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Numbrs - Swiss Wallet – Test, Bewertungen und Download

Mike Belschner
Product Owner
Veröffentlicht am: 25.08.2021

Auf einen Blick

  • Wir haben die Numbrs-App einem Praxistest unterzogen und erklären, ob die Finanz-App ihren Preis wert ist und Ihre Daten dort sicher sind.
  • Unsere Tester prüfen nicht nur die Funktionen der Finanz-App, sondern schauen sich auch die Versprechungen der Anbieter und deren Einhaltung an.
  • Lesen Sie was die App zu bieten hat, was noch fehlt und warum unsere Redaktion die Banking-App nicht empfehlen kann.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Vor- und Nachteile der Numbrs-App
  2. Sicherheit
  3. So bewerten Nutzer die Banking-App Numbrs
  4. Das sagt die Redaktion von biallo.de zur Numbrs-App

Numbrs ist eine Banking-App des Schweizer Unternehmens Numbrs Personal Finance AG, welche neben dem reinen Onlinebanking auch zahlreiche Statistikfunktionen bietet. So können Sie mit der Multibanking-App Ihre Einnahmen und Ausgaben verwalten und Budgets für Ihre persönlichen Ziele anlegen und verwalten. Der Anbieter aus der Schweiz hebt vor allem seine Neutralität hervor. Allerdings ist die werbefreie Numbrs-App mit rund 90 Euro pro Jahr nicht gerade günstig. Wir haben uns angesehen, ob die Banking-App das Geld wert ist.

Unserem großen Banking-App-Test können Sie entnehmen, dass viele Applikationen mittlerweile auch ein Haushaltsbuch anbieten. Deutlich weniger Anbieter lassen das sogenannte Multibanking zu, was für Sie vor allem dann interessant ist, wenn Sie Konten bei verschiedenen Banken unterhalten. Genau hier punkten die von Banken unabhängigen Apps. So gibt Numbrs beispielsweise an, dass die Finanz-App mehr als 3.500 Banken in Deutschland unterstützt. Damit spielt es keine Rolle, ob Sie Ihr Konto bei der Norisbank, DKB, ING oder Commerzbank führen. Über die Banking-App verwalten Sie alle Konten an einer Stelle auf Ihrem Smartphone. Doch damit nicht genug. Sie verwalten auch Ihre Crypto-Wallets oder speichern Kundenkarten.

 

Vor- und Nachteile der Numbrs-App

In unserem Test funktionierte die Einrichtung verschiedener Konten leider nur teilweise. Denn während wir bei der DKB alle Konten problemlos importieren konnten, gelang uns das bei Deutschlands größter Direktbank ING nicht. Hier wurde lediglich das Hauptkonto eingerichtet, aber nicht die existierenden Unterkonten. Ein Pluspunkt der Numbrs-App ist der Kundensupport, der sich dem Problem unverzüglich annahm, dieses jedoch nicht lösen konnte.

Aufgrund des Kontenproblems konnte die Banking-App auch nur einen Teil der Kontostände anzeigen, was das Numbrs-Erlebnis etwas getrübt hat. Schließlich möchte die Finanz-App gerade damit punkten, dass Sie einen vollständigen Überblick über Ihre Finanzen erhalten. Die in der App angezeigten Kontobuchungen können Sie Kategorien zuordnen, was teils vollkommen automatisch erfolgt. Dadurch sehen Sie in den Statistiken, welche Einnahmen Sie haben und wofür und bei wem Sie Ihr Geld ausgeben. Uns waren die Statistiken im Test allerdings zu wenig anpassbar, was den Zeitraum der Auswertungen angeht. Sowohl die Statistiken als auch den Kontoauszug empfanden wir nicht sehr übersichtlich. Hier hat uns die Finanzblick-App deutlich besser gefallen.

In Bezug auf das Onlinebanking hat die Finanz-App aktuell keine innovativen Funktionen zu bieten. Die Banking-App beherrscht zwar Basics wie Überweisungen und die Speicherung von Vorlagen. Doch weder eine QR-Code-Überweisung noch eine Fotoüberweisung ist möglich, sodass Sie die Überweisungsdaten oft manuell eingeben müssen.

