

Auf einen Blick
Einen Neuwagen zu kaufen, rentiert sich oftmals nicht. Zu teuer, zu lange Lieferzeiten, und wer weiß, welche Neuerungen im Automobilbereich in den nächsten Jahren noch kommen – egal ob beim Thema E-Auto Förderungen oder im Bereich Antriebstechnik Wasserstoff oder Gas. Daher ist ein der Kauf eines gebrauchten Autos oft rentabler.
Ein Gebrauchtwagenkauf hat jedoch manchmal etwas von einem Loskauf auf der Kirmes: Entweder Sie haben Glück, oder Sie ziehen eine Niete. Doch der Vorteil beim Gebrauchtwagenkauf ist, dass Sie die Nieten vorab herausfiltern können. Vermeiden Sie böse Überraschungen und fallen Sie nicht auf die Tricks von Bauernfängern rein. Wir geben Ihnen Tipps für Ihren Gebrauchtwagenkauf und zeigen, auf was Sie dabei achten sollten. Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei!
Bevor Sie sich auf die Suche nach einem neuen Gebrauchtwagen machen, sollten Sie sich im Vorfeld über einige Punkte Gedanken machen. In unserem Ratgeber zum Ablauf eines Gebrauchtwagenkaufs erfahren Sie alles rund um Kaufvertrag, Zulassung & Co.
Zwei wichtige Tipps gleich vorweg:
Kaufinteressenten und -interessentinnen haben das Recht alles zu erfragen, was ihnen wichtig ist, fragwürdig oder komisch vorkommt. Ein seriöser Verkäufer beantwortet alle Fragen ausführlich und geduldig. Lassen Sie sich mit Originaldokumenten wie Serviceheft, Rechnungen, HU-Berichten das bisherige Leben des Autos lückenlos dokumentieren.
Der Gebrauchtwagenkauf und die Besichtigung des Autos finden bei Tageslicht und vor Ort statt. Schauen Sie sich den Wagen genau von außen, innen, oben und unten an. Kratzer, Rost und Dellen erkennen selbst Laien. Ebenso Schäden an Scheiben, Scheinwerfern und Blinkern. Schnuppern Sie in den Innenraum. Müffelt es? Dann könnte ein Problem mit Feuchtigkeit vorliegen.
Der nächste Blick gilt dem Motorraum. Haben Sie selbst wenig Ahnung von Autos, übergeben Sie die Begutachtung an ihre fachkundige Begleitung. Sind Schläuche und Dichtungen okay, oder porös und defekt? Sind Marderspuren zu erkennen? Hinweis auf ein Problem am Motor oder Getriebe kann Öl im Motorraum oder eine Ölpfütze unter dem Wagen sein.
Gibt es keine Originalrechnungen, kein Serviceheft, keine HU-Berichte ist Vorsicht geboten. Vielleicht ist der Verkäufer tatsächlich nur ein Schlamper. Es kann jedoch auch sein, dass er Mängel bewusst verheimlicht und das Fahrzeug unregelmäßig gewartet wurde.
Der Gebrauchtwagen steht gut da, alle Fragen sind zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet. Dann ist es Zeit für die Probefahrt. Eine Probefahrt ist ein Muss. Folgende Tipps sollten Sie dabei beherzigen:
Hinweis: Juristen vom ADAC raten, vor einer Probefahrt abzuklären, wie das Fahrzeug versichert ist. „Besteht eine Vollkaskoversicherung und verursachen Sie als Probefahrer einen Schaden am Fahrzeug des privaten Verkäufers, müssen Sie nur die Selbstbeteiligung und den Höherstufungsschaden ersetzen“, schreibt der ADAC. „Wollen Sie von einem Händler kaufen, ist davon auszugehen, dass die Haftung auf grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz reduziert ist.“
Auch wenn er noch so schön ist und Sie sich gleich in ihn verliebt haben: Klopfen Sie den Wagen genau auf nicht sofort sichtbare Mängel und Unfallschäden ab. Mit der Checkliste von biallo.de zum Gebrauchtwagenkauf können Sie versteckte Mängel herausfinden.
Die Biallo-Checkliste Gebrauchtwagenkauf hilft Ihnen, sich Ihren Eindruck zum Verkäufer und der Verkaufssituation zu verschaffen, den Zustand des Wagens und des Motorraumes zu beurteilen und die Vollständigkeit der Papiere und Originaldokumente zu prüfen. Tipp:Drucken Sie sich unsere Checkliste über den Download-Button aus und nehmen Sie sie zru Besichtigung des Fahrzeigs mit.
Lassen Sie sich bloß nicht bequatschen oder bedrängen. Auch ein gespieltes Desinteresse eines Verkäufers – wie beispielsweise „Ich habe so viele Anfragen...“ – sollte Sie nicht beeindrucken. Wenn Sie meinen, schlafen Sie lieber noch eine Nacht über den Kauf. Soll ich oder soll ich nicht? Die Entscheidung nimmt Ihnen niemand ab.
Einen Kauf in Erwägung ziehen können Sie, wenn
Besser die Finger weglassen sollten Sie, wenn
Bei einem Gebrauchtwagenkauf sollten beide Verkaufsparteien stets wachsam sein, denn immer wieder fallen Käufer oder Verkäufer von gebrauchten Autos auf Betrüger herein. Neben der Prüfung von Serviceheft, Zulassungsbescheinigung und Fahrgestellnummer sollten Sie immer auch auf Fallstricke wie manipulierte Tachos oder verschwiegene Mängel achten. Aber auch Verkäufer von gebrauchten Autos sollten wachsam sein.
Laut ADAC gehen Experten davon aus, dass jedes dritte gebrauchte Auto in Deutschland einen manipulierten Kilometerstand hat. So erkennen Sie den Betrug: Schauen Sie, ob der Gesamteindruck des Autos und der angegebene Kilometerstand zusammenpassen. Sind Sitze, Lenkrad und Griffe sehr stark abgegriffen, kann der Wagen mehr Kilometer hinter sich gebracht haben als der Tacho. Sehen Sie doch auch nach, ob der Ölwechsel-Anhänger in etwa den gleichen Kilometerstand aufweist wie der Tacho.
Betrug geht auch andersherum, vom Käufer zum Verkäufer: Ein Händler kontaktiert Sie, weil Sie ihren Wagen verkaufen wollen. Er bietet Ihnen den ausgewiesenen Preis und bittet Sie, das Fahrzeug zu ihm zu bringen. Dort angekommen (vielleicht nach einer langen Anfahrt), ist der Händler gar nicht mehr so freundlich. Er prüft das Fahrzeug und will aufgrund mehrerer Mängel weniger zahlen als vereinbart.