


Das geplante Schuldenpaket der künftigen Regierung lässt gerade so manchen Traum von der eigenen Immobilie platzen. Grund dafür sind die gestiegenen Bauzinsen: Sie haben die Kosten für Baufinanzierungen deutlich steigen lassen. Das zeigen Berechnungen von biallo.de. Wir sagen Ihnen, wie teuer es jetzt wird – und welche Möglichkeiten es gibt, die Finanzierungskosten für Ihre Immobilie zu drücken.
Seit Anfang März sind die Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen um fast 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Das zeigt der Biallo-Index. Er bildet den Durchschnitt der knapp 70 bei biallo.de gelisteten Angebote ab:
Ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte – das klingt zunächst nicht nach viel. Über einen Finanzierungszeitraum von zehn Jahren jedoch kommen bei einem solchen Zinsunterschied stattliche Zusatzkosten zusammen. Das zeigt die Tabelle unten: Wer demnach am 1. März einen Baukredit über 300.000 Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren und 60 Prozent Beleihung abgeschlossen hat, zahlte dafür im Durchschnitt einen Zins von 3,41 Prozent. Knapp drei Wochen später, am 21. März, waren es schon 3,69 Prozent.
| 1. Januar 2025 | 1. März 2025 | 21. März 2025 |
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Durchschnittszins (nominal)¹ | 3,28 % | 3,41 % | 3,69 % |
Monatliche Rückzahlungsrate | 1.195,00 € | 1.227,50 € | 1.297,50 € |
Zinsaufwand in zehn Jahren | 90.227,57 € | 93.745,60 € | 101.374,51 € |
Die Folgen des Zinsanstiegs lassen sich aus der Tabelle ablesen: Wer heute (Stand 21. März) eine Baufinanzierung abschließt, zahlt zehn Jahre lang im Monat eine um 70 Euro höhere Rate. Und: Über die gesamte Laufzeit gerechnet ist der Zinsaufwand um gut 7.500 Euro höher.
Noch größer fallen die Kostensteigerungen aus, wenn man das jetzige Zinsniveau mit dem zum Jahresanfang vergleicht: Wer am 1. Januar eine Baufinanzierung abgeschlossen hat, spart sich im Vergleich zu den heutigen Konditionen monatlich gut 100 Euro – und über zehn Jahre gerechnet mehr als 11.000 Euro an Zinsen.
Grund für den Zinsanstieg sind die Schuldenpläne der künftigen Regierung. Experten rechnen damit, dass der Staat künftig deutlich mehr Zinsen berappen muss, wenn er sich über Staatsanleihen Geld besorgt. Die Renditen der Staatspapiere sind deshalb zuletzt deutlich gestiegen. Und die Bauzinsen orientieren sich an diesen Renditen – insbesondere an der zehnjährigen Bundesanleihe.
Experten rechnen nun damit, dass die Bauzinsen im Laufe des Jahres weiter in Richtung der Vier-Prozent-Marke steigen könnten. So gehen fast 70 Prozent der vom Baukredit-Vermittler Interhyp regelmäßig befragten Fachleute von einem erhöhten Zinsniveau in den kommenden Monaten aus (siehe Grafik). Sollte das tatsächlich eintreten, dann wäre das jetzige Zinsniveau eine gute Gelegenheit, eine Finanzierung abzuschließen: "Abwarten lohnt sich nicht", heißt es daher bei Interhyp.
Es ist allerdings nicht ausgemacht, dass die Bauzinsen in den kommenden Monaten stark steigen werden. Wegen der anhaltenden politischen Unsicherheiten weltweit dürften sie aber immer wieder stark schwanken. Damit rechnen auch die von biallo.de zum Jahresanfang befragten Baufinanzierungsexperten.
Wer sich für den Immobilienkauf interessiert, sollte daher den Markt stets im Blick behalten. Denn auch Zinsausschläge nach unten sind möglich – und bieten unter Umständen die Gelegenheit, eine günstige Baufinanzierung abzuschließen. In jedem Fall sollten Immobilienkäufer die Konditionen verschiedener Anbieter vergleichen. Bei kaum einem anderen Finanzprodukt lässt sich mit einem Vergleich so viel Geld sparen wie bei der Baufinanzierung, heißt es etwa bei der Stiftung Warentest.
So zeigt der Baufinanzierungsvergleich von biallo.de: Die günstigsten Angebote mit zehn Jahren Laufzeit (60 Prozent), bekommt man derzeit für um die drei Prozent (siehe Tabelle unten) Das sind fast 0,7 Prozentpunkte weniger als der Durchschnittzins. Die besten Zinsen bieten dabei Kreditvermittler. Aber auch bei Banken wie der Sparda-Bank West mit 3,46 Prozent oder der LVM Versicherung (3,51 Prozent) gibt es günstige Angebote.