





Auf einen Blick
Auszahlpläne eignen sich für alle, die ein Vermögen in ein laufendes Einkommen verwandeln möchten. Das kann in vielen Lebenslagen interessant sein, etwa beim Renteneintritt oder beim Studienbeginn der Kinder. Auszahl- und Entnahmepläne gibt es auch für Fonds oder ETFs. In diesem Beitrag geht es aber um Bankauszahlpläne mit festen Zinsen.
Hier finden Sie einen Vergleich aller überregionalen Angebote in Deutschland und Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Sie zahlen einmalig eine größere Summe ein. Anschließend überweist die Bank oder Bausparkasse regelmäßig gleichbleibende Raten an Sie zurück, meist monatlich. Was am Jahresende vom Anlagebetrag übrig ist, wird verzinst. Durch die Zinsen erhalten Sie letztlich mehr Geld zurück, als Sie eingezahlt haben. Der Unterschied zum Festgeld liegt im Kapitalverzehr. Das heißt: Das Guthaben fließt bereits während der Laufzeit an Sie zurück, nicht erst am Laufzeitende. Die Rate ist genau so hoch, dass das Guthaben am Laufzeitende vollständig aufgebraucht ist.
Die wichtigsten Merkmale:
Die besten Zinsen gibt es derzeit mit 2,70 Prozent für eine Anlage über zehn Jahre bei der GEFA Bank:
Anbieter | 5 Jahre | 10 Jahre | 15 Jahre | 20 Jahre | 30 Jahre |
---|---|---|---|---|---|
Alte Leipziger Bauspar | 2,25 % | 2,25 % | 2,25 % | - | - |
Bausparkasse Mainz | 1,50 % | 1,75 % | 1,75 % | 2,10 % | 1,50 % |
Debeka Bausparkasse | 2,10 % | 2,15 % | 2,20 % | 2,20 % | 2,20 % |
GEFA Bank | 2,50 % | 2,70 % | - | - | - |
GLS Gemeinschaftsbank | 1,80 % | 1,90 % | 1,90 % | 2,00 % | - |
IKB Deutsche Industriebank | 2,05 % | 2,15 % | - | - | - |
MMV Bank | 2,50 % | - | - | - | - |
Quelle: Webseiten der Anbieter, Stand: 18.08.2025
Die Alte Leipziger bietet flexibel wählbare Laufzeiten zwischen fünf und 15 Jahren. Mehr als 100.000 Euro sollten Sie hier nicht investieren, da höhere Beträge nicht mehr über eine Einlagensicherung geschützt sind. Ein Online-Antrag ist nicht möglich. Die Bausparkasse bietet lediglich ein ausfüllbares PDF für die Antragstellung.
Anlagebetrag: | ab 12.500 Euro |
Laufzeiten: | 5 bis 15 Jahre |
Auszahlung: | monatlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland) |
Die Bausparkasse Mainz ist bei der Auswahl der Laufzeiten weniger flexibel. Mit Ausnahme des siebenjährigen Plans sind die Anlagen nur in Fünf-Jahres-Schritten wählbar, also fünf, zehn, 15 Jahre uns so weiter. Verheiratete können den Entnahmeplan gemeinsam eröffnen und Eltern für ihre Kinder. Beides ist online möglich.
Anlagebetrag: | ab 5.000 Euro |
Laufzeiten: | 5 bis 30 Jahre |
Auszahlung: | monatlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland) |
Die Debeka bietet die größte Flexibilität bei der Auswahl an Laufzeiten. Die Anlagedauer kann aufs Jahr genau gewählt werden. Bis zu 30 Jahre sind möglich. Eine Online-Eröffnung gibt es allerdings nicht.
