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Kryptowährung

Bitcoin-Crash: Warum die Kryptowährung plötzlich abschmiert

Timo Kohlhaase
Autor
Veröffentlicht am: 13.05.2022

Auf einen Blick

  • In den vergangenen Tagen ist der Sektor der Kryptowährungen stark eingebrochen.
  • Der Kurs des Bitcoins erreicht den niedrigsten Stand seit knapp eines Jahres.
  • Wir stellen Ihnen die möglichen Gründe für die Kurseinbrüche dar.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Kurseinbrüche verschiedener Anlageklassen im Vergleich
  2. Hohe Korrelation zwischen Bitcoin und NASDAQ-100
  3. Zinspolitik und Inflationsraten
  4. Keine Stabilität beim Stablecoin von Terra (Luna)
  5. Kryptowährungen sind eine volatile Anlageklasse
  6. Psychologie der Marktteilnehmer
  7. Fazit

Genauso wie alle andere Anlageklassen hat auch der gesamte Bereich der Kryptowährungen in den vergangenen Tagen immer stärkere Kurseinbrüche verzeichnen müssen. Der Bitcoin hat beispielsweise mit einem Kurs von unter 30.000 Dollar das höchste Tief innerhalb eines knappen Jahres verbucht. Somit ist die bekannteste und größte Kryptowährung nur noch fast die Hälfte dessen wert, was sie letzten Herbst war. In diesem Artikel besprechen wir mögliche Gründe für die massiven Kurseinbrüche.

 

Kurseinbrüche verschiedener Anlageklassen im Vergleich

Seit Jahresbeginn haben sich nahezu alle Anlageklassen negativ entwickelt. Die folgende Darstellung zeigt die Performance des DAX, des NASDAQ-100, des Goldes und des Bitcoins seit Jahresbeginn im Vergleich.

Bitcoin Kursentwicklung im Vergleich.

Performance-Entwicklung seit Anfang 2022 (Quelle: Eigene Darstellung)

 

Hohe Korrelation zwischen Bitcoin und NASDAQ-100

Auffällig bei der Betrachtung der Kurseinbrüche ist, dass der Bitcoin und der NASDAQ-100 seit Jahresbeginn sehr stark miteinander korrelieren. Eine Tendenz für diese Entwicklung zeichnete sich bereits zu Beginn der Coronapandemie ab. Begründet ist dieses dadurch, dass größtenteils technikaffine Investoren auch im Kryptomarkt investiert sind und somit eine Wechselwirkung entsteht. Besonders die Angst vor steigenden Zinsen und die Lieferengpässe im IT-Sektor sorgen für einen Rückgang der Technologieinvestoren, die ihre Vermögen zur Sicherheit lieber breiter streuen möchten. Da der Bitcoin lange als sicherer Hafen galt, der sich unabhängig von anderen Anlageklassen entwickelte, belastet die hohe Korrelation mit Technologieaktien den Kryptomarkt.

 

Zinspolitik und Inflationsraten

Aufgrund der hohen Inflationsraten (8,3 Prozent in den USA / 7,4 % in Deutschland) und somit der Ankündigung großer Zinserhöhungen durch die FED und mögliche Zinserhöhungen durch die EZB wurden Investitionen sowohl aus dem Aktienmarkt, als auch aus dem Kryptosektor abgezogen. Stattdessen beginnen Investoren wieder nach Anlagen mit regelmäßigen Zinserträgen zu suchen, die es in den vergangenen Jahren während der Niedrigzinsphase nicht mehr gab. So erfreut sich beispielsweise unser Festgeldvergleich aktuell großer Beliebtheit.


 

Keine Stabilität beim Stablecoin von Terra (Luna)

In unserem Artikel über die Top-10 Kryptowährungen, belegte Terra (Luna) am 8. April 2022 mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 36 Milliarden Euro den siebten Platz. Seitdem ist die Marktkapitalisierung um 96 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro gesunken, sodass Terra (Luna) aktuell nur noch auf Platz 41 zu finden ist. Begründet ist das dadurch, dass der US-Dollar Stablecoin UST von Terra (Luna) wegen eines vermutlichen Angriffes in Form von massiven Abverkäufen und somit einer ausgelösten Panik unter den Investoren nicht den versprochenen Kurs von einem US-Dollar halten konnte. Genau diese Kohärenz zu einer anderen traditionellen Währung ist die Besonderheit eines Stablecoins, damit Kryptoanleger sich vor der Volatilität des Kryptomarktes schützen können, ohne den Krypto-Sektor zu verlassen. Damit Terra (Luna) den Kurs des Stablecoins wieder auf die angestrebten ein US-Dollar heben kann, wurden einige Bitcoin Bestände direkt am Markt verkauft. Dieser Sachverhalt wirkte sich aber nun wieder auf die Bitcoin-Investoren aus, da Terra (Luna) lange Zeit als Netzwerk mit den größten Bitcoinreserven galt und somit eine große Anzahl an Bitcoins auch in Zukunft noch liquidiert werden könnte.

