





Kurzfristige Anlagen werfen immer weniger Zinsen ab. Beim zehnjährigen Festgeld dagegen steigen die möglichen Erträge. Diese Woche hat unter anderem die Pbb Direkt ihre Zinsen für zehn Jahre auf 3,00 Prozent erhöht. Damit zieht sie mit der Umweltbank gleich. Zwei ausländische Banken bieten sogar noch etwas mehr. Doch welches Angebot lohnt sich am meisten? Wir haben nachgerechnet.
Um einzuschätzen, welches Angebot sich am meisten lohnt, gehen wir von einem Anlagebetrag von 50.000 Euro aus. Dazu nehmen wir an, dass Sie auf Zinsen stets die reguläre Kapitalertragsteuer plus Soli zahlen, insgesamt 26,375 Prozent. Den Ertrag berechnen wir einmal unter Einberechnung des jährlichen Sparerpauschbetrags von 1.000 Euro, einmal ohne.
Ohne Steuerfreibetrag:
Bank | Zins p. a. | Ertrag (nach Steuern) |
Banca Sistema (über Weltsparen) | 3,40 % | 12.516,25 € |
Bank B (über Weltsparen) | 3,15 % | 12.884,10 € |
Pbb Direkt | 3,00 % | 12.660,42 € (endfällige Ausschüttung) / 11.043,75 € (jährliche Ausschüttung) |
Umweltbank | 3,00 % | 11.043,75 € |
Mit Steuerfreibetrag:
Bank | Zins p. a. | Ertrag (nach Steuern) |
Banca Sistema (über Weltsparen) | 3,40 % | 12.780,00 € |
Bank B (über Weltsparen) | 3,15 % | 15.814,59 € |
Pbb Direkt | 3,00 % | 12.924,17 € (endfällige Ausschüttung) / 13.681,25 € (jährliche Ausschüttung) |
Umweltbank | 3,00 % | 13.681,25 € |
Ergebnis: Bei den vier Banken ist die Höhe der Zinsen tatsächlich weniger entscheidend als die Art der Zinszahlung. So hat die Banca Sistema zwar den höchsten Zinssatz. Wer seinen Steuerfreibetrag fürs Festgeld nutzen kann, bekommt dort aber unter dem Strich den geringsten Ertrag.
Banca Sistema: Die Bank unterliegt der italienischen Einlagensicherung. Gerade bei einer derart langfristigen Anlage sollten sich Sparer bewusst sein, dass das Länderrating Italiens nicht das beste und entsprechend das allgemeine Anlagerisiko im Land etwas erhöht ist. Die Bank zahlt zwar mehr Zinsen als alle anderen Geldhäuser. Beim Ertrag schneidet sie aber oft schlechter ab. Das liegt daran, dass die Zinsen erst am Laufzeitende ausgeschüttet und ohne Zinseszins berechnet werden. Das heißt auch: Im Rechenbeispiel bleiben höchstens 1.000 Euro an Zinsen steuerfrei. Da es sich um eine Anlage im Ausland handelt, müssen sich Sparer außerdem selbstständig um die Versteuerung kümmern.
Bank B: Das belgische Geldhaus bietet im Beispiel den höchsten Ertrag, vor allem bei Nutzung des Freibetrags. Schließlich werden die Zinsen jährlich dem Festgeld gutgeschrieben und mit den folgenden Ausschüttungen erneut verzinst. Im Beispiel können bis zu 10.000 Euro steuerfrei bleiben. Allerdings dürfte bei diesem Angebot auch der bürokratische Aufwand am höchsten sein. Schließlich müssen sich Anleger selbst um die Versteuerung jeder Ausschüttung kümmern. Aufgrund der belgischen Quellensteuer müssen sie vorab zudem eine Erklärung zur steuerlichen Ansässigkeit abgeben.
Pbb Direkt: Bei der Deutschen Pfandbriefbank können Anleger selbst entscheiden, wie die Zinsen gezahlt werden sollen – entweder jährlich auf das Referenzkonto oder am Laufzeitende. Bei letzterer Variante schreibt das Geldhaus auch Zinseszinsen gut. Welche Variante sich am meisten lohnt, hängt im Beispiel vom Steuerfreibetrag ab. Bis zu 10.000 Euro können bei jährlicher Zahlung steuerfrei bleiben. Wer keinen Freistellungsauftrag erteilt, dürfte mit der Zahlung am Laufzeitende besser fahren.
Umweltbank: Das Nürnberger Geldhaus zahlt bereits seit April drei Prozent Zinsen über zehn Jahre. Die Zinsen fließen jährlich aufs Referenzkonto. Bei Nutzung des Freibetrags ist das Angebot daher mindestens genauso einträglich wie das der Pbb Direkt. Wer keinen Freistellungsauftrag erteilen möchte, ist hingegen bei der Pbb Direkt mit Auszahlung am Laufzeitende besser aufgehoben. Mit Blick auf die ökologische Wirkung der Anlage hat die Umweltbank wiederum die Nase vorn, wie unser Ratgeber zu Tages- und Festgeld bei Ökobanken zeigt.
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