Numbrs ist eine Banking-App des Schweizer Unternehmens Numbrs Personal Finance AG, welche neben dem reinen Onlinebanking auch zahlreiche Statistikfunktionen bietet. So können Sie mit der Multibanking-App Ihre Einnahmen und Ausgaben verwalten und Budgets für Ihre persönlichen Ziele anlegen und verwalten. Der Anbieter aus der Schweiz hebt vor allem seine Neutralität hervor. Allerdings ist die werbefreie Numbrs-App mit rund 90 Euro pro Jahr nicht gerade günstig. Wir haben uns angesehen, ob die Banking-App das Geld wert ist.
Unserem großen Banking-App-Test können Sie entnehmen, dass viele Applikationen mittlerweile auch ein Haushaltsbuch anbieten. Deutlich weniger Anbieter lassen das sogenannte Multibanking zu, was für Sie vor allem dann interessant ist, wenn Sie Konten bei verschiedenen Banken unterhalten. Genau hier punkten die von Banken unabhängigen Apps. So gibt Numbrs beispielsweise an, dass die Finanz-App mehr als 3.500 Banken in Deutschland unterstützt. Damit spielt es keine Rolle, ob Sie Ihr Konto bei der Norisbank, DKB, ING oder Commerzbank führen. Über die Banking-App verwalten Sie alle Konten an einer Stelle auf Ihrem Smartphone. Doch damit nicht genug. Sie verwalten auch Ihre Crypto-Wallets oder speichern Kundenkarten.
Vor- und Nachteile der Numbrs-App
In unserem Test funktionierte die Einrichtung verschiedener Konten leider nur teilweise. Denn während wir bei der DKB alle Konten problemlos importieren konnten, gelang uns das bei Deutschlands größter Direktbank ING nicht. Hier wurde lediglich das Hauptkonto eingerichtet, aber nicht die existierenden Unterkonten. Ein Pluspunkt der Numbrs-App ist der Kundensupport, der sich dem Problem unverzüglich annahm, dieses jedoch nicht lösen konnte.
Aufgrund des Kontenproblems konnte die Banking-App auch nur einen Teil der Kontostände anzeigen, was das Numbrs-Erlebnis etwas getrübt hat. Schließlich möchte die Finanz-App gerade damit punkten, dass Sie einen vollständigen Überblick über Ihre Finanzen erhalten. Die in der App angezeigten Kontobuchungen können Sie Kategorien zuordnen, was teils vollkommen automatisch erfolgt. Dadurch sehen Sie in den Statistiken, welche Einnahmen Sie haben und wofür und bei wem Sie Ihr Geld ausgeben. Uns waren die Statistiken im Test allerdings zu wenig anpassbar, was den Zeitraum der Auswertungen angeht. Sowohl die Statistiken als auch den Kontoauszug empfanden wir nicht sehr übersichtlich. Hier hat uns die Finanzblick-App deutlich besser gefallen.
In Bezug auf das Onlinebanking hat die Finanz-App aktuell keine innovativen Funktionen zu bieten. Die Banking-App beherrscht zwar Basics wie Überweisungen und die Speicherung von Vorlagen. Doch weder eine QR-Code-Überweisung noch eine Fotoüberweisung ist möglich, sodass Sie die Überweisungsdaten oft manuell eingeben müssen.
Vorteile
- über 3.500 Banken können in die App integriert werden
- zeigt Kontostände Ihrer integrierten Bank-Konten an
- sicherer Login per Fingerabdruck oder Touch ID beziehungsweise Face ID
- Kategorisierung von Einnahmen und Ausgaben
- Auswertung der Einnahmen und Ausgaben mithilfe von Diagrammen möglich
Nachteile
- keine Terminüberweisungen, QR-Code oder Fotoüberweisungen möglich
- Probleme bei der Einbindung von Unterkonten bei einzelnen Banken
- keine Verwaltung von Depots möglich
- keine Geldautomatensuche
- Push-Benachrichtigung bei neuen Umsätzen funktionierten im Test nicht
Verfügbar ist die Multibanking-App für Android-Geräte ab Android-Version 6.0 und für iPhone oder iPad ab iOS-Version 13.0. Getestet wurde die Banking-App auf einem iPhone.
Sicherheit
Glaubt man der Beschreibung der App und der Werbung, bietet der Entwickler mit der Numbrs-App einen Schweizer Tresor mit absoluter Sicherheit für Ihre Daten. Allerdings passt das nicht zu den Ungereimtheiten, die uns im Test aufgefallen sind. Die Numbrs Personal Finance AG selbst ist nicht als Zahlungsinstitut bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht registriert. Das muss auch nicht der Fall sein, wenn das Unternehmen nur die technische Plattform bereitstellt. Allerdings wirbt Numbrs im Internet mit einem TÜV-Sicherheitszertifikat und erweckt den Eindruck von hoher Datensicherheit. Tatsächlich überprüft der TÜV Saarland die Sicherheit der Kommunikationswege und die Speicherung von Daten innerhalb einer geeigneten Sicherheitsarchitektur. Allerdings haben wir bei unserer Prüfung festgestellt, dass es wohl früher TÜV-Zertifizierungen gab. Diese betrafen jedoch ältere Versionen und sind allesamt abgelaufen. Eine aktuelle Zertifikatsnummer gibt Numbrs nicht an. Das macht keinen guten Eindruck.