Anlagebetrag: | 5.000 bis 400.000 Euro |
Laufzeiten: | 5 bis 30 Jahre |
Auszahlung: | monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland) |
Die Gefa Bank bietet derzeit nur vier Laufzeiten an: vier, fünf, sechs und zehn Jahre. Für die Eröffnung ist ein kostenloses Tagesgeldkonto nötig, das online eingerichtet werden kann. Der Auszahlplan lässt sich in der Folge ebenfalls online abschließen.
Anlagebetrag: | 10.000 bis 10.000.000 Euro |
Laufzeiten: | 4 bis 10 Jahre |
Auszahlung: | monatlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland), bis 3.000.000 Euro über den Einlagensicherungsfonds des BdB |
Bei der GLS können Sie mitentscheiden, in welchem Bereich die Bank Ihr Geld während der Laufzeit investieren soll. Voraussetzung für die Nutzung aller GLS-Produkte ist die Zahlung des GLS-Beitrags, regulär fünf Euro im Monat. Als Genossenschaftsbank ist die GLS an die Institutssicherung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) angeschlossen. Dieser schützt die Bank auch als Ganzes und Anlagen somit praktisch in unbegrenzter Höhe. Ein Online-Antrag ist nicht möglich.
Anlagebetrag: | ab 15.000 Euro |
Laufzeiten: | 4 bis 25 Jahre |
Auszahlung: | monatlich, nach Wahl |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland), unbegrenzter Institutsschutz über den BVR |
Bei der IKB können Sie sich zwischen einem Plan mit und ohne Kapitalverzehr entscheiden. Bei der Variante ohne Kapitalverzehr werden nur die Zinsen ausgezahlt, womit es sich praktisch um ein Festgeldkonto handelt. Ein Online-Antrag ist möglich. Allerdings muss zuvor das kostenfreie Tagesgeldkonto eröffnet werden. Der Auszahlplan ist auch als Juniorkonto für Minderjährige und als Gemeinschaftskonto möglich.
Anlagebetrag: | 5.000 bis 100.000 Euro |
Laufzeiten: | 2 bis 10 Jahre |
Auszahlung: | monatlich, jährlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland) |
Die Bank bietet neben dem regulären Plan mit vollständigem Kapitalverzehr auch eine Variante mit Restguthaben an. In diesem Fall legen Anleger einen beliebigen Betrag fest, der am Ende der Laufzeit in einer Summe ausgezahlt wird. Entsprechend geringer sind damit die monatlichen Raten. Die Zinsgewinne sind dafür etwas höher. Es ist auch möglich, sich nur die Zinsen auszahlen zu lassen. Der Entnahmeplan ist auch für Minderjährige und als Gemeinschaftskonto erhältlich.
Anlagebetrag: | ab 10.000 Euro |
Laufzeiten: | 3 bis 6 Jahre |
Auszahlung: | monatlich, vierteljährlich, halbjährlich, jährlich |
Einlagensicherung: | bis 100.000 Euro (Deutschland), bis 3.000.000 Euro über den Einlagensicherungsfonds des BdB |
Wenn Sie die monatliche Rate für Ihren Entnahmeplan berechnen möchten – egal ob mit oder ohne Kapitalverzehr –, können Sie den Zinseszins-Rechner von biallo.de nutzen. Wählen Sie hier einfach den Reiter "Auszahlplan".
Wenn Sie nur die Zinsen auszahlen lassen möchten oder die Auszahlung generell nicht im Vordergrund steht, kann sich auch klassisches Festgeld als Alternative anbieten. Gerade bei langen Laufzeiten von bis zu zehn Jahren liegen die Zinsen in der Spitze oft noch etwas höher als bei den Auszahlplänen. Achten Sie beim Abschluss aber darauf, wie die Zinsen ausgezahlt werden. Manche Banken zahlen sie aus, andere schreiben sie dem Festgeldkonto gut. In letzterem Fall handelt es sich um ein Festgeld mit Zinseszins.
