- Basiszins: 3,41%
- Aktionszins: 3,51% - gültig bis 28.02.2025
- Basiszins: 1,30%
- Aktionszins: 3,10% - gültig bis 13.06.2025
- Basiszins: 3,05%
Auf einen Blick
Vielleicht wurde auch Ihnen in dieser Woche ein wenig schummrig: Donald Trump wurde zum zweiten Mal zum nächsten US-Präsidenten gewählt, die Ampel-Partei versetzte sich selbst den Todesstoß – und in Sachsen platzten die Sondierungsgespräche zwischen CDU, SPD und BSW.
Selten überstürzten sich die Ereignisse so wie am 6. November. Dieser Umbruch sorgt für Unsicherheit – auch bei Anlegern. Viele fragen sich: Welche Anlageklassen halten diesen Veränderungen stand und welche voraussichtlich nicht?
Auch steht in den Sternen, ob das staatlich geförderte Altersvorsorgedepot – das Prestigeprojekt des ausgeschiedenen Finanzministers Christian Lindner (FDP) – nun umgesetzt wird. Experten halten das Vorhaben für dringend: "Seit Jahrzehnten wird die Altersvorsorge immer wieder verschoben, weil andere Themen scheinbar wichtiger erscheinen", sagt etwa Thomas Soltau, Chef des Onlinebrokers Smartbroker+. "Doch die finanziellen Folgen werden sich bald deutlich zeigen. Ein zukunftsfähiges Altersvorsorgekonzept ist unverzichtbar für die Generationen von heute – und die von morgen."
In diesem Überblick beleuchten wir Strategien, die auch in stürmischen Zeiten Stand halten. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Produkte Ihnen beim Vermögensaufbau und der privaten Alternsvorsorge helfen könnten.
Der wichtigste Tipp zuerst: Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie nicht vorschnell. Niemand weiß, wie genau die (Wirtschafts-)Politik der Zukunft aussehen wird. Verkaufen Sie jetzt also nicht panisch Ihre Vermögenswerte. Warten Sie ab und sichern Sie Ihr Portfolio ab. Wie das funktioniert – dazu später mehr.
Rat Nummer Zwei: In Krisenzeiten verkaufen unerfahrene Anleger häufig Ihre Wertpapiere, andere setzen verstärkt auf Gold, welches in solchen Zeiten jedoch oft besonders teuer ist. So kann es passieren, dass Sie Verluste realisieren, Ihnen Gewinne entgehen oder Sie mehr für Ihre Geldanlage ausgeben, als diese langfristig wert ist. Streuen Sie Ihr Vermögen lieber über mehrere Anlageklassen. Ein stabiles, zukunftsfähiges Portfolio besteht immer sowohl aus Bausteinen, die für Sicherheit sorgen, als auch aus solchen, die als Renditetreiber dienen. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb. Die Mischung macht’s!
Je nach Risikoneigung, Alter und beruflicher sowie familiärer Situation könnten Sie 20 bis 75 Prozent Ihres Vermögens in sehr sichere oder relativ sichere Anlageklassen stecken. Diese stellen wir Ihnen nachfolgend in Kurzform vor. In den jeweiligen Abschnitten finden Sie Links zu ausführlicheren Ratgebern, die die jeweiligen Anlagemöglichkeiten detailliert beleuchten.
Der anstehende Regierungswechsel in den USA könnte sich auf die Sparzinsen in Deutschland auswirken. Diese hängen in hohem Maß von den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank ab. Die Notenbank hat dann einen Grund, die Zinsen anzuheben, wenn die Inflation steigt. Etliche Vorhaben der US-Regierung, wie beispielsweise Zölle oder auch Maßnahmen gegen Einwanderung und Eingewanderte, können dazu führen, dass die Verbraucherpreise in den USA steigen – und auch in Europa.
Der Grund: Kurzfristig könnten Gegenzölle der EU die Preise hierzulande steigen lassen. Längerfristig würde eine zunehmende De-Globalisierung der Weltwirtschaft Ähnliches bewirken. Auf diese Möglichkeit hatte zuletzt etwa Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in einem Interview hingewiesen.
