





Die besten Sparzinsen gibt es meist bei überregionalen Banken. Immer wieder machen aber auch regionale Institute mit Zinsen weit über dem Marktniveau auf sich aufmerksam – so wie jetzt die Volksbank Lahr. Das Geldhaus aus dem Schwarzwald bietet eine Zinstreppe für Festgeld mit Zinsen oberhalb von drei Prozent an.
Wir bei biallo.de halten die Festgeld-Treppe grundsätzlich für eine gute Anlageidee. Doch wie steht es um die "VR-Zinstreppe" der Volksbank Lahr?
Bei der VR-Zinstreppe wird ein Anlagebetrag ab 15.000 Euro gleichmäßig auf drei vorbestimmte Laufzeiten aufgeteilt. Konkurrenzlos gut sind die Zinsen für ein Jahr mit 3,25 Prozent. Für die anderen beiden Laufzeiten von zwei und drei Jahren gibt es je 1,75 Prozent. Auch das liegt jeweils über dem aktuell marktüblichen Schnitt, den der Biallo-Index abbildet. Die VR-Zinstreppe verlängert sich automatisch, indem das jedes Jahr freiwerdende Geld erneut für drei Jahre angelegt wird. Eine Auszahlung muss also stets aktiv veranlasst werden.
Voraussetzung für die tatsächlich guten Zinsen ist ein in der Regel kostenpflichtiges Girokonto bei der Bank. Für die Eröffnung ist außerdem ein Filialbesuch nötig, für den wiederum zunächst ein Beratungstermin vereinbart werden soll.
Das Angebot der Volksbank zeigt, dass auch kleine Banken vor Ort oft mit überregionalen Großbanken bei den Zinsen konkurrieren können. Ein zusätzlicher Vorteil des Angebots: Es ist bequem für Anleger. Denn bei einer herkömmlichen Zinstreppe müssten sich Sparer selbst regelmäßig um die Wiederanlage freiwerdender Gelder kümmern, also Zinsen vergleichen und neue Konten eröffnen.
Nachteil: Die Bank setzt auch sonst auf die Bequemlichkeit der Kunden. Den herausragenden Festgeldzins von 3,25 Prozent gibt es nur im ersten Anlagejahr. Zu welchen Konditionen das Geld nach einem Jahr neu angelegt wird, ist heute nicht bekannt. Hinzu kommt: Auf Dauer sind es besonders die langen Laufzeiten von fünf oder zehn Jahren, die eine Festgeldtreppe einträglich machen.
Auch aktuell gibt es bei zehn Jahren die höchsten Zinsen im Festgeld-Vergleich. Mit der Umweltbank und der Pbb Direkt bieten gleich zwei deutsche Geldhäuser je 3,00 Prozent für diese Laufzeit.
Der durchschnittliche Zinssatz der Volksbank über alle drei Laufzeiten liegt im ersten Anlagejahr bei 2,25 Prozent. Das ist nicht schlecht. Wer für jede Laufzeit einzeln vergleicht, kann aber mehr bekommen, auch mit deutscher Einlagensicherung.
Für ein und zwei Jahre bietet etwa die SBI Frankfurt 2,60 und 2,80 Prozent. Über drei Jahre zahlt die Grenke Bank 2,50 Prozent. Wer sein Geld gleichmäßig auf diese drei Festgelder verteilt, erhält im ersten Jahr im Mittel etwa 2,63 Prozent. Wer freiwerdendes Geld stets zum Bestzins anlegt, dürfte auf Dauer sogar deutlich besser fahren als mit einer einzelnen Bank. Einmal jährlich sollte man sich mit dem Thema Geldanlage aber beschäftigen wollen.