Verbraucherinnen und Verbraucher freuen sich über die jüngsten Zinserhöhungen für Tagesgeld und Festgeld. Doch diese erwirtschaften durch die anhaltend hohe Inflation keine tatsächliche Rendite. Um dem Wertverlust entgegenzuwirken, führt daher kein Weg an der Börse vorbei. Zum Investieren ist es nie zu spät: Wir erklären Ihnen, worauf es ankommt und wie Sie durchstarten können.
Das sollten Anleger beim Einstieg an der Börse beachten!
Wer an der Börse investieren möchte, sollte sich vorab klare Ziele setzen:
- Zum Investitionskapital: Anleger sollten nur Geld investieren, das nicht in ein paar Monaten oder gar Wochen zur Verfügung stehen muss. Planen Sie auch, einen Notgroschen auf der Seite zu haben, bevor sie mit dem Investieren an der Börse beginnen.
- Zum Risiko: Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, haben in der Regel auch höhere Renditechancen. Um an der Börse erfolgreich zu sein, ist es jedoch nicht zwingend notwendig, ein hohes Risiko eingehen zu müssen.
- Zum Anlagehorizont: Wichtig ist hingegen, dass Sie beim Investieren langfristig denken. Denn an der Börse kommt es regelmäßig zu Kursschwankungen, die mal größer und mal kleiner ausfallen können. Anlageexperten empfehlen einen Anlagehorizont von mindestens fünf bis zehn Jahren. Damit können Sie Phasen mit niedrigen Aktienkursen in aller Regel getrost aussitzen.
An der Börse durchstarten: Mit Einzeltiteln oder ETFs?
Wer mit kleinen Beträgen in die Welt der Kapitalmärkte startet, ist bei der Aktien-Auswahl eingeschränkt. Manche Einzelaktien sind tausende von Euro wert und somit nicht für jeden erschwinglich. Das wiederum erschwert eine breite Streuung und erhöht das Risiko. In solchen Fällen ist es ratsam, vorerst passiv zu investieren, beispielsweise in einen ETF.
Auch Sebastian Hasenack, Leiter von Solidvest, bestätigt: "ETFs stellen für viele Menschen einen einfachen Zugang zum Kapitalmarkt und sind damit erstmal eine gute Sache." Denn der ETF ermöglicht automatisch eine breitere Streuung, wenngleich aufgrund der Index-Gewichtungen Klumpenrisiken bestehen. Zudem sind die Renditemöglichkeiten bei ETFs in der Regel beschränkt, sie gelten dafür meistens als wenig riskant und eignen sich daher gut für den Start.
Anleger, die hingegen eine attraktive Rendite erzielen möchten, sollten sich für eine direkte Investition in aktiv gemanagte Einzeltitel entscheiden. Dieser aktive Ansatz des Portfoliomanagements zielt nicht nur auf eine attraktive, sondern auch auf eine risikoadjustierte Rendite. Damit sich das Portfolio in allen Marktphasen gut entwickeln kann und Risiken möglichst minimiert werden. "Ohne Experten geht das nicht", sagt Hasenack. Denn aktive Fondsmanager schaffen mit ihrem Know-how und Research die Grundlage für das optimale Portfoliomanagement. Mit ihnen kann in schwierigen Marktphasen die Cash-Quote im Depot erhöht werden oder der hohe Anteil von Wachstums-Aktien reduziert und in defensivere Titel umgeschichtet werden.
Michael-Philip Müller, Co-Leiter von Solidvest, erklärt dazu auch: "In Zeiten von Inflation passen Unternehmen in der Regel ihre Preise an und erhöhen dadurch ihre Gewinne. Höhere Gewinne können die Aktienkurse antreiben und zu höheren Dividenden führen, wovon wiederum die Anleger profitieren würden. Einige Aktiensektoren bieten einen besonders hohen Schutz vor steigender Inflation, damit beschäftigen wir uns bei Solidvest intensiv."