Allerdings: Noch ist die Inflation auf dem Rückzug, was indirekt auch zu weiter sinkenden Sparzinsen führt. Sparer sind daher gut beraten, sich das aktuelle Zinsniveau noch zeitnah zu sichern. Hier sind aktuell besonders Festgelder mit kurzen und mittleren Laufzeiten interessant. Denn erstens gibt es dafür derzeit die höchsten Zinsen. Zweitens können Sparer das gestiegene Zinsniveau in Zukunft nutzen, wenn das Festgeld in wenigen Jahren ausläuft und die Sparzinsen bis dahin tatsächlich noch einmal steigen sollten.
Wer sich das derzeitige Zinsniveau sehr lange sichern möchte, könnte einen Teil seines Vermögens bei der Sparkasse Magdeburg anlegen. Diese lockt derzeit mit satten 3,70 Prozent Zinsen für zehnjähriges Festgeld. In unserem Tages- und Festgeldvergleich finden Sie das auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebot.
Legen Sie genügend Geld auf ein verzinstes Tagesgeldkonto, um davon im Notfall drei bis zwölf Monate leben zu können. Der Betrag sollte ausreichen, um Sie und alle, die von Ihnen abhängig sind, finanzieren zu können.
Beim Festgeld ist es entscheidend, wie lange Sie auf den angelegten Betrag verzichten können, denn es ist nicht möglich, vor Ende der Laufzeit über das Geld zu verfügen. Wenn Sie Ihr Kapital nur kurzfristig binden möchten, wäre die Zinstreppenstrategie eine gute Wahl: Dabei teilen Sie den anzulegenden Betrag auf drei Tranchen auf, zum Beispiel ein, zwei und drei Jahre. So wird jedes Jahr Kapital frei, über das Sie frei verfügen oder dass Sie erneut anlegen können.
Tages- und Festgeld, Girokonten, Sparbücher und Sparbriefe, die der europäischen Einlagensicherung unterliegen, sind bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank abgesichert. Mit allen anderen Finanzprodukten gehen Sie ein gewisses Risiko ein, da es hier keinen gesetzlichen Schutzmechanismus gibt, der Ihnen garantiert, Ihr Geld wiederzusehen. Bei den folgenden Assetklassen ist das Risiko eines Totalverlustes jedoch sehr gering.
Deutsche Staatsanleihen sind zwar nicht gerade üppig verzinst. Sie bieten aber einen sicheren Hafen – trotz der derzeitigen Probleme der Ampel-Koalition. Für Anleger, die längerfristig auf Geld verzichten können und mit einem geringeren Zins zufrieden sind, kann das sinnvoll sein.
Deutsche Staatsanleihen mit einer (Rest-)Laufzeit von zehn, 15 oder 20 Jahren rentieren derzeit etwa zwischen 2,50 und 2,70 Prozent. Ob man das in den kommenden Jahren mit Tages- oder Festgeld über so lange Zeit schaffen kann, dürfte fraglich sein.
Wer mutiger ist, kann eine US-Staatsanleihe kaufen. Zehnjährige US-Anleihen rentiert derzeit bei 4,40 Prozent. Beachten Sie dabei aber das Währungsrisiko. Sollte der Dollar gegenüber dem Euro an Wert verlieren, gilt das auch für Ihre Anlage in US-Dollar.
In jedem Fall gilt: Wenn Sie auf Sicherheit setzen, sollten Sie die Anleihen bis Laufzeitende halten, dann laufen Sie nicht Gefahr, Kursverluste einzufahren.
Der Goldpreis ist zuletzt gefallen. Gold ist aktuell mit rund 2.490 Euro pro Feinunze jedoch noch immer teuer. Sein Allzeithoch von 2.567 Euro hat das Edelmetall zwar noch nicht erreicht, doch Investoren müssen momentan 35 Prozent mehr für das Edelmetall zahlen als noch vor einem Jahr. Tendenziell steigt der Goldpreis in unsicheren Zeiten an. Langfristig könnte Gold daher die 3.000 Euro-Marke knacken.
