Der Goldpreis hat am Dienstag (23. September 2025) ein neues Allzeithoch von rund 3.759 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) markiert. Es ist bereits das 37. Rekordhoch in diesem Jahr. Auch Silber zieht kräftig an: Mit rund 44 Dollar pro Unze ist der Preis so hoch wie seit etwa 14 Jahren nicht mehr. Für Anlegerinnen und Anleger ist das ein bemerkenswerter Trend, denn beide Edelmetalle setzen ihre Rallye unbeirrt fort. Geht es so weiter?
Goldpreis erreicht neues Rekordhoch: Das sind die Prognosen
Warum Gold- und Silberpreis steigen
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat in der vergangenen Woche ihre Leitzinsen erstmals in diesem Jahr gesenkt und signalisiert weitere Zinsschritte nach unten. Sinkende Zinsen machen Staatsanleihen, also festverzinsliche Wertpapiere mit laufender Zinszahlung, weniger attraktiv. Gold und Silber werfen zwar selbst keine Zinsen ab, gewinnen aber in diesem Umfeld an Bedeutung.
Doch es gibt noch mehr Faktoren:
- Geopolitische Risiken wie Handelszölle oder internationale Konflikte treiben Anlegerinnen und Anleger in als sicher geltende Anlagen.
- Politische Einflussnahme auf die Fed sorgt für Unsicherheit. Kritiker warnen, dass das Vertrauen in den US-Dollar und die Stabilität der Geldpolitik leiden könnten.
- Hohe Staatsverschuldung: Die USA schulden inzwischen über 37 Billionen Dollar – und zahlen mehr Zinsen auf ihre Schulden als für ihr Militär (Verteidigungsausgaben 2024: ca. 997 Milliarden US-Dollar). Auch andere Industriestaaten stehen unter Druck. Das schwächt das Vertrauen in Währungen und stärkt Edelmetalle.
Was Experten erwarten
Mehrere große Banken haben ihre Prognosen für Gold zuletzt deutlich nach oben angepasst:
Institut | Erwarteter Goldpreis (pro Feinunze) | Begründung / Hinweise |
Deutsche Bank | 4.000 US-Dollar im Durchschnitt 2026 (zuvor 3.700 US-Dollar) | Starke Nachfrage von Zentralbanken, schwacher Dollar, erwartete Zinssenkungen der Fed |
Commerzbank | 3.800 US-Dollar je Feinunze bis Ende 2026 | Geht von weiteren Zinssenkungen der Fed aus |
UBS | ca. 3.800 US-Dollar bis Ende 2025, rund 3.900 US-Dollar bis Mitte 2026 | Geopolitische Risiken, schwacher Dollar, sinkende Zinsen |
Goldman Sachs | bis zu 5.000 US-Dollar, falls ein Prozent der US-Staatsanleihen in Gold umgeschichtet wird | Szenario mit großer Umschichtung von Anleihen in Edelmetalle |
Damit ist klar: Selbst konservative Prognosen sehen Gold weiter steigen, während besonders optimistische Szenarien sogar die 5.000-Dollar-Marke in den Blick nehmen.
Was bedeutet das für Privatanleger?
Die aktuelle Edelmetallrallye macht Gold und Silber für viele wieder attraktiv. Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger die Risiken im Blick behalten: Gold ist zwar ein bewährter "sicherer Hafen" in Krisenzeiten, schwankt aber deutlich im Preis. Silber reagiert erfahrungsgemäß noch stärker auf konjunkturelle Entwicklungen.
Biallo Tipp
Wer bereits investiert ist, sollte jetzt nicht in Euphorie verfallen, sondern sein Depot auf eine gesunde Mischung überprüfen. Gold eignet sich als Beimischung zur Stabilisierung, empfohlen werden fünf bis zehn Prozent des Anlagevolumens. Für Neueinsteiger sind ETFs oder ETCs auf physisches Gold oft sinnvoller als der Kauf von Münzen oder Barren, da die Handelbarkeit einfacher und die Kosten niedriger sind.
Fazit
Gold erlebt eine Rekordjagd, Silber zieht mit. Große Banken erwarten weiter steigende Preise – die Deutsche Bank hält sogar 4.000 Dollar pro Unze im Jahr 2026 für realistisch. Für Privatanleger gilt: Edelmetalle können Stabilität ins Depot bringen, sollten aber nie die Basisanlage ersetzen. Eine ausgewogene Mischung bleibt der Schlüssel.
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