 

Kryptowährungen sind eine volatile Anlageklasse

Die gesamten Kryptowährungen gelten seit jeher als sehr volatile Anlageklasse. Dieses ist dadurch begründet, dass es sehr starken regulatorischen Druck und eine Vielzahl an Unsicherheiten gibt. Zu Beginn des Jahres hatte die EU über ein Bitcoinverbot, das in letzter Minute noch abgewendet wurde, beraten. Da besonders im vergangenen Jahr einige Kryptowährungen ihre Allzeithochs verzeichnen konnten, war es nur eine Frage der Zeit, bis der gesamte Sektor in die Korrektur geht und somit einem klassischen Börsenzyklus mit extremen Bullen- und Bärenmärkten folgt.

Außerdem haben die letzten positiven Meldungen in Bezug auf den Bitcoin keinen Einfluss auf den Kurs gehabt. Weder die Anerkennung des Bitcoins als gesetzliches Zahlungsmittel in der Zentralafrikanischen Republik, noch die Pläne des Zahlungsabwicklers Stripe auch Bitcointransaktionen beispielsweise für Shopify-Händler oder in Zukunft für McDonalds verfügbar zu machen, konnten den Bitcoinkurs beflügeln.

 

Psychologie der Marktteilnehmer

Neben den bereits beschriebenen Gründen für den massiven Kurseinsturz auf dem Kryptomarkt spielt natürlich auch die Psychologie der Marktteilnehmer eine große Rolle. Zusammen mit der herrschenden Unsicherheit durch die Coronapandemie und seit März 2022 auch aufgrund des Ukrainekrieges, werden die Marktteilnehmer zunehmend ängstlich und ziehen sich aus volatilen Anlageklassen zurück. Das spiegelt sich besonders im Fear & Greed Index des Bitcoins ab, dessen Barometer derzeit auf extremer Angst steht.

 

Fazit

Der Bitcoin hat bereits verschiedene Krisen überleben können. Hierzu zählen geplante und bereits durchgesetzte Verbote, ein regulatorischer Druck und politischer Gegenwind. Wichtig ist, dass Sie sich in solchen Marktphasen nicht von Ihren Emotionen leiten lassen und rational auf Ihre getätigten Investments blicken. Untersuchen Sie Ihre Vermögenswerte danach, ob das dahinterstehende Projekt weiterhin einen Mehrwert mit sich bringt und ob dieser Mehrwert durch den derzeitigen Crash bedroht sein könnte. In Bezug auf den Bitcoin gab es in den vergangenen Monaten viele positive Meldungen und einige Unternehmen halten noch immer große Positionen. Die Investoren, die schon seit langer Zeit im Kryptomarkt investiert sind, kennen die starken Kurseinbrüche und konnten in der Vergangenheit nach einer gewissen Zeit auch wieder enorme Kurssteigerungen verzeichnen. Nicht umsonst wird auf dem Kryptosektor seit Beginn vom “hodln” (dem dauerhaften Halten der Kryptowährungen) gesprochen, auch wenn die Kurse massiv einstürzen. Denn eins ist klar: Solange Sie ihre bestehenden Investitionen nicht verkaufen, haben Sie noch keine Verluste realisiert. Daher sollten Sie besonders in volatile Anlageklassen wie dem Kryptomarkt nur Vermögenswerte investieren, die Sie langfristig nicht verplant haben.

Durch den Crash könnten Sie von den günstigen Einkaufspreisen profitieren, in dem Sie jetzt günstig nachkaufen oder eine Erstinvestition tätigen. Daher lohnt sich ein Blick auf die Sparplanangebote von Bison. Hierbei ist es aber auch wieder wichtig, dass Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Bison bietet Ihnen beispielsweise eine Auswahl an verschiedenen Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple an. 

Biallo.de im Interview mit einem Blockchain-Professor:

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seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte Timo Kohlhaase bei der Kasseler Sparkasse. Nach mehreren Jahren im Vertrieb ist er dort nun in der internen Unternehmensberatung tätig. Nebenberuflich hat er sich stets weitergebildet und daher folgte der Abschluss zum Bankfachwirt an der Frankfurt School of Finance and Management und danach der Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der PFH Göttingen. Durch sein Interesse an dem Wandel der Finanzwirtschaft und den Auswirkungen der Blockchain-Technologie eignete sich Timo Kohlhaase unter anderem mittels der Blockchain Masterclass des Frankfurt School Blockchain Centers umfassende Kenntnisse in diesem Bereich an. Zudem behandelte er die Thematik in seiner Bachelor-Thesis und engagiert sich ehrenamtlich bei der Digital Euro Association. Als Experte unterstützt Timo Kohlhaase seit März 2022 Biallo für die genannten Themenkomplexe.

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