Sichern Sie Ihr Portfolio also ruhig mit ein wenig Gold ab. Mehr als fünf bis zehn Prozent Ihres Vermögens sollten Sie aber nicht darin investieren. Kaufen können Sie Gold in Form von Münzen, Barren oder als sogenannte Gold-ETCs.
Falls der US-Dollar unter Trump weiter an Stärke gewinnt, könnte ein Fremdwährungskonto, das auf US-Dollar lautet, interessant für Sie sein. Laut einer Analyse der Citigroup könnte der US-Dollar unter Trump bis zu fünf Prozent zulegen. Da werden Spekulanten hellhörig, denn in diesem Falle würden Sie – dank Wechselkursgewinnen – von einer Geldanlage in der Fremdwährung profitieren.
Eine Geldanlage in Schweizer Franken hingegen gilt seit jeher als sicherer Hafen. Die Zinsen sind zugegebenermaßen überschaubar. Doch ein Devisenkonto, das auf Schweizer Franken lautet, könnte dennoch für Stabilität in Ihrem Portfolio sorgen. Die Investment App "wiLLBe*" der Liechtensteinischen Landesbank, bietet aktuell bis zu 0,85 Prozent Zinsen auf ein CHF-Konto. Für eine Anlage in US-Dollar gibt es 4,25 Prozent.
Unser Rat: Es spricht nichts dagegen, einen Teil des Kapitals in Fremdwährungen anzulegen. Mehr als fünf Prozent sollten es jedoch nicht sein.
Erfolgreiche Genossenschaften belohnen Ihre Mitglieder in der Regel jährlich mit einer Dividende. Unsere aktuellen Untersuchungen haben ergeben, dass einige Volks- und Raiffeisenbanken bis zu 14 Prozent Dividende zahlten. Der Dividendenkönig in diesem Jahr war die Volksbank Emmerich-Rees (14 Prozent). Aber auch die Volksbank Brawo und die Raiffeisenbank Elbmarsch locken mit einer Dividende in Höhe von zehn Prozent für 2023.
Es gibt keine Garantie, dass die Auszahlungen jedes Jahr erfolgen, da die Höhe der Dividende davon abhängig ist, wie das Geschäftsjahr der Genossenschaft lief. Viele Genossenschaften zahlten in den vergangenen Jahren jedoch zuverlässig – auch in Krisenzeiten. Es spricht also wenig dagegen, einen kleinen Teil Ihres Vermögens in Genossenschaftsanteile zu stecken. Mehr als fünf Prozent Ihres Vermögens sollten es jedoch auch hier nicht sein.
Informieren Sie sich vor dem Kauf jedoch unbedingt über die Risiken von Genossenschaftsanteilen und lesen Sie die Satzung der Genossenschaft! Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zu Dividenden bei Genossenschaftsbanken.
Wie auch immer sich die Wirtschaft in Deutschland, den USA und dem Rest der Welt in Zukunft entwickelt: Mit einem Welt-Portfolio sind Sie langfristig breit aufgestellt.
Ein Welt-Portfolio besteht entweder aus einem einzigen ETF, der Unternehmen kleiner, mittlerer oder großer Marktkapitalisierung aus Industrie- und Schwellenländern enthält, oder aus einer Kombination eines Industrieländer- und eines Schwellenländer-ETFs.
Möchten Sie in nur einen ETF investieren, empfehlen wir Ihnen einen, der einen der folgenden Indizes nachbildet:
Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der wählt einen der folgenden ETFs:
Wenn Sie den Anteil der Industrie- und Schwellenländer in Ihrem Portfolio selbst bestimmen möchten, wählen Sie einfach jeweils einen ETF auf diese beiden Indizes:
Wenn Sie auf ETFs setzen, sollten Sie für mindestens zehn, besser 15 Jahre nicht auf das investierte Geld angewiesen sein. So haben Sie gute Chancen, Börsentiefs auszusitzen. Unserer Meinung nach sind Welt-ETFs beziehungsweise ein Welt-Depot das Mittel der Wahl, um langfristig Vermögen aufzubauen und privat für die Rente vorzusorgen – und das kostengünstig und flexibel.
Nach Donald Trumps Wahlsieg am Mittwoch boomten die wichtigsten US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P, der Dax hingegen rutschte zeitgleich ins Minus. Krypto-Anleger hoffen offenbar auf goldene Zeiten: Die Bitcoin- und Ethereum-Kurse zogen am Mittwochmorgen kräftig an. Schauen wir also auf Vermögenswerte, die Ihnen in Zukunft als Renditetreiber dienen könnten.
Durch den Sieg von Trump hat die Kryptowährung mächtig Aufwind bekommen. Trump bezeichnete sich bereits im Sommer als "Bitcoin-Präsident" und kündigte an, die USA zur "Kryptoweltmacht" machen zu wollen. Er plant, eine staatliche Bitcoin-Reserve aufzubauen, ähnlich den strategischen Gold- und Ölreserven der USA. Zusätzlich will er innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit einen "Krypto-Beirat" einrichten, der transparente und klare Richtlinien für die Regulierung der Branche entwickeln soll. Am Mittwochabend erreichte der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich mehr als 76.000 US-Dollar – ein neuer Rekord.
Für Krypto-Enthusiasten in Deutschland ist das Scheitern der Ampelkoalition ebenfalls eine gute Nachricht. So hatten etwa die Grünen vorgeschlagen, die Steuerfreiheit für langfristige Krypto-Investments abzuschaffen. Allerdings stehen auch die anderen Parteien in Deutschland Kryptowährungen kritisch gegenüber. Die Union tendiert dazu, Kryptowährungen stärker zu regulieren, um Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu bekämpfen.
Unser Fazit: Einen kleinen Teil Ihres Vermögens könnten Sie als "Spielgeld" in Kryptowährungen stecken. Wählen Sie bevorzugt Währungen, die sich bereits etabliert haben, zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum. Setzen Sie jedoch nicht mehr als fünf bis zehn Prozent Ihres frei verfügbaren Kapitals ein.
Wer mutig ist, setzt jetzt auf Aktien von Unternehmen aus Branchen, die Donald Trump unterstützen möchte. Das sind Öl- und Gasunternehmen, Banken und Versicherungen. Diese Branchen könnten auch von Trumps angekündigter Deregulierung profitieren. "Auch könnte die Immobilienbranche durch eine lockerere Kreditvergabe angekurbelt werden", schreiben die Experten der deutschen Fondsgesellschaft Union Investment.
Andere Wirtschaftszweige haben hingegen das Nachsehen. Allen voran Firmen, die auf erneuerbare Energien setzen, und jene, die einen starken Schwerpunkt in China haben, denn Trump möchte hohe Zölle auf chinesische Importe einführen.
Wer unbedingt auf Einzelaktien setzen möchte, ohne täglich die Wirtschaftsnachrichten zu verfolgen, kann das mit Hilfe eines Robo-Advisors tun. Die Expertinnen und Experten von Solidvest* oder Estably* zum Beispiel stellen Portfolios vorwiegend aus Einzelaktien zusammen. Wem Nachhaltigkeit wichtig ist, der könnte sich einmal die Investment-App Willbe* anschauen.
Sie sehen schon: Wer auf der Suche nach einem gut strukturierten Depot ist, hat zahlreiche Möglichkeiten, verschiedene Anlageklassen miteinander zu kombinieren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie ein solides Depot aussehen könnte, finden Sie hier einige Muster-Portfolios für sämtliche Anlegertypen (keine Anlageempfehlung!):
So breit aufgestellt trotzen Sie jeder Krise. Lassen Sie sich von den aktuellen Nachrichten also nicht aus der Ruhe bringen.