Vorteile

  • über 3.500 Banken können in die App integriert werden
  • zeigt Kontostände Ihrer integrierten Bank-Konten an
  • sicherer Login per Fingerabdruck oder Touch ID beziehungsweise Face ID
  • Kategorisierung von Einnahmen und Ausgaben
  • Auswertung der Einnahmen und Ausgaben mithilfe von Diagrammen möglich

Nachteile

  • keine Terminüberweisungen, QR-Code oder Fotoüberweisungen möglich
  • Probleme bei der Einbindung von Unterkonten bei einzelnen Banken
  • keine Verwaltung von Depots möglich
  • keine Geldautomatensuche
  • Push-Benachrichtigung bei neuen Umsätzen funktionierten im Test nicht

Verfügbar ist die Multibanking-App für Android-Geräte ab Android-Version 6.0 und für iPhone oder iPad ab iOS-Version 13.0. Getestet wurde die Banking-App auf einem iPhone.

 

Sicherheit

Glaubt man der Beschreibung der App und der Werbung, bietet der Entwickler mit der Numbrs-App einen Schweizer Tresor mit absoluter Sicherheit für Ihre Daten. Allerdings passt das nicht zu den Ungereimtheiten, die uns im Test aufgefallen sind. Die Numbrs Personal Finance AG selbst ist nicht als Zahlungsinstitut bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht registriert. Das muss auch nicht der Fall sein, wenn das Unternehmen nur die technische Plattform bereitstellt. Allerdings wirbt Numbrs im Internet mit einem TÜV-Sicherheitszertifikat und erweckt den Eindruck von hoher Datensicherheit. Tatsächlich überprüft der TÜV Saarland die Sicherheit der Kommunikationswege und die Speicherung von Daten innerhalb einer geeigneten Sicherheitsarchitektur. Allerdings haben wir bei unserer Prüfung festgestellt, dass es wohl früher TÜV-Zertifizierungen gab. Diese betrafen jedoch ältere Versionen und sind allesamt abgelaufen. Eine aktuelle Zertifikatsnummer gibt Numbrs nicht an. Das macht keinen guten Eindruck.

Auf der Webseite wirbt Numbrs mit einem TÜV-Zertifikat. Aktuell gibt es dieses jedoch nicht (Quelle: Screenshot/numbrs.com)

In der App gibt Numbrs im Kleingedruckten an, dass Numbrs als Agent fungiert und die Dienste der Firma TrueLayer verwendet. Das Unternehmen soll als Zahlungsinstitut bei der britischen Financial Conduct Authority (FCA) registriert sein. Unsere Überprüfungen zeigen jedoch, dass auch das einmal der Fall war, allerdings unter der angegebenen Referenznummer aktuell keine Autorisierung vorliegt. Unsere Recherchen bei der britischen Financial Conduct Authority (FCA) ergaben, dass die Firma TrueLayer unter einer anderen Referenznummer als E-Geld-Institut autorisiert sind und es sich so nur um einen Fehler im Text der App handelt. 

Numbrs gibt in der App an, dass die Firma TrueLayer als Kontoinformationsdienst unter der Referenznummer 793171 von der FCA autorisiert wurde. Diese Referneznummer ist falsch. Das Unternehmen ist jedoch unter einer anderen Referenznummer registriert. (Quelle: Screenshot/numbrs.com)

 

So bewerten Nutzer die Banking-App Numbrs

Wie gut eine Banking-App tatsächlich ist, zeigen in der Regel auch die Bewertungen der App in den App-Stores. Schließlich stammen diese Bewertungen von den Nutzern, die Numbrs tatsächlich im Einsatz haben. Mit 4,1 Sternen im App Store und 2,1 Sternen im Google Play Store fallen die Rezensionen sehr unterschiedlich aus.