Indem Sie Festgelder über unterschiedliche Laufzeiten kombinieren, können Sie sich auch selbst einen Auszahlplan zusammenstellen und individuell anpassen. Kombinieren Sie zum Beispiel ein-, zwei- und dreijährige Festgelder, ergibt sich praktisch ein dreijähriger Auszahlplan mit jährlicher Auszahlung. Man spricht auch von einer Festgeld-Treppe. Diese Variante hat zwei Vorteile: Erstens sind auch Auszahlungen in unterschiedlicher Höhe möglich. Zweitens haben Sie bei hohen Anlagebeträgen mehr Freiraum bei der Einlagensicherung. Schließlich kombinieren Sie wahrscheinlich Angebote unterschiedlicher Banken und die gesetzliche Sicherungsgrenze von 100.000 Euro gilt je Anleger und Bank.
Sie müssen sich keine Sorgen um Ihr Erspartes machen. Allerdings sollten Sie höchstens so viel anlegen, wie über die Einlagensicherung abgedeckt sind. Gesetzlich sind das 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Mehrere Banken in unserem Auszahlplan-Vergleich sind zusätzlich an freiwillige Sicherungssysteme angeschlossen. Beim Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) sind derzeit bis zu 3.000.000 Euro je Kundin und Kunde geschützt. Diese Grenze wird 2030 auf 1.000.000 sinken. Einlagen bei Genossenschaftsbanken sind durch die Institutssicherung praktisch in unbegrenzter Höhe abgesichert.
Die sogenannte Abgeltungsteuer in Höhe von 25 Prozent, die auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder realisierte Kursgewinne zu zahlen ist, haben wir bei unseren Beispielrechnungen nicht berücksichtigt. Auf Einkünfte bis zum Sparerpauschbetrag (früher: Sparerfreibetrag) von aktuell 1.000 Euro im Jahr für Singles und 2.000 Euro für Ehepaare sind keine Steuern fällig.
Um vom Sparerpauschbetrag sofort und nicht erst bei der Steuererklärung zu profitieren, können Sie einen Freistellungsauftrag einreichen. Die Zinserträge bei Auszahlungsplänen bleiben dann von Anfang an unbesteuert, sofern diese den Sparerpauschbetrag nicht übersteigen.
Bei höheren Anlagebeträgen kann es passieren, dass der Pauschbetrag überschritten wird. Beispiel: Sie legen 50.000 Euro für sechs Jahre zu 3,00 Prozent jährlichen Zinsen in einem Auszahlplan an, dann summieren sich die Zinsen im ersten Jahr auf rund 1.352 Euro. Der Sparerpauschbetrag für Singles ist damit überschritten.
Entscheiden Sie sich für einen langen Anlagezeitraum von zehn oder gar 30 Jahren, erhalten Sie zwar Planungssicherheit, legen sich damit jedoch womöglich zu lange fest. Schließlich sind Marktzinsen und Inflation über so lange Zeiträume kaum abzusehen. Daher empfehlen wir, einen nicht zu langen Zeitraum zu wählen oder das Geld gestaffelt anzulegen.
Falls Sie einen größeren Betrag wie 50.000 oder 100.000 Euro zur Verfügung haben, können Sie diesen aufteilen und mehrere Auszahlpläne abschließen. Dabei können sie verschiedene Laufzeiten von vier bis sieben Jahren wählen. Ist das Geld ausgezahlt, können Sie anschließend wieder nach einem dann womöglich besseren Angebot Ausschau halten.
Bei solchen größeren Anlagebeträgen können Sie aber auch zweigleisig fahren. Ein Teil wird in den Auszahlplan gesteckt, der andere Teil in Festgeld mit einer Laufzeit von ein, zwei oder drei Jahren. Ist das angelegte Festgeld anschließend wieder verfügbar, kann man es wieder neu anlegen – zu dann bestenfalls höheren Zinsen. In unserem Festgeld-Vergleich erfahren Sie, wo Sie derzeit die besten Zinsen bekommen.
Für unerwartete größere Ausgaben sollten Sich außerdem genügend flexible Rücklagen übrig haben, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto.