diese und viele andere Shops Wero bei sich einbinden. Dass sie das tun, davon kann man sicher ausgehen. Und das liegt an den sehr günstigen Preisen, die Wero im Vergleich zu Paypal aufruft. Die US-Firma verlangt angeblich 2,99 Prozent des Betrags plus eine Festgebühr von 0,39 Euro pro Transaktion. Wero hingegen gibt sich mit maximal 0,77 Prozent zufrieden. „Maximal“ heißt: Große Anbieter wie Amazon dürften noch wesentlich weniger zahlen. Mit diesem Preis liegt Wero auch wesentlich günstiger als alle Kreditkartenanbieter. Und im Vergleich zur ebenfalls sehr günstigen Lastschrift hat der Händler bei Wero nicht das Risiko, dass der Betrag zurückgerufen werden kann.
Aber: Weiße Flecken gibt es noch zuhauf auf der europäischen Landkarte. Frankreich und Belgien machen schon mit, Luxemburg soll als Nächstes folgen. Das sollte jedoch aus deutscher Sicht nur ein geringes Problem sein, da die meisten Zahlungen im Inland anfallen dürften.