Bewertung im Apple App Store: 4,1 von 5 Sternen

Im Apple Store sind kaum aktuelle Bewertungen zu finden. Die guten Beurteilungen der Numbrs-App stammen aus der Vergangenheit, den Jahren 2018, 2019 und teils noch 2020. Da es sich um keine aktuellen Bewertungen handelt, können diese aktuell kein Maßstab sein. Dennoch zeigen die 4,1 Sterne, dass die Apple-Nutzer in der Vergangenheit mit der App zufrieden waren.

Bewertung im Google Play Store: 2,1 von 5 Sternen

Die Bewertungen der Android-Nutzer im Play Store sind aktuell. Allerdings hagelt es hier für die Finanz-App in letzter Zeit fast ausschließlich Ein-Sterne-Bewertungen. Die Nutzer beschweren sich vor allem über die hohen Abokosten und monieren technische Probleme. Viele Nutzer sind der Auffassung, dass die Numbrs-App keine 90 Euro pro Jahr wert ist.

 

Das sagt die Redaktion von biallo.de zur Numbrs-App

Aktuell können wir Numbrs nicht empfehlen, da aus unserer Sicht das Preis-Leistungs-Verhältnis zum Testzeitpunkt nicht stimmt. Es macht zudem keinen vertrauenserweckenden Eindruck, wenn der kommerzielle Anbieter abgelaufene Zertifikate angibt. Gerade bei Bankgeschäften sollten Sie keinerlei Risiko eingehen. Schließlich greifen Sie über die Banking-App auf Ihre Konten und Vermögenswerte zu. Numbrs muss hier dringend nachbessern.

Unabhängig davon, hat uns der Funktionsumfang in unserem Test nicht überzeugt. Die Banking-Funktionen sind sehr spärlich und beschränken sich auf die absoluten Basics. Nützliche Features wie die Fotoüberweisung oder Terminüberweisungen sind nicht vorhanden oder funktionierten im Test nicht. In der aktuellen Zeit, in der die Kundinnen und Kunden eher Girokonten ohne Kontogebühr oder Banken mit geringen Kosten suchen, erscheint uns ein jährliches Abo für rund 90 Euro nicht zeitgemäß. Zudem haben die kostenlosen Banking-Apps von SparkasseING oder den Sparda Banken mehr Funktionen zu bieten.

Wichtiger Hinweis: Auf Nachfrage teilte uns Numbrs mit, dass zeitnah eine neue Version der Banking-App veröffentlicht werden soll. Mit dieser neuen Version sollen neben Design-Veränderungen auch neue Funktionen hinzukommen. Auch die TÜV-Zertifizierung soll zeitnah nachgeholt werden.

Kostenlose Testversion für Numbrs

Falls Sie die Banking-App kostenlos testen möchten, können Sie das mit einem Gutschein für ein Jahr jetzt tun. Diesen finden Sie auf der Webseite von Numbrs. Das Unternehmen schenkt Ihnen so lange der Vorrat reicht die rund 90 Euro Abokosten für das erste Jahr. Wenn Sie Numbrs zum Ende der Laufzeit nicht weiter nutzen möchten, müssen Sie das Abo rechtzeitig kündigen.

In unserer großen Übersicht zum Thema Banking-Apps finden Sie weitere nützliche Informationen und entdecken Vor- und Nachteile der Banking-Apps anderer Geldhäuser.

Über den Product Owner Mike Belschner

Mike, Jahrgang 1971, ist Online-Redakteur und bringt seine Expertise bei biallo.de im Bereich Verbraucherthemen sowie in Ratgeber und Anleitungen ein. Er ist erst dann zufrieden, wenn der Leser die Lösung für sein Problem gefunden hat. Als Verkäufer, freier Autor, Unternehmer und erfolgreicher Gründer bringt er viel Erfahrung und “Internet-Geist” mit. 2016 gründete Mike das Verbraucherschutzportal onlinewarnungen.de, später verbraucherschutz.com, welches bereits 3 Jahre später zu den führenden Webseiten im Bereich Verbraucherschutz gehörte. Nach dem Verkauf des Projektes verstärkt Mike das Biallo-Team seit 2020.